Videos available on YouTube

23 02 2012

As promised a long time ago, we uploaded the first videos on YouTube. The first one shows the rhinos in the Hluhluwe NP which approached pretty close to our car. Unfortunately, the battery of the camera ran flat, just when the rhinos came running towards us, so it is only a 5 seconds movie. The other video shows the second approach, but there the rhinos looked less aggressive. Anyway, we had some seconds of thrill… They are available here: http://youtu.be/EjacwNo0xJ8

We try to upload some more videos, as soon as we have enough bandwidth. You should be able to find them with the keyword Hotzenwaldelch.



4×4 Abenteuer in Südafrika – Upington und Augrabies

11 02 2012

Zum Glück gab es auch in Upington eine Nissanwerkstatt, die nach einstündiger Reparartur das Problem gefunden hatten – eine lose Verbindung im Kabelbaum von der Batterie. Die Batterie leert sich jetzt auf jeden Fall nicht mehr durch das Lüftergebläse – es läuft jetzt nämlich gar nicht mehr 😉 Sämtliche Reparaturen waren kostenlos, obwohl die verschiedenen Werkstätten stundenlang daran gearbeitet hatten. Sie sagten, sie würden von KEA sowieso kein Geld bekommen…

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In Upington nutzten wir die Gelegenheit, ein letztes Mal vor Namibia im großen Supermarkt einzukaufen, und sonst noch zu erledigen, was nötig war:Zum Frisör gehen, Adapter für den Stromanschluss auf Campingplätzen kaufen, ins Internet gehen, neue Treckingsandalen kaufen. Hansjörgs alte aus Singapur waren bereits durchgelaufen, als er sie auf dem Parkplatz wechselte, kam sofort ein Parkplatzeinweiser und hat sie mitgenommen. Wir wollten noch bis Augrabies kommen, das war nicht weit und wir freuten uns, endlich einmal ohne Verzögerung früh anzukommen. Kurz vor der Abfahrt von der Nationalstraße sahen wir auf einmal ein Schild: „Road Closed“. Es stellte sich heraus, dass die Brücke über den Oranje eingestürzt war, aber eine Umleitung oder ein vorheriger Hinweis war nicht angegeben.

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Auf der Karte und dem Navi waren keine weiteren Brücken über den Oranje angegeben. Einheimische sagten aber, es gibt einen Weg, ohne ihn aber genauer beschreiben zu können. Wir irrten ziemlich lange hin und her, der Navi schlug einen Umweg von ca. 100 km vor, und schließlich gelangten wir zu einem Kantoor mitten in der Wildnis. Er erklärte uns, dass wir 10 km zurückfahren mussten und eine leicht zu übersehende Abzweigung auf einen kleinen Pfad nehmen mussten, der immer mit kleinen Hinweisschildewrn „Ompad“ versehen war. Hier brauchten wir zum ersten Mal wirklich unser 4×4. Es ging über Niedrigwasserbrücken und abenteuerliche Pisten, aber schließlich hatten wir den Oranje überquert und waren auf der Teerstraße nach Augrabies.

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Hier ist ein sehr schöner Campingplatz direkt bei den Fällen und es reichte auch noch für eine kurze Besichtigung am Abend. Die Fälle sind ziemlich beeindruckend und auch das Tal, in das er sich eingeschnitten hat. Er hatte noch nicht einmal besonders viel Wasser, bei der letzten großen Regenperiode hat es sogar die Aussichtsplattformen weggerissen.

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Am Abend hatten wir eine SMS von Vivian bekommen – sie ist Sabines Kollegin, hat auch ein Sabbatjahr und fährt in dieser Zeit auch durchs südliche Afrika. Wir hatten für den Sonntag mit ihr ein Treffen am Fish River Canyon ausgemacht. Wir machten noch eine kleine Wanderung an die Augrabies Falls und am Mittag ging die Fahrt dann weiter. Wegen der eingestürzten Brücke waren die Straßen nach Westen ziemlich leer, wir sahen vor allem Testfahrervon BMW, die mit ihren neusten Modellen Geschwindigkeitstests machten. Es war auch ein Rolls Royce dabei, und die Testfahrer wohnten in Chalets im Augrabies Falls Resort, wo wir auch campten.

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In Pofadder tankten wir noch einmal – auch den Ersatzkanister. Die Geschäfte hatten schon alle über das Wochenende geschlossen und jetzt ging es ab auf die Staubpiste: 150 km gravel road. Die Fahrt war spannend und der Navi hatte uns manchen Streich gespielt. Erst unterschätzte er die Zeit massiv, dann schickte er uns sprichwörtlich in die Wüste.

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Als wir dann schließlich in einer Sandspur am Zaun einer privaten Farm versackten mussten wir von Untersetzung bis Differentialsperre alles einsetzen, was der 4×4 hergab. Es war nun auch klar, dass der Navi gelogen hatte. Als wir wieder zurück an der Abzweigung waren befand er „Recalculating“ und schickte uns auf der Hauptstraße weiter. Wegen solcher Kapriolen kamen wir erst kurz vor Sonnenuntergang auf die N7 nach Namibia.

