Wir liegen vor Madagaskar
19 03 2012Als wir vor unserem Weiterflug nach Madagaskar noch einmal ins Internet gegangen sind, haben wir eine mail von unserer ersten Unterkunft bekommen, dass unser Flug nach Antananarivo geht, statt wie gebucht nach Nosy Be. Schön, dass wir das überhaupt vorher erfahren haben, eigentlich hätten wir eine solche Info von Air Madagascar erwartet… In Tana – so wird die Hauptstadt Madagaskars überall genannt – sind wir im zentral gelegenen Anjary Hotel untergebracht worden, das wohl zu den besseren gehört, aber in Europa höchstens mit einem Stern ausgezeichnet würde. Die Stadt ist eigentlich nicht schön, es ist alles ziemlich heruntergekommen und in den Straßen liegt viel Müll. Nur manchmal blitzt der Charme der alten Kolonialarchitektur oder der bunten kreolischen Häuser durch.
Wir bekamen noch ein Abendessen im hoteleigenen Plastikstuhl-Imbiss-Restaurant, das aber ganz gut geschmeckt hat. Am nächsten Morgen haben wir noch einen Spaziergang durch das zentrale Viertel mit dem Markt gemacht. Er war sehr belebt, man konnte fast alles kaufen von Obst und Gemüse über Plastikschuhe und Socken bis hin zu Dachantennen und Röhrenfernsehern.
Besonders schön sind die alten französichen Autos, die hier noch überall auch als Taxis herumfahren, und in Europa schon seit über 20 Jahren verschwundden sind. Die ganzen alten Enten und R4s versetzen einen wieder in die Jugend- und Studentenzeit und geben der ganzen Insel einen charmanten nostalgischen Touch.
Am nächsten Tag ging dann endlich der Flug nach Nosy Be, wie der erste mit etwa 2 Stunden Verspätung. Am dortigen Flugplatz erwartete uns unser Fahrer Samuel, der uns quer über die Insel ins Chanty Beach fuhr. Wir bekamen schon auf der Fahrt erste Eindrücke von der grünen Insel mit ihren YlangYlang-, Pfeffer-, Kaffee- und Vanilleplantagen, die auch einen sehr aromatischen Duft über ganz Nosy Be legten.
Wir bekamen ein Upgrade weil unser gebuchtes Zimmer renoviert wurde und wohnen in der Gartenvilla. Kurz nach unserer Ankunft wurden wir mit keinem köstlichen Abendessen verwöhnt: geräucherter Fisch und frisch gefangene und gegrillte Languste. Wir waren froh, endlich wieder warme Temperaturen und Sonne zu haben und so haben wir eigentlich nur den ganzen Tag herumgegammelt.
Im Garten haben wir auch schon die ersten Vertreter der ganz eigentümlichen madegassischen Tierwelt getroffen: auf einem Ast glotzte uns ein schrillgrünes Chamäleon an und auf einer Palme turnte ein Maki herum.
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