Tsitsikamma – der Ort mit dem vielen Wasser

15 01 2012

Hinter Knysna beginnt der Tsitsikamma NP, was in etwa „der Ort mit dem vielen Wasser“ heißt. Er ist jetzt Teil des Garden Route NP und bildet auch den Abschluss der bekannten Panoramastraße. Wir fuhren zunächst zum Nature Valley, wo sich der Fluss durch den dichten Urwald windet und dann in einem weiten menschenleeren Strand mündet.

Valley-Nature Valley-NatureOben

Wir wollten dann im Nationalpark im Storms River Rest Camp übernachten. Nach drei vergeblichen Versuchen, eine Unterkunft über das Online-Formular zu buchen und weiteren zwei mails, auf die überhaupt keine Reaktion erfolgte, fuhren wir einfach auf gut Glück hin. Unsere gebuchten Unterkünfte waren schon vergeben, aber wir bekamen noch eine urige Forest Hut. Es gibt hier noch verschiedene Chalets und eine schönen Campingplatz, sowie einen Swimming Pool, weil man an der wilden Küste nicht baden kann.

Tsitsikamma-ForestHut Tsitsikamma-SwimmingPool

Im eigentlichen Rest Camp ist ein Geschäft und ein Restaurant; das ist die einzige Vepflegungsmöglichkeit in dieser Gegend und Hansjörg gönnte sich ein Kudu Steak (Sabine begnügte sich wie meistens mit etwas Grünzeug – leckerer Gemüpsespieß :-)!). Hier gingen auch die meisten Wanderwege los, unter anderem der bekannte 5-tägige Otter Trail. Wir beließen es bei einer einstündigen Wanderung über die Storms River Mündung und kletterten über eine Hängebrücke zu einem Aussichtspunkt.

Tsitsikamma-Center Tsitsikamma-HäneBrücke

Am Abend bekamen wir das erste mal in Südafrika ein paar vorsichtige Regentropfen ab – wir hatten schon langsam an unseren Regenmacherkünsten gezweifelt. In Australien/Neuseeland wäre das aber trotzdem als trockener Tag durchgegangen. Aber diese Gegend ist tatsächlich eine der feuchtesten in ganz Südafrika, daher kommt ja auch der Name. Wir machten jetzt auch wieder Bekanntschaft mit einigen neuen Tieren: die Dassies oder Klippschliefer rennen hier überall über die Wiesen und Klippen. Sie sehen aus wie große Hamster oder kleine Murmeltiere und sind auch nicht besonders ängstlich. Bei den Forest Huts haben wir dann auch noch ein Äffchen gesehen, das in den Mülleimern etwas Essbares gesucht hat.

Tsitsikamma-Dazzie Tsitsikamma-FH-Affe

Am nächsten Morgen machten wir dann eine Wanderung zu den Tsitsikamma Fällen, die auch schon einen Teil der ersten Etappe des Otter Trails darstellt. Gleich am Anfang sahen wir schon eine Bushbock, der bei uns als Reh durchgehen würde. Die Küste hier ist außerordentlich wild und die Brandung ist gewaltig.

Tsitsikamma-Bushbock Tsitsikamma-Brandung

Anfangs sind uns noch Leute mit Flip-Flops begegnet, aber nach dem ersten Kilometer war kein Durchkommen mehr damit. Der Hinweg ging direkt an der Küste entlang und man musste über viele Felsen klettern. Nach zwei Stunden hatten wir die Fälle erreicht, an denen die richtigen Otter Trailer ihr erstes Bad nehmen.

Tsitsikamma-Ottertrail Tsitsikamma-Wasserfall

Der Rückweg ging dann durch den Urwald, der zwar steil war, aber angenehm zum Laufen. Mitten im Wald tat sich eine kleine Lichtung auf, in der ein Seerosenteich lag. Kurz darauf war aus einem Busch ein kräftiges Zwitschern zu hören. In der Erwartung ein paar schöne bunte Vögel zu sehen, blieb ich ruhig stehen um sie zu suchen, und da sah ich auch den Grund der Aufregung: eine Schlange bewegte sich auf zwei graue Vögel zu! Sie war giftgrün mit modischem Streifenmuster, mindestens einen Meter lang und glitt schnell durch das Gebüsch. Wir haben später in einem Schlangenführer gesucht, konnten aber nichts Passendes finden. Zwischen Baumschlange und grüner Mamba kann es alles sein (alle sehr giftig); vielleicht ist unter den geschätzten Bloglesern ja ein Serpentologe, der weiterhelfen kann?!

Tsitsikamma-Seerosen Tsitsikamma-Schlange

Nach diesem Aktivtag haben wir uns etwas Ruhe gegönnt und uns eine standesgemäße Unterkunft in Jeffrey’s Bay gesucht, ein beliebter Urlaubs- und Surfort am Ende der Garden Route. Dirkies Dream ist ein phantastisches Appartment direkt am Meer, unendlich biel Platz, voll eingerichtet mit Küche, Terrasse und Feuerstelle – und das ganze für gerade mal 60 Euro am Tag.

DirkiesDream JeffreyBay-Strand

Hier haben wir unseren ersten Braai gemacht, wie die Afrikaaner ihren Grillabend nennen. Der Tag mit Faulenzen und Strandspaziergängen tat auch mal gut. Heute machten wir dann einen Ausflug in die Nähe zur St. Francis Bay. Es gibt dort endlose Strände mit großen Dünen, und am Kap steht ein weiterer Leuchtturm. Direkt daneben liegt eine Pflegestation für verölte oder verletzte Pinguine, die dann wieder aufgepäppelt werden.

StFrancisBay-Strand CapeStFranzis