Moorea – Im Haifischbecken
12 12 2011Der Flug von Tahiti nach Moorea ging über Korallenbänke und dauerte nur eine Viertelstunde. Hier gab es schon das erste Problem – es gab auf dem Flugplatz von Moorea eigentlich keine Infrastruktur. Einige Fluggäste wurden von ihren Hotels abgeholt, wir anderen schauten erst einmal doof. Ein Angestellter hat uns empfohlen, zur Hauptstraße zu laufen und dort den Bus von der Fähre anzuhalten. Der kam dann auch 20 Minuten später, fuhr aber gar nicht bis zu unserem Ziel Linareva, das vom Flughafen das weitest mögliche Resort ist. Weil es keine andere Möglichkeit gab sind wir trotzdem erstmal eingestiegen und am Ende machte der freundliche Busfahrer noch einen Umweg von sicher 10 km um uns im Linavera abzusetzen. Der Besitzer ist Elsässer aus Morschwiller, man kann sich mit ihm auf alemannisch (oder französisch, hochdeutsch, englisch) unterhalten, und er kannte sogar Waldshut. Wir haben eine schöne Hütte mit Meerblick und hören nur die Brandung am Riff.
Das Panorama ist toll: vorne das türkise Meer mit dem Riff, hinten die steilen, bewachsenen Felsen. Die Atmosphäre ist familiär, man kann gratis Fahrräder ausleihen, Kajak fahren, Schnorchelausrüstung leihen und vieles anderes. Wenn man ein Essen bestellt bekommt man es auf seine Terrasse gebracht. Der Höhepunkt ist aber die Haifischfütterung um 5 Uhr: Es gibt einen Steg, der ins tiefere Wasser führt und von dort wirft Roland Thunfischstücke ins Wasser. Nach kurzer Zeit kommen die ersten Haie aus der Tiefe, nach wenigen Minuten tummeln sich etwa acht Haie vor dem Steg. Ein atemberaubender Anblick. Sie sollen zwar ungefährlich sein, aber mit einer Länge von bis zu 3 Metern sind sie doch respekteinflößend.
Mit unserer Ankunft in Tahiti hat ja die Regenzeit eingesetzt, auf Moorea war es aber weniger schlimm. Es regnet zwar 5, 6 mal am Tag, aber immer nur sehr lokal und nur für etwa 30 Minuten. Deshalb haben wir es auch gewagt, am nächsten Tag einen Roller zu mieten und damit die Insel zu umrunden. Es sind gute 60 km, der erste Stopp war die Inselhauptstadt Hauru, die aber von allen Le petit village genannt wird – was aber auf keiner Karte vermerkt ist. Der berühmte Belvedere-Ausblick durfte natürlich auch nicht fehlen, es ist der einzige Ort, von dem man auf beide großen Buchten sehen kann.
Besonders beeindruckend sind die steilen, bizarren Felsen, auch wenn der Regen kommt und die Spitzen im Grau verschwinden.
Die Fahrt ging vorbei an Ananasfeldern und Kirchen…
an Urwäldern, verlassenen und zugewachsenen Kultplätzen und Luxusresorts.
An den Straßen sieht man viele Verkaufsstände für Obst oder Fisch, im Hintergrund kann man an der Ostseite das wolkenbedeckte Tahiti sehen.
Heute war gegen alle Vorhersagen ein vorwiegend sonniger Tag, so wie man es sich eigentlich vorstellt in der Südsee. Wir haben ihn genutzt um mit dem Kajak ans Riff zu paddeln und dort zu schnorcheln. Einige Fische kannten wir schon vom Great Barrier Riff und aus Neu-Kaledonien andere waren aber wieder neu. Das Wasser war unglaublich klar, es gab auch viele violette Korallen und man konnte von der Oberfläche oder vom Steg schon viele Fische sehen. Von dort haben wir auch erstmals einen Rochen gesehen, der im flachen Wasser nach Nahrung suchte.
Hallo Ihr,
Ihr werdet doch nicht zum Abschluss noch schönes Wetter bekommen! Das Wasser, die Korallen und die Fische sind einfach klasse, da bekommt man doch glatt Lust zu tauchen; obwohl den Haien möchte ich im Wasser lieber nicht begegnen, auch wenn sie ungefährlich sein sollen; aber den Herzinfarkt vor Schreck können sie doch auslösen.
Auf Eurem Rückweg habt Ihr ja nicht allzuviel zu tun; Ihr könntet mir die Daumen drücken; ich werd Donnerstag operiert und seh der Sache noch sehr skeptisch entgegen.
Noch viel Spaß und bis bald
Beate