Rückkehr der Niederschlagskönige

18 12 2011

Der letzte Tag auf Bora Bora brach nun auch an, wir nutzten ihn, um noch ein letztes Mal für einige Wochen baden zu gehen. Am Strand waren viele Touris von einem Kreuzfahrtsschiff, die mit Kindertransportern an die Strände gekarrt wurden. Vermutlich wurden sonst keine Schulkinder transportiert, die hätten sonst Tipps geben können, ob es wohl eher Trasport oder Tranport heißt ;-). Um halb 7 sollte dann der Flug gehen, der aber über eine Stunde Verspätung hatte, so dass wir noch den letzten Sonnenuntergang auf Bora Bora sehen konnten.

BB-Trasport BB-Sonnenuntergang

Es ging jetzt streng nach Osten über Papeete nach Los Angeles. Hier wollten wir die Getty Villa anschauen, neben dem Getty Center eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Gegend, für die wir im Voraus schon kostenlose Eintrittskarten reservieren mussten mit fester Eintrittszeit. Wir hatten 12.30 Uhr angegeben, das sollte eigentlich reichen bei Ankunft in LA um 8 Uhr. Allerdings dauerte es dann 2.5 Stunden bis die immigration control uns erlaubte, unser Transitgepäck an einen anderen Schalter zu bringen. Dort hat dann die homeland security das Gepäck noch einmal durchwühlt bevor es weiter nach Europa fliegt. (Zum Glück hatten sie diesmal nur den Spiegel im Waschbeutel zerstört, das letzte Mal beim Transit durch USA hatten sie noch Hansjörgs Geburtstagsgeschenk gestohlen). In der Zwischenzeit fragten wir an der Touristeninformation nach dem besten Weg zur Getty villa. Die Dame dort hatte noch nie davon gehört; wir haben ihr dann in ihren Unterlagen gezeigt und sie rief schließlich auch in der Getty villa an. Leider gaben sie uns dann die falschen Bushaltestelle an, wo man umsteigen sollte, so dss wir erst noch einmal 2 Stunden mit dem Bus durch LA fuhren, bis wir entnervt aufgaben. Immerhin haben wir bei der langen Busfahrt auch Einiges von LA gesehen. Wir machten noch einen kurzen Einkaufsbummel durch Santa Monica und besuchten den riesigen Strand.

LA-Strand LA-Riesenrad

Hier steht auch das Santa Monica Pier mit dem Pacific Park. Neben Riesenrad und Achterbahn wurde gerade ein Musikvideo gedreht, wir sind ja schließlich in der Nähe von Hollywood! Leider kennen wir die Sängerin nicht – vielleicht kann jemand helfen? Dieses Pier ist übrigens auch das Ende der berühmten Route 66. Bezeichnenderweise kennzeichnet er auch das Ende unseres trails.

LA-Musicvideo LA-Abend

Es war auch gleich wieder Abend, seit Tahiti folgten die Abende alle in viel kürzeren Abständen. Der nächste Abend kam dann schon gleich wieder nach der Landung in London vor dem letzten Flug nach Frankfurt. Um Mitternacht kamen wir dann mit dem Zug in Waldshut an. Hier kamen wir uns dann wirklich wie Regengötter vor, denn gleich am nächsten Tag fing es hier erstmal zu schneien an!

LA-Route66 WT-Schnee



Abschluss auf Bora Bora

15 12 2011

Nach der Landung auf Motu Mute wurden wir mit einem Schnellboot nach Vaitape auf die Hauptinsel gebracht, wo uns schon unsere Vermieterin Chantal erwartete und uns zur Ecolodge fuhr. Wir waren neben einigen Freunden der Vermieter die einzigen Gäste in der Lodge; es ist ein älteres recht einfaches Resort, das seit zwei Monaten einen neuen Besitzer hat und gerade modernisiert wird. Wir haben uns am nächsten Tag Fahrräder ausgeliehen und damit die Insel umrundet. Die ganze Strecke ist 32 km lang. Aber sogar die Schweine am Wegesrand trugen Blumen hinter dem Ohr.