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4×4 Abenteuer in Südafrika – Johannesburg bis Kimberley

9 02 2012

Seit etwa einer Woche haben wir kein Internet mehr, deshalb stockt der Nachschub von Blogbeiträgen manchmal. Im Inneren von Südafrika wird es zunehmend schwieriger an Internet zu kommen. Vermutlich liegt es auch an unserer Art zu reisen, jetzt sind wir über Nacht vor allem auf Campingplätzen, während wir vorher meistens B&B hatten. Wir haben jetzt nämlich einen 4×4 Nissan Trax Campervan, aber mit ziemlichen Hindernissen. Wir wollten uns eigentlich um 10 Uhr von KEA abholen lassen und dann vielleicht ab 12 Uhr noch einen halben Tag fahren, damit wir von Johannesburg wegkommen. Es klappte trotz unzähliger Anfragen von uns nicht, mit KEA eine Abholung zu arrangieren. Schließlich fuhr uns Antje zum Depot am Flughafen, so dass wir schon mal eine Stunde Verspätung hatten. Der Wagen, von dem es hieß, dass er brandneu ist, stand auch jetzt nicht zur Verfügung. Mit allen Mitteln wurde die Übergabe verzögert, so dass wir erst um 16.15 Uhr losfahren konnten. Es stellte sich dann heraus, dass nicht das Fahrzeug neu war (es ist von 2009 und ziemlich klapprig und primitiv), sondern nur der Aufbau. Auch der zeigte schon deutliche Benutzungserscheinungen, war aber insofern neu, dass das Personal keine große Ahnung hatte, wie die „neue“ Traxausstattung funktioniert. Jedenfalls war KEA tödlich beleidigt, dass wir das Auto nicht neu fanden, sie haben schließlich auch richtig alte Camper… Aber jeder weitere Disput hätte die Abreise noch weiter verzögert und wäre auch vergebens gewesen, weil das neue Fahrzeug nicht verbindlich zugesagt wurde. Wir haben dann versucht, noch möglichst weit von Johannesburg wegzukommen und sind am Abend bis Potchefstroom gekommen. Das war sowieso auch eine Empfehlung von Hans, der uns auch noch seinen Navi ausgeliehen hat, damit wir uns in den Städten und auf den 4×4-Strecken in Namibia nicht verfahren. Der Campingplatz am Staudamm ist ziemlich heruntergekommen und wir waren auch fast die einzigen Gäste.

Camper Potchefstroom Potchefstroom-morgen

Am nächsten Morgen sahen wir einen schönen Sonnenaufgang und gingen danach erst einmal Werkzeug und Material einkaufen, um die Vordachbefestigungen zu reparieren, die am ersten Tag am „neuen“ Trax schon kaputtgegangen sind. Danach fuhren wir weiter nach Kimberley, wo wir uns das Big Hole ansehen wollten, bevor es weiter nach Augrabies gehen sollte. Wir machten im Sandveld-Park bei Bloemhof Pause, unserem ursprünglich für den ersten Tag anvisiertes Ziel. Bei der ganzen Fahrt leuchtete immer mal wieder die Batteriewarnlampe aus, beim Starten gab es immer Meldungen über zu wenig Öl (es war aber eher zuviel drin), und am Abend wollte das Kühlergebläse gar nicht mehr aufhören.

Camper-Regen Kimberley-BigHole

Wir hatten einen Campingplatz direkt neben dem Big Hole in Kimberley. Am nächsten Morgen besichtigten wir erst einmal das Big Hole. Im Besucherzentrum hatten sie eine kleine Stadt aufgebaut, die Geschäfte und das Leben vor 100 Jahren zeigte, als der größte Boom des Diamantengrabens im Gange war. Es war alles sehr gut gemacht, man bekam ein Gefühl wie es damals wohl zuging und es wurde auch alles gezeigt, was mit damaliger und heutiger Diamantenförderung und -bearbeitung zu tun hat. Dazu gab es viele echte und Repliken von berühmten Diamanten zu sehen. Wir wollten dann am Mittag gleich zum Augrabies NP weiterfahren, aber als wir das Auto starten wollten, passierte gar nichts. Die Batterie war total leer. Die KEA Hotline empfahl eine neue Batterie zu kaufen – ein Blödsinn, das sicher nicht die Ursache des Problems war. Wir schlugen vor, den Nissan Kundendienst zu holen. Das wurde auch akzeptiert, nur bestand Nissan darauf, das Fahrzeug zu bringen – schwierig, wenn das Auto nicht startet. Zum Glück kam gerade ein 4×4 Landrover, der uns Starthilfe gab. Nach dem Nissan-Service wurde uns versichert, dass nun alles gut sei. Als wir am nächsten Abend das Auto abstellten, lief wiederum das Kühlergebläse im Dauerbetrieb.

Kimberley1 Kimberley-1900

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Bei den Verwandten im Gauteng

6 02 2012

Wir kommen zum Schluss unserer ersten Etappe in Südafrika: Gauteng mit Pretoria und Johannesburg, von der Fläche die kleinste, von der Einwohnerzahl die größte Provinz Südafrikas. Hans und Marlene erwarten uns mit einer südafrikanischen Spezialität: Ochsenschwanz. Am nächsten Morgen geht es früh raus, wir besuchen das kleine private Reservat neben der Cullinan-Mine, wo der bisher größte Diamant gefunden wurde. Hans war dort eine Zeit lang der Direktor und ist jetzt noch Mitglied des Clubs, der den Park verwaltet. Es gab wieder viel Tiere zu sehen, neben Gnus, Zebras, Warzenschweinen gab es auch besonders viel Antilopen. Die Säbelantilope sahen wir hier das erste Mal, ein Blick auf die Hörner erklärt den Namen. Es waren auch einige Rhinos unterwegs – eines hatte ein Baby, das wir aber leider nicht zu Gesicht bekamen.

