Zurück an die Küste zur Garden Route

11 01 2012

Vom heißen Hinterland der kleinen Karoo stießen wir bei George auf die bekannte Gardenroute, die sich an der Küste entlangschlängelt und immer einige Grad kühler ist. Hier verkehrte bis vor kurzem auch noch der Outeniqua Chou-Tjoe, ein dampflokgezogener Touristenzug. Das Bild am Dolphin’s Point mit der Eisenbahnbrücke über den Kaaimans River – möglichst noch mit dampfender Lokomotive – zierte eigentlch jeden Bildband über die Gardenroute.

Eisenbahnbrücke Gardenroute-Hinterland

Die jetzige Gardenroute entspricht der N2 – im Wesentlichen eine Küstenautobahn. Wir fuhren möglichst viel auf der alten Straße die auch wieder etwas durch das Hinterland lief. In der Gegend gibt es viel Landwirtschaft, viel Wald und erinnerte auch manchmal an unseren Schwarzwald. Es gibt sogar ein B&B auf dem „Tannenhof“. Wir hielten dann an einem Mini-NP, der sich Big Tree nannte. Es gibt hier aber auch noch einige andere mit dem gleichen Namen. Dort war ein Big Tree zu sehen, genauer gesagt ein etwa 800 Jahre alter Yellowwoodbaum, sowie ein kleiner Waldlehrpfad.

BigTreeNP

Wir sind dann für zwei Nächte in der Yellowwood-Lodge abgestiegen, einem netten viktorianische Häuschen mit entsprechender Einrichtung. Knysna gilt als Touristenzentrum für internationale Gäste, was aber etwas dick aufgetragen scheint. Es gibt dort zwar auch eine Waterfront mit Restaurants und Geschäften wie in Kapstadt und auch den unvermeidlichen Wegweiser, der in alle Welt zeigt – sogar nach Hamburg; aber ansonsten ist in Knysna eher tote Hose.

Knysna-YellowwoodLodge Knysna-Waterfront

Unser Ziel am nächsten Tag war der Robberg NP kurz vor Plettenberg Bay. Auf dem Weg dorthin haben wir natürlich noch am Garden of Eden Halt gemacht – ein Muss bei diesem Namen! Auch das war wieder leicht übertrieben, aber es war auch wieder ein nett gemachter Waldlehrpfad mit ein paar Big Trees. Auf jeden Fall ein netter Ort zum Mittag machen. Hansjörg zeigte sich diesmal auf dem Foto nicht ganz so besitzergreifend wie sonst immer…

Mittag-gardenEden HJ-gardenEden

Schließlich haben wir nach einer Fahrt durch Townships und Alleen mit rotblühenden Bäumen den Robberg NP erreicht.

Township-Knysna Rotbaum

Der Nationalpark ist eine wunderschöne kleine Landzunge mit beeindruckenden Felsen, einer großen Sanddüne, von Frühmenschen besiedelten Höhlen und einer gewaltigen Brandung. Von der einen Seite sieht man auf die Plettenberg Bay, von der anderen auf die durch die Sanddüne verbundene Insel.

Robberg-Plett Robberg-Witsand

Ein abenteuerlicher, steiler Pfad führt um die ganze Halbinsel herum. An einer Stelle sind uns im Meer die vielen Wasserpflanzen aufgefallen, die aus dem Wasser herausschauten. Bei näherem Hinsehen hat sich herausgestellt, dass das hunderte von Robben waren, die dort an unzugänglicher Stelle ihre Kolonie hatten. Aus Zeitgründen haben wir auf halber Strecke eine Abkürzung genommen und sind die Sanddüne zum „Eiland“ hinuntergelaufen.

Robberg-Robben Robberg-Düne

Der Sand war gnadenlos heiß, wenn er zwischen Sandale und Fuß gekommen ist, kochten die Füße. Wir versuchten dann so schnell wie möglich zum kühlenden Wasser zu kommen, wo man aber wegen der Brandung und den Strömungen auch nicht zu weit hinein durfte.

Robberg-Sand Robberg-Eiland

Wir sind dann noch auf das Eiland hinaufgeklettert, wo eine Möwenkolonie am Brüten war. Das macht die Tiere auch nicht friedlicher, wir fuhlten uns fast wie in den bekannten Hitchcockfilm hineinversetzt.

Robberg-Möwen Robberg-Eiland2

Auf dem Rückweg kamen wir dann noch an den Höhlen vorbei, in denen schon vor über 100000 Jahren Menschen gelebt hatten. Der Zutritt war streng verboten, weil dort Grabungen im Gang waren und die Touristen viel zerstören würden. Eine Höhle wurde aber für Besucher hergerichtet und Arbeitsmethoden und Ergebnisse vorgestellt. Dieser Tag hat uns ziemlich ins Schwitzen gebracht, aber der Ausflug hat sich auch wirklich gelohnt.

Robberg-Höhlen Robberg-HjS



Aktionen

Informationen

Schreib einen Kommentar

Du kannst diese Tags verwenden : <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>