Ecolodge SchweinBlume

Die Räder waren auch sehr einfach und schwer, aber die Strecke war überwiegend flach, so dass es keine größeren Probleme gab. Wir kamen an verschiedenen Resorts mit den typischen Pfahlhäusern im Wasser vorbei. Wir sahen aber auch einige Resorts, die verlassen sind und jetzt langsam zerfallen. Das ist vermutlich eine Folge der unglaublich hohen Preise, die sich in französich Polynesien eingebürgert haben.

BB-HäuserWasser BB-Resort-alt

Die Hauptinsel ist von einer relativ flachen Lagune umgeben, die weltbekannt für ihre Schönheit ist. Das Wasser leuchtet in allen Blau- und Türkistönen, die man sich vorstellen kann. Am Außenrand sind viele kleine Atollinselchen – die Motu – auf denen sich oft auch Resorts von Luxushotels befinden.

BB-Resort BB-Steg

Bora Bora hat wie Moorea auch sehr steile bizarre Berge, die grün bewachsen sind. Zusammen mit der blauen Lagune bekommt man unzählige sehr malerische Ausblicke, die einemn aus fast schon kitschigen Südseekalendern vertraut erscheinen.

BB-Bucht BB-baieDePoval

BB-Faanui IMG 3078

Der einzige größere Ort ist die Hauptstadt Vaitape, wobei groß auch relativ ist; mehr als tausend Einwohner hat er nicht. Dafür gibt es viele bunte Marktstände, 2 Supermärkte und 2 Kirchen. Der dritte „Supermarkt“ (auch das ist relativ) ist in unserem Nachbarort Matira. Wir brauchten etwa 30 Minuten um zum Abendessen oder Einkaufen dorthin zu laufen.

BB-Vaitapemarkt BB-VaitapeKirche

Heute war einer der Höhepunkte unserer Reise. Das Wetter ist seit unserer Ankunft stabil und sonnig, und wir haben mit unserem Vermieter Michel und seinen Freunden einen Ausflug auf Moti Iti gemacht. Das ist ein kleines Motu, vielleicht 100 m im Durchmesser und hier steht ein weiteres Resort der Ecolodgegruppe, das er wieder herrichtet. Dieses Motu kommt der allgemeinen Vorstellung einer Trauminsel wirklich nahe. Auf der Fahrt dorthin haben wir schon Manatrochen im Wasser gesehen, es gibt dort 7 Häuschen, weißen Strand, einige Palmen und kristallklares türkisblaues Wasser mit bunten Fischen drin. Sie wird momentan nur von Louis bewohnt, der Koch und Inselwächter ist.

Fahrt-MotuIti MotuIti

MotuIti-Strand

Zum Mittag hatte Louis 4 Fische gefangen und auch gleich zubereitet. Als Vorspeise gab es frisch gesammelte Meeresschnecken, die wir auf polynesische Art roh mit Zitronensaft und Kokosmilch gegessen haben. Es klingt erst einmal erschreckend, hat aber sehr gut geschmeckt.

MotuIti-Fische MotuIti-Mittag

Wir sind dann auch noch selbst schnorcheln gegangen. Das Wasser ist völlig klar und meistens nicht tiefer als 1.5 m und man sieht endlos weit. Sogar zwei Rochen haben mal kurz vorbeigeschaut – eben wirklich so wie man sich das Leben auf einer Trauminsel vorstellt. Leider ist dieser schöne Tag nun vorbei und morgen nachmittag geht es auf den Rückflug über Tahiti, Los Angeles und London.

BB-Unterwasser BB-Rochen



Letzte Station: Bora Bora

13 12 2011

Heute ging es wieder früh raus, um 5.30 Uhr klingelte das Handy, damit wir den Flug um 8.50 bekommen. Der war auch sehr schön, nach der Zwischenlandung in Huahine bekamen wir auch Plätze auf der linken Seite. Hier konnte man nämlich beim Anflug nach Bora Bora das bekannte Südsee-Kalenderblattmotiv sehen mit den kleinen Motu (Atollinselchen), der türkisen Lagune und dem steilen Vulkanrest in der Mitte. Leider kommt es auf unseren Fotos nicht ganz so gut heraus, aber sie vermitteln vielleicht eine Ahnung davon.

fLUGbORAbORA BotaBora

Wer möchte, dem können wir eine Postkarte von Bora Bora schicken. Falls ihr eine wollt, schickt uns dazu eure genaue Anschrift, wir haben keine Adressen dabei. Sie wird vermutlich erst im nächsten Jahr ankommen, ist aber dafür vom anderen Ende der Welt.