Cul-Säbelbock Cul-Rhino

Dafür sahen wir viele Giraffen. Sie sind sehr reinlich, sie putzen sogar ihre Nase mit der Zunge. Eine ist hier auch vor einiger Zeit gestorben, es liegen nur noch ein Rest vom Fell und einige Knochen herum. Hansjörg ließ es sich nicht nehmen, damit herumzuspielen…

Cul-Giraffe Cul-Giraffenknochen

Der Tag verging schnell, wir mussten auch noch unser Auto abgeben, das uns fast 5 Wochen lang treu begleitete. Das klappte ohne Probleme und am Abend gab es ein feines Rinderfilet vom Grill. Tochter Irene war mit dabei und auch die drei Hunde. Auch ein kleiner Papagei wohnt noch bei Hans und Marlene, der gerne auf seinen Gästen herumklettert.

Hans-Brai

Hans-vogelHj Hans-VogelSab

Am nächsten Morgen gingen wir die „Wiege der Menschheit“ besuchen; im Dolomit/Kalk-Gürtel bei Sterkfontain gibt es viele Höhlen, die für ihre Fundstellen von fossilen Skeletten bekannt sind. Besonders bekannt sind sie für Teile früher Hominiden, momentan wir das fast vollständige Skelett des etwa 3 Millionen Jahre alten Australopithecus „Little Foot“ ausgegraben. Die armen Kreturen fielen zu Lebzeiten durch oberflächlich fast unsichtbare Löcher in die Höhle, wo sie dann starben und im Laufe der Zeit versteinerten. Die versteinerten Knochen müssen dann mühsam aus der Brekzie herauspräpariert werden.

Sterk-Höhle Sterk-Breckzie

Wir trafen uns dort mit Tochter Ingrid und besuchten dann gemeinsam das dazugehörige Museum Marupeng. Die Ausstellung ist ziemlich modern und pädagogisch gestaltet und neben anthropologischen werden auch allgemeinere und politische Gesichtspunkte erört.Auf dem Foto kann man die Entwicklung der frühesten Menschen bis hin zum Hansjörg nachverfolgen 😉

Sterk-Familie Sterk-Vormenschen

Am nächsten Morgen holte uns Antje ab und brachte uns zu ihrem Haus in Johannesburg. Sie hatte für uns eine Tour durch Soweto gebucht, die sehr interessant war. Vor allem war Soweto (South West Township) ziemlich anders, als wir es uns vorgestellt hatten. In unserer Vorstellung war es ein Hort der Gewalt, in dem einem die Kugeln um die Ohren fliegen, was wir gesehen hatten, war ein netter Vorort mit ein paar Verkaufsständen für Touristen (beides leicht übertrieben, aber die Richtung stimmt…)

Soweto Soweto-RDP

Ursprünglich als Siedlung für die Minenarbeiter gebaut wurden im Zuge der Apartheit die Schwarzen aus Johannesburg hierhin vertrieben. Die Bessergestellten bauten sich hier schmucke Villen, die Ärmeren wohnen in Wellblechhütten, wie es sie in den Townships um alle größeren Städte gibt. Regierungsseitig wurden viele sogenannte RDP-Häuser gebaut, die zwar einfach sind, aber den Bewohnern kostenlos auf Lebenszeit überlassen werden – und ohne dass sie sie verkaufen können. Hier wohnen etwa 4 Millionen Menschen, es gibt hier die größte Klinik der Welt mit kostenloser Behandlung. Wir besuchtenn dann mit persönlichem Guide eine Familie, die zu sechst in einer solchen Wellblechhütte wohnte. Anschließend gab es die Möglichkeit, selbst erzeugte Kunstgegenstände zu erwerben…

Soweto-Haus Soweto-Waesche2

Zu jeder Hütte gibt es ein betoniertes Klohäuschenm und pro Quartier ein Wasserhahn mi sauberem Wasser, wo auch Wäsche gewaschen wird. Eingekauft wird auf dem großen Marktplatz am Walter Sisulu Square, wo Touristen auch selbsterzeugte Kunstgegenstände erwerben können.

Soweto-Waesche2 Soweto-SisuluSqr

Es gibt auch noch die Villen von Winnie Mandela, Desmond Tutu, Walter Sisulu, Nelson Mandela zu bestaunenen, sowie z.T. die entsprechenden Museen und Cafes zu besuchen. Ein Besuch des Museums und der Gedenkstätte zu den Ereignissen im Juni 1976 gehörte auch dazu, als die Aufstände gegen die Einführung der Unterrichtssprache Afrikaans in der Schule hier ihren Anfang nahmen. Außerdem gab es die Möglichkeit, selbsterzeugte Kunstgegebstände zu erwerben.

Soweto-Gedenkstätte Soweto-Stand

Zum Abschluss besuchten wir noch ein shag, eine der früher illegalen Kneipen, in denen selbstgebrautes Bier verkauft wurde. Es ist schwach – 1.5 % Alkohol – aber sehr gehaltvoll und sättigend. Wir probierten es aus der traditionellen Tonschale, der Geschmack erinnert ein wenig an Apfelmost und man muss sich erst an ihn gewöhnen, bevor man es genießen kann. Ein Körperkünstler zeigte dann noch, was alles passieren kann, wenn man zuviel von dem Bier getrunken hat (Motto: Don’t drink and walk)

Sow-Bier-Sab Soweto-Shag



Wandertage in den Drakensbergen

2 02 2012

Tiere hatten wir nun erst einmal wieder genug gesehen, wir sind auch fast die ganze Zeit nur gesessen.Jetzt wurde es mal wieder Zeit für etwas Bewegung. Auf dem Weg nach Pretoria drängten sich die Drakensberge zum Wandern geradezu auf, zumal auch die Wettervorhersage für die nächsten drei Tage schön war. Wir sind in Winterton in Swallow’s Nest bei einer sehr gesprächigen älteren Dame untergekommen. Am selben Tag sind wir noch zu Monk’s crowl gefahren, wo wir unseren ersten hike absolvierten, der zu zwei Wasserfällen führte.

