Etosha – Wildpark mit Hindernissen (2): Okaukuejo – Autocrash
9 03 2012Der nächste Morgen fing eigentlich ganz erfolgreich an, wir haben schon gleich auf der ersten Fahrt zwei der Big 5 gesehen und noch viele andere. Zuerst fuhren wir an einer richtigen Idylle aus Elefant, Gnu,Oryx und Springböcken vorbei, dann trafen wir einen gerade mal hundgroßen roten Duiker.
Am nächsten Wasserloch sahen wir etwas Großes, Graues im Gras liegen, das leider sehr hoch ist. Also rauf aufs Auto – da sahen wir auch schon das fette Nashorn.
Es ging auch gut weiter, am nächsten Wasserloch sahen wir die seltenen Schwarznasenimpalas, die nur im Etosha-Park vorkommen. Doch dann nahm das Verhängnis seinen Lauf. Auf der Straße waren immer mehr Pfützen zu sehen und als wir durch eine Doppelpfütze fuhren, setzte der Motor plötzlich aus. Sie war auch nicht tiefer als die anderen, höchstens etwas länger, jedenfalls startete der Motor nach der Durchquerung nicht mehr.
Es gab keinen Handyempfang und wir überlegten, was wir tun konnten. Es war im ganzen Park eigentlich wenig Verkehr, aber kurz vor uns war schon jemand durchgefahren und nach etwa 20 Minuten kam ein anderes Auto. Wir versuchten zunächst das Auto durch Anschleppen zu starten, aber das Auto blockierte immer. Der freundliche Sachse schleppte uns dann ab und fuhr mit uns im Schlepptau die ganzen 25 km zurück nach Okaukuejo.
Hier wollten wir zunächst mal KEA anrufen. Das hat leider nicht funktioniert, weil kein Netz verfügbar war. Dann haben wir bei der Rezeption angefragt, ob wir ihr Festnetzttelefon benutzen dürfen. Das funktionierte auch nicht, ebensowenig wie Internet oder Kreditkarten. Also total abgeschnitten. Wir überlegten, ob wir uns in den nächsten Ort bringen lassen sollten, ins 120 km entfernte Outjo. Als wir um 15.30 Uhr nochmals nachfragten, ging es immer noch nicht, aber diesmal hat uns die freundliche Dame verraten, dass wir auf den Turm steigen könnten und von da aus Handyempfang hätten. Das hat gestimmt, wir hatten gleich KEA angerufen, die uns zusagten gleich einen Mechaniker loszuschicken – oder spätestens morgen ganz früh, wenn die Zeit nicht mehr reicht. Um 6 Uhr hatten wir noch einmal nachgefragt, es hieß dann, es sei zu spät, der Mechaniker käme sonst nicht mehr aus dem Park – Windhoek liegt etwa 3.5 Stunden entfernt. Wir hatten dann frohen Mutes Computerarbeiten gemacht, und am Swimmingpool gelegen, aber irgendwie waren wir beunruhigt und wollten wissen, wann derf Mechaniker endlich kommt. Telefon ging immer noch keins, den Trick mit dem Handyempfang auf dem Turm kannten dann schon mehrere.
Also, die nächste Anfrage um 9.45 Uhr am nächsten Tag: Ja, der Mechaniker sein unterwegs. Um ein Uhr kommt ein Abschleppwagen aus dem benachbarten Outjo, er sei um 10 Uhr von KEA beauftragt worden worden, uns abzuschleppen und die Ursache für den Crash zu finden. Auf Nachfrage bestätigt er, dass er auch gut am Tag vorher hätte kommen können, wenn er um 4 oder 5 Uhr benachrichtigt worden wäre. Unser toller Sachbearbeiter Rashid von KEA hat also die erste Aktion nach 18 Stunden und nach unserem dritten Anruf gestartet!!! Wir waren ja solange in Okaukuejo gefangen, weil wir das Lager wegen der wilden Tiere nicht verlassen durften und haben solange Erdhörnchen beobachtet. Während der Schleppfahrt nach Outjo hatten wir auch das erste Mal Elefanten gesehen.
Die Diagnose von der Garage Weimann war auch schnell klar -Totalschaden. KEA wurde am selben Abend auch unterrichtet und wir dachten, dass der Ersatzwagen gleich fertig gemacht würde. Wir übernachteten auf der nahe gelegenen Guestfarm Ombinda. Am nächsten Morgen hatten wir um kurz vor 10 Uhr bei Rashid angerufen, er sagte, dass der Ersatzwagen praktisch fertig ist und um 10 Uhr in Windoek losfährt. Wir rufen um 14 Uhr wieder an, und erfahren, dass er schon unterwegs sei. Letztendlich kommt er um 17 Uhr an, fast 50 Stunden nach unserem ersten Anruf!!
Wir waren seit dem frühen Morgen bereit, die Fahrzeuge umzuladen und haben uns dann den ganzen Tag damit beschäftigt, Rashid zu simsen oder anzurufen, und den Kindern des Ombinda Besitzers den Camper zu zeigen, ihnen Deutsch beizubringen und mit ihnen auf dem Computer zu spielen. Das einzige, wo KEA wirklich schnell war, war ein Anruf aus Johannesburg, dass wir alles bezahlen müssen, noch bevor wir das Ergebnis der Diagnose erfahren hatten. Immerhin reichte die Zeit auch noch, eine scharfe mail an KEA zu schicken. Wir hatten alles in Allem schon 3 volle Urlaubstage durch KEAs Schlampigkeit, Unvermögen und das kaputte Auto verloren, dazu noch einen, den wir auf unsere Kappe nehemn müssen, weil wir durch die Pfütze gefahren sind. Wir müssen also wieder einmal unsere Reisepläne umwerfen, wie es weitergeht, könnt ihr in Kürze hier lesen…
Kategorien : Namibia
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