Moorea – Im Haifischbecken

12 12 2011

Der Flug von Tahiti nach Moorea ging über Korallenbänke und dauerte nur eine Viertelstunde. Hier gab es schon das erste Problem – es gab auf dem Flugplatz von Moorea eigentlich keine Infrastruktur. Einige Fluggäste wurden von ihren Hotels abgeholt, wir anderen schauten erst einmal doof. Ein Angestellter hat uns empfohlen, zur Hauptstraße zu laufen und dort den Bus von der Fähre anzuhalten. Der kam dann auch 20 Minuten später, fuhr aber gar nicht bis zu unserem Ziel Linareva, das vom Flughafen das weitest mögliche Resort ist. Weil es keine andere Möglichkeit gab sind wir trotzdem erstmal eingestiegen und am Ende machte der freundliche Busfahrer noch einen Umweg von sicher 10 km um uns im Linavera abzusetzen. Der Besitzer ist Elsässer aus Morschwiller, man kann sich mit ihm auf alemannisch (oder französisch, hochdeutsch, englisch) unterhalten, und er kannte sogar Waldshut. Wir haben eine schöne Hütte mit Meerblick und hören nur die Brandung am Riff.

FlugMoorea LinarevaHütte

Das Panorama ist toll: vorne das türkise Meer mit dem Riff, hinten die steilen, bewachsenen Felsen. Die Atmosphäre ist familiär, man kann gratis Fahrräder ausleihen, Kajak fahren, Schnorchelausrüstung leihen und vieles anderes. Wenn man ein Essen bestellt bekommt man es auf seine Terrasse gebracht. Der Höhepunkt ist aber die Haifischfütterung um 5 Uhr: Es gibt einen Steg, der ins tiefere Wasser führt und von dort wirft Roland Thunfischstücke ins Wasser. Nach kurzer Zeit kommen die ersten Haie aus der Tiefe, nach wenigen Minuten tummeln sich etwa acht Haie vor dem Steg. Ein atemberaubender Anblick. Sie sollen zwar ungefährlich sein, aber mit einer Länge von bis zu 3 Metern sind sie doch respekteinflößend.

Resort-Steg Hai3

Hai1 SonnenuntergangMooreaa

Mit unserer Ankunft in Tahiti hat ja die Regenzeit eingesetzt, auf Moorea war es aber weniger schlimm. Es regnet zwar 5, 6 mal am Tag, aber immer nur sehr lokal und nur für etwa 30 Minuten. Deshalb haben wir es auch gewagt, am nächsten Tag einen Roller zu mieten und damit die Insel zu umrunden. Es sind gute 60 km, der erste Stopp war die Inselhauptstadt Hauru, die aber von allen Le petit village genannt wird – was aber auf keiner Karte vermerkt ist. Der berühmte Belvedere-Ausblick durfte natürlich auch nicht fehlen, es ist der einzige Ort, von dem man auf beide großen Buchten sehen kann.

Hauru-PetitVillage Belvedere

Besonders beeindruckend sind die steilen, bizarren Felsen, auch wenn der Regen kommt und die Spitzen im Grau verschwinden.

MooreaBucht RegenMoorea

Die Fahrt ging vorbei an Ananasfeldern und Kirchen…

Ananas IMG 2506

an Urwäldern, verlassenen und zugewachsenen Kultplätzen und Luxusresorts.

Kultplatz-Wald Hj-Seehotel

An den Straßen sieht man viele Verkaufsstände für Obst oder Fisch, im Hintergrund kann man an der Ostseite das wolkenbedeckte Tahiti sehen.