MonksCowl1 MonksCowlFälle

Während der Heimfahrt zeigte uns die untergehende Abendsonne, wo wir die nächsten Tage wandern sollten. Wir hatten am ersten Abend wieder ein Braai veranstaltet, weil Winterton ein verschlafener kleiner Ort ist, in dem es nur ein Restaurant gab. Ansonsten waren hier nur noch die Wahlplakate interessant, die dazu aufriefen, den absoluten Sympathieträger „Mafi(k)a“ doch diesmal per Wahl zu bestimmen.

Drakensberge Wahlplakat

Am nächsten Tag stand eine Wanderung um den Cathedral Peak auf dem Programm, die gute 5 Stunden dauerte. Sie war teilweise ganz spannend und ging auch über Leitern an an steilen Abgründen vorbei.

CathedralPeak2 CathedralPeak3

CathedralPeak6 CathedralPeakHj2

Am markanten Mushroom Rock stiegen wir dann wieder ab, wo der Name herkommt lässt sich recht einfach erkennen…

CathedralPeakMush1 CathedralPeakMush2

Gleich am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Norden zum Royal Natal NP. Hier mieteten wir ein luxuriöses Selbstversorgungschalet im Hlalanathi Resort mit herrlichem Ausblick auf das Amphitheatre – und das ganze für gerade mal 55 Euro.

Hlalanathi RoyalNatal

Für die Wanderung zum Thugela-Fall war es zu spät, wir begnügten uns dann mit einem kürzeren Trail zu den Garadfällen. Das war eine gute Idee, denn nach der Hälfte hörten wir aus der Thugelaschlucht ein Gewitter und sahen es dort auch regnen.

RoyalNatal7 RoyalNatal3

Jetzt hatten wir erst einmal wieder genung Sport gemacht und kehrten den Royal Natal NP den Rücken. Wir wollten weiter nach Pretoria um unseren Verwandten Hans dort zu besuchen. Aber die Gegend der Drakensberge ist so schön, dass wir gerne einige Umwege fuhren.

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Am Swartwaterdam vorbei fuhren wir erstmal nach Phuthaditjhaba von wo wir eigentlch ein Stückchen den den Witsieshoek Höhenweg laufen wollten um den Ausblick von oberen Plateau des Amphitheatres zu genießen. Aber wir hatten wieder einmal nicht die richtige Straße dorthin gefunden und sind stattdessen fast nach Leshoto hineingefahren. Außerdem lag das Plateau sowieso in den Wolkem und es wäre deshalb nichts mit der Aussicht gewesen.

Stausee Phuthaditjhaba

Wir machten daraufhin noch den Umweg durch den Golden Gate NP, der sich wirklich gelohnt hatte. Ein letztes Mal dramatische Felsen und tiefe Schluchten, bevor wir dann auf die langweilige Schnellstraße Richtung Gauteng einmündeten.

GoldenGate5 GoldenGate6

Interessant an dieser Straße war höchstens noch, dass sie durch Heidelberg führte und man vorher nach Frankfurt und Heilbronn (oder so ähnlich) abbiegen konnte.

GoldenGate1 FrankortHeilbron



Bei den wilden Katzen in der Elephant Rock Lodge (Nambiti-Park)

30 01 2012

Wir haben uns nun vom Meer verabschiedet und sind quer durch Natal nach Ladysmith gefahren. Die Fahrt führte durch grüne Wiesen, bunte Dörfer und zweimal sind wir an einer Zeremonie vorbeigekommen, die uns Rätsel aufgab (vielleicht weiß einer der Blogleser, was das bedeutet?): In einem Kreis von weiß angemalten Steinen saßen weiß gekleidete Leute und machten was? – das wissen wir eben auch nicht. Ladysmith ist eigentlich keine besonders schöne Stadt, unsere Unterkunft Buller’s Rest war aber wie aus einer anderen Welt: Schön über der Stadt gelegen wohnten wir in einer Art Museum, das einen in die Zeit der Burenkriege zurückversetzt hat.

Fahrt-Natal BullersRest

Unser eigentliches Ziel war der Nambiti-Park, wo wir eine Nacht in der Elephant Rock Lodge gebucht hatten. Es war eine Art All-inclusive Programm, das zwei game drives sowie Mittag- und Abendessen umfasste. Die Unterkunft war luxuriös, mit Blick auf ein Wasserloch und wir waren eine nette kleine Gruppe von 6 Personen. Ein Paar aus Johannesburg, und ein türkisch-belgisches Paar auf Südafrikareise. Es stellte sich dann heraus, dass wir diese bereits kannten: Ihnen gehörte das Hotel Hideaway in Kas in der Türkei, wo wir vor zwei Jahren Urlaub gemacht hatten!

ElephatRock-Haus ElephatRock-Lodge

Der erste game drive – eine Fahrt mit unserem Ranger J.P. im Geländewagen durch den Park – startete um 4 Uhr nachmittags. Wir waren auf der Suche nach Löwen und Geparden, konnten aber keine aufspüren. Wir sahen einige andere schöne Tiere, Oryxantilopen und Giraffen, sowie einige Greifvögel und die üblichen Gnus und Zebras.

