Auf der Nordinsel: Vulkane, Schnee und Kiwis

30 11 2011

Vor der Überfahrt auf die Nordinsel hatten wir ja die größten Bedenken; überall wurde gewarnt, wie rau dort immer die See ist und wie sehr das Schiff schaukelt, vor allem noch wenn das Wetter schlecht ist. Und die Prognosen waren nicht gut… Aber es ging ohne Probleme, wir kamen ohne seekrank zu werden in Wellington an.

Fähre-Picton Fähre-Camper

Auf der Nordinsel wohnen dreimal so viele Leute wie auf der Südinsel,entsprechend stärker war der Verkehr – wir wurden aber auch schon davor gewarnt im Süden. Wir hatten ein zentrales Motel gefunden und sind dann noch in ein Steakhouse gegangen – Hog’s Breath. Sehr fein sogar Sabine hat ihren Caesar Salad ganz besonders gut gefunden – vielleicht wird sie noch ein Steakhouse Fan nach dem Urlaub. Am nächsten Morgen stand SightSeeing an, erst den großen Überblick vom Mt Victoria, dann der nähere ins Te Papa Nationalmuseum.

Wellington-MtVictoria Wellington-Museum

Das war ausgesprochen interessant: von der (ausgestorbenenen) Tierwelt, über Geologie, Erdbeben, Umwelt, Besiedlung, Maoris, war alles zu sehen und sehr schön und modern aufbereitet. Wir waren leider viel zu kurz drin, weil die Parkzeit abgelaufen war und wir noch einkaufen mussten. Hier hatten wir das Gefühl, als falle Weihnachten und Ostern zusammen, jedenfalls kamen uns die Lindt-Rentiere doch sehr bekannt vor. Ein weiterer Besuch in einem Outlet Center rundete den Tag ab, wo Hansjörg sich wieder mal ein neues Merino T-Shirt gekauft hat.

Museum-Moa Lindt-Rentier

Wir haben dann auf dem Weg nach Norden in Masterton genächtigt und sind am nächsten Morgen ins Mt. Bruce Wildlife Sanctuary gefahren. Dort werden die selten gewordenen Vögel und Eidechsen Neuseelands aufgezogen und hier hatten wir auch die ersten lebendigen Kiwis gesehen. Weil sie nachtaktiv sind und tagsüber schlafen wurde ihr Tag- und Nacht-Rythmus umgedreht und sie bewegten sich fröhlich während der Öffnungszeiten in einer Dunkelkammer mit einem Hauch von Rotlicht.

Eideschse Kiwi

Ihre größten Feinde wurden vom Menschen eingeführt und sind Possums, Ratten, Marder, Katzen und Hunde; man ist auch angehalten, nach Möglichkeit Possums und Ratten zu überfahren – was auch häufig passiert, wenn man auf die Straßen schaut – ansonsten wird sehr viel mit vergifteten Ködern und Fallen gearbeitet.

Die Kiwis sind uns dann zumindest noch auf Schildern auf der weiteren Fahrt nach Norden begegnet. Wir kamen jetzt langsam in die Vulkan- und Skiregion. Die höchsten Vulkane hatten ihre Gipfel leider in den Wolken versteckt und die Wintersportgebiete lagen etwas verlassen da. Sie sind nicht ganz so modern wie in den europäischen Alpen, aber wir hatten noch Gelegenheit, uns eine Schneeballschlacht zu liefern.

Ski-Kiwi Skigebiet

Vulkan Schneeball

Mit dem neuen roten T-Shirt hatten wir jetzt fast einen rot-schwarzen Partnerlook. Nur 20 Minuten später waren wir wieder bei 20 Grad unter Palmen am Lake Rotoaira und haben dann am Abend am Lake Taupo in Turangi Quartier gefunden. Wir sind im Motel Creel Lodge – unsere bisher komfortabelste Unterkunft mit eigener Terrasse, riesiger Küche, Wohn- und Schlafzimmer.