FischeVerkauf Tahiti-Moorea

Heute war gegen alle Vorhersagen ein vorwiegend sonniger Tag, so wie man es sich eigentlich vorstellt in der Südsee. Wir haben ihn genutzt um mit dem Kajak ans Riff zu paddeln und dort zu schnorcheln. Einige Fische kannten wir schon vom Great Barrier Riff und aus Neu-Kaledonien andere waren aber wieder neu. Das Wasser war unglaublich klar, es gab auch viele violette Korallen und man konnte von der Oberfläche oder vom Steg schon viele Fische sehen. Von dort haben wir auch erstmals einen Rochen gesehen, der im flachen Wasser nach Nahrung suchte.

Sab-Kanu Rochen

Moorea-Fische5 Moorea-Fische4

Moorea-Fische3 Moorea-Fische2



Bienvenu à Tahiti

9 12 2011

Die Ankunft in Tahiti war perfekt, wie wir uns das vorgestellt hatten: Nachts um 11 Uhr noch 26 Grad, Empfang mit Ukulele und tanzender polynesischer Schönheit, eine Blume für jeden Ankömmling und das Motel in Gehentfernung vom Flughafen. Ansonsten das alte Wechselspiel wieder andersherum: Französisch statt Englisch, XPF statt NZ$, Rechtsverkehr statt Linksverkehr. Dazu passt auch, dass wir am 8.12 abgeflogen sind und am 7.12 ankamen. Wir wollten uns erst einmal akklimatisieren und einen Tag lang die Hauptinsel erkunden, bevor wir auf unsere Urlaubsinseln weiterfliegen. Wir haben uns also ein Auto gemietet und bei schönem Wetter die Inselumrundung gestartet. Die Rundstrecke ist 114 km lang und der Berg ist 2200 m hoch; über dem Gipfel hingen bedrohliche dunkle Wolken, über dem Strand war es aber sonnig – nur der Sand war schwarz.

Kirche-Berg Strand

Es gibt keine richtig großen Sehenswürdigkeiten auf Tahiti, ein paar Strände, Höhlen, Wasserfälle und das Gauguin-Museum. Es geht hier alles etwas gemächlicher zu, die Mittagspause verbringen einige Bewohner auch gerne bei einem Bierchen im klaren Quellwasserbecken. Viele Frauen stecken sich eine Blume ins Haar, Sabine musste sich da natürlich anpassen.

SourceVaime BlumeImHaar

Nachdem wir knapp die Hälfte der Insel umrundet hatten, haben sich die schwarzen Wolken nicht mehr auf das Landesinnere beschränkt, sondern es hatte auch über der Küste angefangen zu regnen. Die Surfer hatte das nicht weiter beeindruckt, sie waren ja sowieso schon nass. Schlimmer war es bei uns, wir waren zwar schon sehr regenerprobt, aber hier nicht darauf vorbereitet. Bei den Wasserfällen waren wir so durchnässt, dass wir uns gleich selbst hätten darunter stellen können.

Surfer 3Cascades

Es hat dann bis zum frühen Abend so weitergeschüttet, dass wir am Ende gar keine Lust mehr hatten, bei den Attraktionen auszusteigen. Die Strandhandtücher hatten wir nur gebraucht um uns vom Regen abzutrocknen, wenn wir doch mal ausgestiegen sind. Am Schluss unserer Rundreise sind wir in die Hauptstadt Papeete gekommen. Es sieht dort aus wie in einer heruntergekommenen französischen Provinzstadt, wie auch die ganze Insel einen ziemlich verlotterten Eindruck macht. Es wurde Vieles vor vielleicht 40 Jahren neu gebaut und seitdem sich selbst überlassen ohne es instandzuhalten. Eines der wenigen netten Gebäude war die Markthalle, die an den typischen französischen Kolonialstil von vor 100 Jahren erinnert.

Tahiti-Regen Markt

Der Verkehr ist gewaltig, viel mehr als wir es von Neuseeland gewohnt waren. Wir waren dann auch froh, als wir wieder in unserem Motel waren. Von hier hat man einen herrlichen Blick mit Sonnenuntergang auf Moorea, unser nächstes Ziel für den heutigen Tag. Wir sind schon um 5.30 Uhr aufgestanden, weil der Flug um 7 Uhr gehen sollte. Jetzt wurde er kurzfristig auf 9.50 Uhr verschoben 🙁 , deshalb haben wir jetzt auch Zeit, diesen Blogeintrag zu schreiben.

Moorea-Motel