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Wir haben aber dennoch Vertreter der Big5 gesehen, eine Herde Elefanten zog dicht an uns vorbei, um zum Wasserloch zu gelangen.

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Die untergehende Sonne schenkte uns noch einige schöne Blicke über die Savanne. Am Abend gab es in der Lodge ein dreigängiges Menu und alle gingen früh ins Bett. Am nächsten Morgen hieß es nämlich um 5 Uhr aufstehen, damit wir rechtzeitig zum morgendlichen game drive um 5.30 Uhr kamen.

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Nachdem wir gestern mit den Raubkatzen Pech hatten, wollten wir heute erneut auf Löwenjagd gehen. Der Ranger fand schon bald Spuren und vermutete sie im Tal. Nach einigem Suchen sahen wir ihn schließlich in der Steppe stehen. Sie hatte eine total blutige Schnauze, weil sie an diesem Morgen eine Impala-Antilope gerissen hatte. Sie hatte ihre Beute auch schon halb verspeist – J.P. schätzte etwa 30 kg – und sie brachte den Rest in den Schatten, dass er länger „frisch“ bleibt.

ER Löwe1 ER-Löwe2

Die anderen Tiere haben natürlich auch gemerkt, dass es frisches Fleisch gab. Ein Schakal wollte auch ein Stück der Beute haben und fing fürchterlich an zu jaulen. Er traute sich dann aber nicht näher heran und die Löwin ließ ihr Impala nicht aus den Augen. Irgendwann zog der Schakal ab und auch wir störten die Löwin nicht weiter bei ihrem Frühstück.

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Für uns ist es jetzt selbst Zeit für eine Tasse Kaffee geworden. Wir betrachteten noch einige Tiere, dann steuerten wir eine halb zerfallene Siedlung neben einem Wasserloch an, die eine schöne Kulisse für unseren Morgenkaffee abgab. Wir wurden dabei von einem Geparden beobachtet, der auf der anderen Seite des Wasserlochs stand. Dem mussten wir dann natürlich auch noch nachspüren und unsere Wege kreuzten sich später tatsächlich.

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Ein kräftiges Frühstück in der Elephant Rock Lodge rundete unseren Aufenthalt im Nambiti Park ab. Der Preis für den ganzen Spaß war mit etwa 110 Euro pro Person noch relativ moderat.



Kroko- und Hippotour im iSimangaliso Wetlands NP

28 01 2012

Von Hluhluwe konnte man leider nicht in den iSimangaliso Wetlands NP fahren, deshalb sind wir nach St. Lucia gefahren. Dieser Ort hatte auch eine viel bessere touristische Infrastruktur, es gab hier richtige Geschäfte und Restaurants. Wir haben zunächst einmal eine Rundfahrt auf einem Boot gemacht um die hier zahlreich vorhandenen Krokodile und Nilpferde zu sehen. Die Ausbeute war nicht so besonders gut, die Krokodile hatten sich versteckt und auch die Flusspferde schauten nicht weit aus dem Wasser. Für einen ersten Eindruck war es doch mal ganz nett.

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Später zeigten sie sich noch etwas mehr. Wir wollten aber noch etwas mehr sehen, deshalb beschlossen wir, hier zu übernachten und den NP auch noch mit dem Auto zu erkunden. Wir sind dann bei Manzini abgestiegen, ein nettes Motel in Fluss- und Zenrtrumsnähe.

StLucia StLucia-Manzini

Am Nachmittag sind wir in den Park gefahren, mussten aber darauf achten, dass wir um 7 wieder draußen sind, weil dann das Tor geschlossen wird. Neben vielen Antilopen (Bushbuck, Red Duiker -kaum größer als ein Hund -, Kudu mit Vogel) gab es auch hier noch schöne Landschaft, wie z.B. die roten Dünen zu sehen. An den view points durfte man aussteigen, und wir waren doch etwas erstaunt, als wir dort auch eine frische Wildkatzenspur entdeckten. Später haben wir auch auf der Straße einen Leoparden gesehen, der in 200 m Abstand einer Warzenschweinfamilie folgte.

iSima-Bushbuck iSima-Kudu

iSima--RedDuiker iSima-RoteDüne

iSima-JeoSpur iSima-Leopard

Je später es wurde, desto mehr Tiere kamen heraus, auch hier trafen wir noch ein Nashorn und eine Büffelherde. Das ließ einen total die Zeit vergessen und am Schluss mussten wir so schnell wie möglich zum Eingangstor hinunterjagen, das wir dann um Punkt 7 passierten. Zum Glück waren keine Tiere im Weg!

iSima-Nashorn iSima-Büffelherde

Als wir am Abend zum Essen gingen hatten wir auch die erste richtige Nilpferdsichtung. Das spazierte nämlich ungerührt mitten durch die Hauptstraße und sorgte für ein leichtes Verkehrschaos. Leider hatte ich da die Kamera nicht dabei. Sie kommen abends gerne aus dem Fluss und zeigen sich auch öfters im Garten von unserem Motel. Dort haben wir es zwar nicht gesehen, aber am Morgen kamen zum Frühstück einige Mungos in den Garten.