LakeRotoaira Sab-LakeTaupo



Abschied von der Südinsel

27 11 2011

Nachdem wir wieder einmal bei strahlendem Grau und einem erfrischenden Regen aufgewacht sind, wurde es doch langsam Zeit, die unwirtliche Süd- und Westküste zu verlassen. Wir haben uns noch bis nach Punakaiki zum Paparoa NP hochgearbeitet, wo es die berühmten Pancake Rocks zu bestaunen gab. Das sind Sandsteinfelsen, die wie übereinandergestapelte Pfannkuchen aussehen zwischen denen das Meerwasser schäumt und aus Blowholes hervorspritzt. Im angeschlossenen Andenkengeschäft konnten wir dann auch noch lernen, wie man Kiwis richtig zubereitet und geben das hier gerne weiter als kleine Anregung für die Hobbyköche…

Pancake Kiwi

Wir bogen dann ab ins Landesinnere um zum Norden zu gelangen. Hier wurde es dann schlagartig wärmer und auch den Regen hatten wir seitdem nicht mehr gesehen 🙂 . An der Buller Gorge machten wir Pause; hier befindet sich die längste Hängebrücke Neuseelands, die zu einer ehemaligen Goldwäscherei führte und jetzt als Lehrpfad eingerichtet ist. Hier hat Sabine auch ihr neues Auto besichtigt – mehr Laderaum, sehr günstig, aber leider ohne TÜV.

BullerRiver SabAuto

Am Abend sind wir dann in Motueka angekommen, das an den Abel-Tasman NP grenzt. Den haben wir den ganzen nächsten Tag besichtigt. Zuerst waren wir an den Waikoropupu-Quellen, die mit bis zu 21 m3/s die zweitergiebigsten der Südhalbkugel sein sollen. Das Wasser ist unglaublich klar, auf dem Foto ist es mehrere Meter tief (man kann vorne noch eine Forelle erkennen). Leider ist wegen der Didymo-Algengefährdung jeglicher Kontakt – auch Wasserentnahme streng vereboten.

Motueka WaikoropupuSprings

Weiter ging es vorbei an Collingwood, das einmal einer der größten Häfen von Neuseeland war bis zum Norkap der Südinsel: zum Farewell Spit. Hier ist es sehr schön, sehr grün, sehr rau und unglaublich windig. Als wir zum Wharanki-Strand kamen, konnten wir kaum gegen den Wind anlaufen und wurden total gesandstrahlt. Ein interessantes Erlebnis, aber einen ruhigen Strandnachmittag kann man dabei nicht verbringen.

Collingwood FarewellSpit

CapeFarewell WharankiBeach

In dieser Gegend gibt es viele beeindruckende Felsformationen und Verwitterungsformen. Sie können dann aussehenn wie ein Männergesicht (Old Man Rock) oder teifeingeschnittene Gänge bilden. Eine solche Formation wurde sogar als begehbares Labyrinth eingerichtet.

OldMan TheGrove

Alles in allem eine wunderschöne Gegend, wie so oft hatten wir leider viel zu wenig Zeit. Wir wollten heute ja noch die Marlborough Sounds besuchen, bevor wir morgen auf die Fähre zur Nordinsel gehen. Diese Sounds sehen ein bisschen so wie eine Fjordlandschaft aus mit vielen tief eingeschnittenen Buchten und Bergen, die steil ins Wasser fallen.

Havelock MarlboroughSound

Es ist schwierig dorthin zu kommen; die einzige Straße ist sehr eng und kurvig, viele nehmen ein Boot oder wandern. Es gibt dort viel Grün und Natur – ein Stück südlich ist auch das größte Weinbaugebiet Neuseelands. Der Marlborough Weißwein ist sehr gut und auch schon bei uns bekannt. Der Rote ist wie der mitteleuropäische fast ungenießbar – aber das ist ja Geschmackssache. Jedenfalls sind wir dann am Abend in Picton angekommen, wo schon die Fähre auf uns wartet.

