Auf Großwildfotojagd im Addo Elephant NP

18 01 2012

Den größten der Big5 hatten wir in Kragga-Kamma nicht gesehen, deshalb war unser nächstes Ziel der Addo Elephant NP. In Port Elisabeth machten wir Mittagspause im Donkin Park neben dem Leuchtturm bei schönem Blick über Stadt und Hafen. Im Addo NP haben wir leider keine bezahlbare Unterkunft mehr bekommen – das Gorah Elephant Camp hätte noch etwas frei gehabt für 450 Euro pro Person. Es gibt aber viele B&B in der Umgebung des Camps, wir hatten uns das Lupus Den ausgesucht.

PortElisabeth LupusDen

Es ist ein englisches Landhaus in einer Zitrusplantage und wir waren zu einem Zehntel des Preises sehr stilvoll inklusive 3-Gänge Menu untergebracht. Obwohl nicht allzuweit von Port Elisabeth entfernt, ist die Gegend sehr ländlich; wir staunten aber dann doch, als wir im nächsten „Supermarkt“ unsere Vorräte auffüllten: der gesamte Verkaufsraum war vergittert; man hatte das Gefühl, man ist bei der Essensausgabe im Gefängnis.

Supermarkt-aussen Supermarkt-innen

Voller Erwartung passierten wir das Eingangstor des Addo NP, das schon von zwei Elefantenschädeln geschmückt war. Der Park ist ursprünglich als letzte Zufluchtsstätte der Kapelefanten entstanden, die eigentlich bis in die 1920er Jahre ausgerottet werden sollten, weil sie immer die Plantagen zerstörten. Kurz vor der endgültigen Ausrottung besann man sich dann anders, aber die überlebenden Elefanten waren not amused und etwas nachtragend. Sie – und sogar ihre Nachkommen – waren lange Zeit sehr aggressiv, sie haben eben ein Elefantengedächtnis. Wir waren den ersten halben Tag ein bisschen enttäuscht, weil wir nur einmal einen einzigen Elefanten aus großer Entfernung gesehen hatten; vieleicht waren sie ja immer noch beleidigt…

Addo-Eingang Addo-ElefantKlein

Wir konnten auch hier im ganzen Park im eigenen Auto herumfahren, ein Teil der Pisten war sogar asphaltiert. Außer an einigen Aussichtspunkten durfte man das Auto nicht verlassen. Hier wurde dann auch immer schärfstens vor den freilaufenden Löwen gewarnt, denen wir aber bisher nie begegnet sind. (Das steht aber auch noch auf dem Plan). Dass aber eine gewisse Gefahr besteht, zeigt sich an Knochenresten am Wegesrand, wo sich ein Löwe wohl auch mal ein Kudusteak gegönnt hatte.

Addo-AchtungLions Addo-Kudusteak

Bevor der Kudu zum Steak wird, sieht er übrigens so aus wie unten; wir waren um die Mittagszeit an den Wasserlöchern sahen vor allem Warzenschweine und Zebras, neben den üblichen Vögeln. Wir passierten interessante Verwitterungsformen, aber von Elefanten war noch nicht allzuviel zu sehen.

Addo-Kudu Addo-RoterFels

Ihre Hinterlassenschaften, konnte man allerdings überall auf den Wegen und Straßen sehen. Sie scheinen auch anderen Tieren zu munden, z.B. den Schmetterlingen. Besonders geschützt ist im Park übrigens der Pillendreherkäfer, der aus dem Elefantendung seine Kugeln dreht.

Addo-Elefantendung Addo-Pillendreher

Aber schließlich bekamen wir doch noch die volle Elefantendröhnung ab: Als wir an das Harpoor Wasserloch kamen, sahen wir gerade eine Herde von mindestens 50 Elefanten abziehen. Diesmal konnten wir sie auch von Näherem betrachten.

Addo-Herde Addo-ElefantenHarpoor

Am nächsten Hidepoint, einem Zaun mit Löchern zur Tierbeobachtung am Wasserloch, versammelten sich auch drei Elefanten. Sabine sah interessiert zu.

Addo-Zaungast Addo-ElefantenImZaun

Am Schluss gegen 16 Uhr sahen wir sogar noch einige Elefanten, die direkt vor uns die Straße überquerten. Das ist schon ehrfurchtgebietend. Wir haben diesmal auch vorsichtshalber den Motor laufen lassen, falls es sich ein Elefant anders überlegt.

Addo-ElefantStrasse Addo-ZebrasDuene

Was hinter den Zebras übrigens wie schneebedeckte Berge aussieht, sind die Dünen am Meer. Wir sind 70 km durch den Addo NP gefahren und fast wieder an der Küste herausgekommen.



Aktionen

Informationen

3 Antworten zu “Auf Großwildfotojagd im Addo Elephant NP”

  • Gerda sagt:

    Hallo Ihr beiden!
    Angesichts des hiesigen Schmuddelwetter (heute Graupelschauer, Regen, Donner, Wind bei 6 Grad plus) könnte man schon vor Neid erblassen (wäre man wetterbedingt nicht sowieso schon blass), wenn man Eure tollen Fotos sieht.
    Endlich habt Ihr das richtige Wetter!
    Ich habe schon lange auf Thomas´erstes Kochrezept gewartet, vielleicht könnt ihr nach Eurer Rückkehr ja ein einen Reiseführer und ein Kochbuch veröffentlichen.
    Nett ist Sabine in der Peep-Show (ist Dir aufgefallen, dass der mittlere Elefant zwei Rüssel hat?)
    Wir freuen uns auf weitere (Tier-)berichte und wünschen Euch weiterhin viel Spaß
    Viele liebe Grüße von Gerda und Stefan

  • von wegen zwei Rüssel, Gerda du Dummerle, was du siehst ist der USB-Stick (engl.: USB = united science base) in dem das Elefantenlangzeitgedächtnis (engl.: e-memory) gespeichert ist, ist doch klar das ist wie bei uns Männern, in den Hauptspeicher (da wo der wirkliche Rüssel dranhängt) passen nur die F-Wörter: Fressen, fernsehen, fussball und Fremde ferjagen, ok? Lass dir das mal von Hansjörg erklären, der ist Experte für IT (= Intelligenz für Tiere). Ist dir aufgefallen dass die weiblichen Tiere nicht über eine USB-Stick verfügen? Ich sag dazu jetzt nix und hoffe dass die geneigten Mitblogger über die unwissenschaftliche Erkenntnisse höflich hinwegsehen. LG aus Brasil, da kommt man auf solche Gedanken…. thomas

  • hotzenwaldelch sagt:

    Ja, da hat Thomas schon recht. Das mit IT klingt zwar furchtbar kompliziert, aber in Wirklichkeit ist es gar nicht so schlimm 😉
    bis bald, Hansjörg

Schreib einen Kommentar

Du kannst diese Tags verwenden : <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>