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Weil wir immer noch nicht richtig die Krokodile gesehen hatten sind wir dann noch zum Crocodile Center beim Parkeingang gegangen. Hier gab es dann so richtig viele Krokodile zu bestaunen, auch auch viel über Aufzucht, Pflege, Einfangen, und Wilderei zu erfahren. Im Gegensatz zu gestern war das Wetter herrlich und wir beschlossen spontan, noch einen Tag länger in St. Lucia zu verbringen. Es ist ein richtig netter Ort mit Obstständen, Geschäften, Restaurants und Stränden; außerdem war es auch für längere Zeit der letzte Aufenthalt am Meer.

Kroko-center StLucia-Krokopark

Den restlichen Tag haben wir dann am Strand verbracht, Hansjörg präsentiert hier stolz seinen neuen Hut, den er sich gekauft hatte. Später gingen wir auf private Hippo- und Krokotour im Mündungsgebiet des Flusses. Hier haben wir dann auch ein Krokodil recht nahe bei mutigen Anglern und Touristen gesehen.

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Auch nilpferdtechnisch war unser Spaziergang erfolgreicher. Die Nilpferde im Mündungsgebiet waren viel agiler als ihre Kollegen vom Vortag. Sie verfolgten sich, brüllten sich an und zeigten gerne ihre imposanten Hauer.

StLucia-Nilpferd3 Nilpferd-Gähnen



Unter Nashörnern – im Hluhluwe NP

26 01 2012

Nach den ganzen Schluchten und Steilwänden wollten wir wieder einmal ein paar Tiere sehen. Wir beschlossen deshalb, nach Hluhluwe (sprich „Schluschlui“) zu fahren, das genau zwischen dem Hluhluwe-Imfolozi Park und dem iSimangaliso Wetland Park liegt. Wir übernachteten in der AmaZulu Loadge, wo wir ein kostenloses Upgrade auf die Honeymoon-Suite bekamen, weil wir zwei Nächte bleiben wollten. Ansonsten ist der Ort aber sehr ländlich; es gab nicht einmal richtige Restaurants, nur ein KFC und ein Wimpys am Supermarkt, bzw. an der Tankstelle. So gab es eben einmal Hühnerteile vom KFC und am anderen Abend ein Braai in der Lodge.

Honeymoon Amazulu-Braai

Der Hluhluwe Park übertraf aber alle Erwartungen: Schon gleich am ersten Wasserloch hinter dem Eingang sahen wir die Ersten der Big 5, nämlich eine Herde Büffel.

Büffel1 Büffel3

Unterwegs trafen wir neben den üerall herumlaufenden Perlhühnern und Warzenschweinen einige schöne Impala-Antilopen, Zebras und Giraffen.

Hlu-Zebra Giraffen

Zur Mittagszeit waren wir an einer besonders geschützten Picknickstelle. Diesen Umstand machten sich auch zwei junge Nyalas zunutze, weil sie hier keine Angst vor Raubkatzen haben mussten. Ein bewaffneter Wächter lief Patrouille und die Nyalas schnupperten sogar an Sabine.

Nyala-Sabine Nyala

Aber eigentlich ist der Park ja für seine Nashörner berühmt. Von hier stammt der Großteil der afrikanischen Nashörner, die fast schon ausgerottet waren und sich hier so gut vermehrt hatten, dass sie auch in andere Wildparks ausgesiedelt wurden. Allerdings fanden wir bisher nur ihre Hinterlassenschaften. Diesmal sahen wir allerdings viele Pillendreherkäfer, die aus dem Nashornkot ihre Kugeln drehten.

Pille2 Pille1

Großtiere sahen wir nur aus der Ferne, im folgenden Suchbild sind zwei Elefanten und 6 Nashörner (?) versteckt :-). Endlich ahtten wir auch unsere erste echte Nashornsichtung. Leider war das Gras so hoch, dass man nur den Rücken sehen konnte.

Hlu-Elefanten Nashorn1

Wir waren noch am Überlegen, ob wir das jetzt als Erfolg werten sollten oder nicht, als wir zum nächsten Wasserloch kamen. Hier sahen wir gerade noch, wie zwei Nashörner vor den beiden Autos vor uns über die Straße liefen und im Busch verschwanden. So ein Pech! Es war schon Spätnachmittag und wir hatten immer noch kein Nashorn richtig gesehen. Plötzlich standen zwei direkt neben der Straße und fraßen gemütlich am Buschwerk. Die beiden Kolosse waren gerade mal 10 m von unserem Auto weg, da konnte einem schon anders werden. Aber sie machten einen so zufriedenen und friedfertigen Eindruck, dass keine Angst aufkam.

Nashorn2 Nashorn5

Sie hatten beide einen Vogel und wir haben sogar das seltene vierohrige 3-Horn gesehen ;-).

Nashorn7 Nashorn4

Glücklich machten wir uns auf den Heimweg, wir mussten vor der Supermarktschließung um 6 Uhr noch Grillfleisch einkaufen. Plötzlich mussten wir auf dem Weg zum Tor eine harte Bremsung hinlegen: Die Straße war versperrt von einem Nashorn mit seinem Jungen, die uns bedrohlich anschauten. Eine Mutter mit Kind versteht im Tierreich ja normalerweise nicht viel Spaß. Wir machten erstmal gar nichts und auch die Nashornmutter war unentschlossen. Plötzlich stürmte sie auf uns zu – uns ist fast das Herz stehengeblieben. So behäbig diese Kolosse erscheinen können sie doch unglaublich schnell sein. Wenn zwei Tonnen mit einem spitzen Horn vornedran auf einen zurasen, wird einem doch anders. Gerade als der hakelige Rückwärtsgang endlich drin war, sind die beiden Tiere vor uns stehen geblieben. 30 lange Sekunden haben sie überlegt, was zu tun ist, dann sind sie wieder umgedreht und genauso schnell zurückgaloppiert. Das wiederholte sich noch zweimal, aber nicht mehr so dramatisch. Schließlich trotteten die beiden davon, nicht ohne uns nochmal einen giftigen Blick zuzuwerfen.

