Etosha-Park: Der zweite Versuch

10 03 2012

Als der Ersatzcamper schließlich um 5 Uhr angekommen war, ging es noch einmal 2.5 Stunden, bis der Papierkram abgeschlossen war und wir weiterfahren konnten. Die Autowerkstatt Weimann ist inzwischen auch noch gekommen, um den Autoschlüssel des abgeschleppten Wagens zu requirieren, weil KEA die Rechnung nicht wie versprochen bezahlt hat und er aus der Vergangenheit gewisse Vorbehalte gegen KEA hatte. So etwas hatten wir auf unserer Fahrt immer wieder gehört: die Reparaturen bei den NISSAN-Werkstätten in Kimberley und Upington waren beide kostenlos, weil die eine sagte, sie bekommt sowieso kein Geld von KEA, während die andere meinte, es ist sehr schwierig, das Geld hereinzuholen. Naja, wie auch immer, wir wollten nicht noch eine weitere Nacht unbeweglich auf Ombinda-Campingplatz verbringen und sind noch bei einbrechender Dunkelheit Richtung Etosha losgefahren. Nach einer Stunde Fahrt kamen wir bei Nacht am Etosha Safari Camp an, 9 km vor dem Park. Der Ersatztrax war übrigens das ältere Modell, das an einigen Stellen anders – und zum Teil besser war. Die Küche war jetzt innen und die Gasflasche außen fest installiert. So hat man das Windproblem nicht, aber es ist schon einfacher, wenn man draußen kochen kann. Platzaufteilung, Kissen für das Bett und die Fahrersitze sind ebenfalls besser beim alten Modell, Schnickschnack wie die warme Außendusche hat es dafür nicht.

AltTrax-Ombinda NeuTrax-EtoshaSafari

Am nächsten Morgen sind wir zunächst wieder zu dem Wasserloch gefahren, wo wir das letzte Mal ein Nashorn gesehen hatten. Diesmal gab es sogar zwei! Allerdings schienen sie gewisse Differenzen zu haben, es kam uns ein bisschen so vor, wie Nashorn Müller-Lüdenscheidt, das in der Badewanne von Rhino Dr. Klöbner sitzt. Am Ende trugen sie es mit ihren Nashörnern unter einem unpassendem, fast ferkelähnlichem Quieken aus.

Nashörner Oryx-Pfütze

Anschließend befuhren wir erstmals seit drei Tagen wieder Neuland. Wie bereits erwähnt gab es Wasser im Überfluss, und wenn die Tiere schon nicht so zuverlässig an die Wasserlöcher gingen, sah man sie dafür auch ab und zu auf der Straße trinken. Wir hatten auch den Eindruck, dass die Herden jetzt größer wurden. Wir bekamen jetzt auch immer öfters einen Blick auf die öde, leere Salzpfanne. Noch weiter im Osten war sie sogar zum Teil mit Wasser gefüllt.

Springböcke Salzpfanne-Baum

Wir rasteten kurz auf dem Halali-Camp, das tatsächlich nach dem deutschen Jagdabschluss benannt wurde. Es ist nicht schön, aber zweckmäßig, und ganz im 70er Jahre Baustil gehalten. Wir mussten am Abend wieder bei Sonnenuntergang aus dem Osttor draußen sein, deshalb beeilten wir uns nun etwas. Trotzdem mussten wir wieder anhalten und verbotenerweise aussteigen, weil ein Chamäleon in aller Gemütsruhe auf der Straße saß und zum Glück noch nicht so gut getarnt war.

Halali Chamäleon

Es wuchsen jetzt auch wieder vermehrt Kameldornbäume mit den vielen dicken Stacheln. Manche Tiere fühlen sich darin sehr wohl, wie dieser schwarze Vogel. Andere haben sie sogar zum Fressen gern, besonders den Giraffen scheinen die stacheligen Akazien zu schmecken.

Dornenvogel Giraffe-Akazie

Soviel zu fressen macht natürlich durstig. Das sieht ja bei den Giraffen immer witzig aus, wenn sie die Beine spreizen müssen zum Trinken. Dann sind sie auch am verwundbarsten und kommen schnell wieder zurück in die Normalposition, wenn sie sich irgendwie gestört fühlen. Die Zebras wollen da natürlich auch nicht zurückstehen, aber sie haben es einfacher mit ihren kurzen Hälsen.

Giraffe-Wasserloch Zebras

Es wurde jetzt immer später und wir sind inzwischen in Namutoni angekommen, nahe am Osttor. Namutoni war ein altes deutsches Fort, das langsam zerfallen ist und als Hotel wieder aufgebaut wurde. Kurz bevor wir den Park verlassen mussten, haben wir dann doch noch den König der Tiere gesehen, den männlichen Löwen. Es gab hier sogar zwei von ihnen, sie hatten sich nach einer anstrengenden Mahlzeit etwas ausgeruht.

Namutomi LöweS

So gab es für uns doch noch einen krönenden Abschluss des Etosha-Parks. Gerade noch rechtzeitig konnten wir noch den Park zum Sonnenuntergang verlassen und wollten am Onguma-Campingplatz direkt vor dem Eingang übernachten. Leider war das nichrt möglich, weil der kleine Bach, den man dazu überqueren muss, zu einem reißendem Fluss angeschwollen war. Wir fanden dann Unterschlupf im 9 km entfernten Sachsenheim, die aber zu unserem Glück auch Nicht-Sachsen übernachten ließ 😉 . Videos zu den Rhinos und dem Chamäleon werden wir bei nächster Gelegenheit hochladen.