Nashorn11 Nashorn10

Es gibt noch einen kleinen Videofilm wie die Nashörner auf unser Auto zustürmen. Ich versuche, ihn bei YouTube hochzuladen. Leider ist danach die Batterie völlig ausgefallen, so dass die spannendsten Szenen leider nicht dokumentiert sind :-(. Wir hatten dadurch einen gewissen Zeitverlust und mussten uns noch mehr beeilen, um rechtzeitig zum Einkaufen zu kommen. Kleine Velvetäffchen störten da nicht so sehr, aber kurz vor dem Tor tauchte das nächste Hindernis auf: Die Büffelherde hat sich überlegt, in aller Gemütsruhe über die Straße zu traben. Wir versuchten uns vorsichtig anzunähern, damit sie eine Gasse machen, wie es gut bei einer Kuhherde funktioniert. Allerdings sind die Büffel in dieser Hinsicht völlig angstfrei. Einige gingen auch in Angriffsstellung, dass wir von unserem Plan absahen und sie in Ruhe passieren ließen. Nach dieser erneuten Verzögerung sind wir dann, nachdem wir den Tierpark verlassen hatten, mit 120 Sachen zum Supermarkt gebraust und konnten gerade noch zwei Minuten vor 6 hineinschlüpfen, um die Braaizutaten zu kaufen.

Velvetaffe Büffelherde



Grüne Welt in KwaZulu-Natal

24 01 2012

Von Port Edward ging die Fahrt weiter nach Gillitts, wo wir Sabines ehemaligen Klassenkameraden Klaus besuchen wollten. Wir gönnten uns einen kleinen Umweg und fuhren durch die Oribischlucht. Das ist auch ein kleiner Naturpark mit steilen Felsabbrüchen. Wir bemühten uns redlich, irgendwo den Eintritt zu bezahlen, aber es war niemand im Office. So machten wir erst einmal unten im Fluss auf einem Felsen mittag. Von einem anderen Gast bekamen wir den Tipp, doch das Leopards Rock Cafe zu besuchen. Das Cafe ist direkt an den Abhang gebaut und der Blick ist wirklich atemberaubend.

Oribi1 Orib3

Es wurde dann aber noch dramatischer, als wir zum Oribi Gorge Hotel fuhren; hier gibt es die Wild 5 Adventures, die wir uns zumindest ansahen, wenn wir schon zu feige oder zu geizig waren, diese alle selbst mitzumachen ;-). Den Weg am Abgrund entlang zu verschiedenen Aussichtspunkten haben wir noch ohne Probleme mitgemacht. Ein Problem gab es nur, wenn der Geotagger von der Kamera rutschte und er in einer Gesteinsspalte gesucht werden muss.

Orib4 Oribi-Hj

In der Adventureecke waren Vorrichtungen zum „Abseiling“, „Zip-lining“ (man kann sich an einem Drahtseil über die Schlucht ziehen lassen), und zum Bungee-Jumping.Hier beobachteten wir ein Pärchen aus Durban, das sich in die Tiefe stürzte.

Oribi-Bungee3 Oribi-Bungee2

Über die 84 m hohe Hängebrücke trauten wir uns dann wieder zu laufen und auch die Erfahrung auf dem Overhanging Rock mussten wir machen. Hier sitzt oder steht man auf einem Felsvorsprung mehrere hundert Meter über dem Abgrund.

Oribi5 Oribi-overhang

Wir wechselten dann anschließend auf die Autobahn nach Durban. Selbst hier standen am Autobahnrand Obstverkäufer, Tramper und Taxibusse. Am Abend kamen wir dann in Gillitts an, hier erwarteten uns schon Klaus, Liesel und Carissa mit einem zünftigen Braai.

Autobahn-stande KlausFamily

Auf Empfehlung unserer Gastgeber machten wir am nächsten Tag die Karkloof Canopy Tour bei Howick. Wir haben uns für 12 Uhr angemeldet. Wir waren etwas zu früh, so konnten wir uns vorher noch die Howickfälle anschauen. Sie waren ganz beeindruckend, und hier stand auch ein Wegweiser, der zu anderen bekannten Wasserfällen zeigte. Völlig unverständlicherweise fehlte ein Schild, das zum Rheinfall zeigt ;-).

Howick-falls2 Howick-falls1

Auch hier konnte man sich den Nervenkitzel holen, am Abgrund zu stehen und die knapp 100 m hinunterzuschauen. Wir sind gleich befragt worden, wo wir herkamen; später haben wir dann die interessante Statistik gesehen, auf welche Länder sich die Besucher dieser Provinzattraktion verteilen. Interessanterweise nehmen von den ausländischen Gästen die Deutschen den zweiten Platz ein.

HowickFalls-oben Howick-falls-statistik

Die Hauptattarktion an diesem Tag war natürlich die Karkloof Canopy Tour. Es stellte sich heraus, dass wir an diesem Montag die einzigen Besucher waren; bis zum Tag davor war alles völlig ausgebucht. So hatten wir drei Guides nur für uns allein. Man wird einen Berg im Regenwald hoch gefahren und kann dann über 7 Seilrutschen wieder nach unten fahren. Jede Plattform zeigt einen etwas anderen Aspekt des Regenwalds und die Guides gaben interessante und lustige Erklärungen dazu ab. Es ist alles sehr grün, von weitem sieht es hier aus, wie im Schwarzwald. Leider gibt es hier keine Fotos von der Tour selbst, weil man alles, was verlorengehen könnte, vorher abgeben muss.

Karkloof-CanopyTours Karkloof

Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen, wir wollten weiter zum iSimangaliso NP. Liesel nahm sich noch ein paar Stunden frei und zeigte uns ihre Heimat Gillitts und Kloof. Es gibt auch hier einen Park mit schönen Felsen, einem Wasserfall und – fast noch im Ort – wilden Zebras. Zum Abschluss tranken wir noch einen Kaffee in einem Cafe mit schönem Ausblick auf die 1000 hills.

Kloof-Zebras Kloof-1000Hills



Durch das Pondoland nach KwaZulu-Natal

21 01 2012

Den nächsten Tag haben wir etwas ruhiger angehen lassen und haben einen Ausflug in die nähere Umgebung von Port St. Johns gemacht. An der Wild Coast gibt es viele kleine Nationalparks, die aber schlecht ausgeschildert und schlecht zugänglich sind. Auf der Suche nach einem schönen Strand sind wir dann zufällig im Silaka NP gelandet. Es gibt dort ca. 15 Hütten, die man zum Übernachten mieten kann; es ist nicht einmal teuer. Wir hatten den ganzen Park fast für uns alleine,trotz unserer späten Ankunftszeit um 13 Uhr waren vor uns nur 4 Besucher dagewesen. Allerdings waren etwa 20 Angestellte mehr oder weniger beschäftigt, mit Aufräumen und Gärtnern, aber vor allem mit Palavern. Wir hatten noch eine kleine Dschungelwanderung gemacht und uns dann am leeren Strand ausgeruht – alles ganz gemütlich.

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Nach den letzten Erfahrungen mussten wir am nächsten Tag ganz dringend einkaufen gehen. Wir kauften als Erstes eine große Tüte Bonbons, eine unserer besten Investitionen bisher. Normalerweise kauft man in Port St. Johns auf dem Markt ein; im Supermarkt sieht es ein bisschen anders aus als z.B. in Kapstadt; es ist hier nicht ungewöhnlich, dass man die Lebensmittel in 25 kg Säcken kauft.

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Wir wollten dann in den Mkambathi NP fahren, wo wir eventuell auch übernachten wollten. Nachdem wir dreimal durch den Ort Lusikisiki gefahren sind, haben wir dann die Abzweigung genommen, die wir für die wahrscheinlichste gehalten haben. Die Teerstraße hat sich bald in eine Staubpiste verwandelt und diese wurde immer schlechter. Allerdings war die Strecke sehr schön und die Fahrt hatte viel Abenteuerliches.

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Der Boden und die Straße sind rot, die Landschaft ist grün. Man sieht kaum noch Fahrzeuge, aber viele Leute, die zu Fuß unterwegs sind. Es war Samstag und wohl allgemeiner Waschtag, wir haben viele Frauen gesehen, die mit der Wäsche auf dem Kopf zur Waschstelle gelaufen sind. Auch das Auto nahm eine immer rötlichere Färbung an.

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Das beste war allerdings, wenn wir an Kindern vorbeigefahren sind:sobald sie unser Auto kommen sahen, sind sie laut „Sweet, sweet“ schreiend auf uns zugelaufen. Diesmal waren wir vorbereitet und konnten sie dann mit Bonbons versorgen. Es war herrlich, wie sie dann strahlten und sich auch gerne für ein Foto aufstellten.

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Besonder witzig war, dass nicht nur Kinder scharf auf die Bonbons waren. Auch gestandene Frauen haben nach Sweets gefragt, die wir ihnen für ein Foto natürlich auch gerne gaben.

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Kaum hatten wir das Foto gemacht sahen wir, dass von den nächsten Häusern ein Geländewagen mit abgedunkelten Scheiben auf uns zukam. Wir befürchteten schon das Schlimmste, vielleicht hatten wir ja unbeabsichtigt die Frauen des örtlichen Clanführers belästigt. Als der Wagen dann bei uns hielt, sahen wir, dass es der lokale Bestattungsunternehmer war – und das Einzige, was er wollte war, dass wir auch ein Foto von ihm machten. Nun, wir waren erleichtert und machten ihm den Gefallen gerne, jetzt ist er sogar im Internet zu finden.

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Die Straße wurde nun immer schlechter, und wir waren jetzt auch fast an der Küste. Einen Hinweis auf den Nationalpark sahen wir schon lange nicht mehr und wir ließen das Auto erst einmal stehen, als die Spurrillen zu tief wurden. Das war definitiv keine Straße mehr für ein zweiradgetriebenes Auto. Die letzten Meter Richtung Leuchtturm und Flußmündung machten wir zu Fuß. Von einem vorbeifahrenden Geländewagen erfuhren wir dann, dass die Straße auch nicht weiter geht. Was soll’s, dann war eben der Weg das Ziel, und der hat sich ja auch gelohnt.

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Es blieb uns dann nichts anderes übrig, als die 36 km Staubpiste wieder zurückzufahren. Das Auto war innen und außen voll mit rotem Staub. Wir fuhren dann auf der Hauptstraße nach Port Edward, das ist der erste Ort in KwaZulu-Natal. Wir übernachteten in einem kleinen Guesthouse und bekamen am nächsten Morgen auch gleich Besuch von einem Velvet-Affen.

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