Farn Picton



Gletscherwelten

24 11 2011

Heute war unser großer Gletschertag. Zunächst fuhren wir Richtung Meer zum Lake Metheson, von wo aus man den Foxgletscher und das Gebirgspanorama bewundern kann. Leider hatte sich der Nebel schon etwas über den Gletscher gesenkt, aber der untere Teil sah immer noch beeindruckend aus. Wo wir schon so weit draußen waren sind wir noch ganz ans Meer gefahren. Wie an der ganzen Westküste wurde auch hier Gold gefunden, einige verrostete Reste zeugen noch vom letzten recht erfolglosen Versuch einer groß angelegten Förderung der goldhaltigen Sande. Dafür ist der Strand um so interessanter mit tausenden von angeschwenmten Bäumen und einer gewaltigen Brandung.

Fox-weit Goldstrand

Wir haben uns dann den Foxgletscher auch von Nahem angesehen. Das Reizvolle ist, dass man erst durch einen tropischen Urwald läuft, um dann plötzlich vor dem Gletscher zu stehen. Besonders reizvoll sind die in den verschiedensten Blautönen schillernden Gewässer.

Hj-Urwald Fox-Blausee

In den Gletscher selbst konnte man nur mit geführten Gruppen, wir konnten aber auch einen einzelnen Eiskletterer beobachten. Es sind überall schon übertrieben viele Warnschilder aufgestellt, wie gefährlich es hier ist, selbst in der breiten Talsohle soll man wegen allerlei Gefahren nicht stehenbleiben.

Fox-Eiskletterer FJ-Sab-Danger

Im benachbarten Franz-Josef-Gletscher haben wir dann die schlimmen Warnungen übersehen und sind bis zur Eisgrenze auf eigene Gefahr hochgelaufen. Es gab so viele geführte Gruppen, die mit ängstlichen und fast schon gebrechlichen Leuten hochgeklettert sind, dass wir dieses Risiko auf uns genommen haben. Das hat sich auch wirklich gelohnt, wir konnten so viel mehr von dem blauen Gletschereis und den winzigen Menschen dazwischen sehen. Auf dem Rückweg hat sich dann auch noch ein Kea zu uns gesellt.

HJ-Franz FJ-Blaueis

Kea FJ-Tal



Wieder auf Nordkurs

23 11 2011

Einmal mehr hat der Regen unsere Reiseplanung zunichte gemacht. Eigentlich wollten wir in den Fjordlands einen der Sounds in einer Übernacht-Kreuzfahrt erkunden. Wir hätten dazu aber um ein Uhr in Te Anau sein müssen. Da aber für den Abend und den ganzen nächsten Tag heftige Regenfälle vorhergesagt waren, fiel das Ganze ins Wasser und wir hatten etwas mehr Zeit. So gingen wir erfstmal in Invercargill shoppen, wo die nahende Weihnachtszeit schon für zahlreiche Sonderangebote sorgte. Für Sabine mit ihrem exklusiven Geschmack war es natürlich schwierig, etwas zu finden, so ging sie einmal mehr leer aus; aber Hansjörg hat sich mit Fleece, Merino-T-Shirt und Hemd eingedeckt, was auch angesichts der Temperaturen nötig war. Wir hatten einfach zu wenig für kaltes Wetter eingepackt, besonders der häufige starke Wind war eklig.

Invercargill Bluff

Wir machten noch einen Abstecher nach Bluff, das die erste europäische Siedlung auf neuseeländischem Boden war und schon bessere Zeiten gesehen hatte. Immerhin geht hier am Stirling Point der Highway 1 los; den berühmten Wegweiser kann man fast in jedem Reiseführer sehen. Südlicher geht es nicht, deshalb ging die Fahrt auf der Southern Scenic Route ab jetzt nach Norden. Wir besichtigten kurz die Clifden Bridge, die ein nationales Denkmal ist und über den Waiau führt, und jetzt noch die originale Holztrasse hat. Dummerweise wurde sie 1899 nur für Pferdefuhrwerke ausgelegt und war der späteren Motorisierung nicht mehr so recht gewachsen, so dass sie seit längerem geschlossen ist.

HS-Stirling ClifdenBr

Auf dem Weg nach Te Anau kamen wir dann am Monkey Island vorbei, ein Lookout, der nur bei Ebbe zu besteigen ist. Diesbezüglich hatten wir Glück, und ein Stück weiter bei McCracken’s Rest haben wir dann die Küste verlassen.

MonkeyIsland McCrackensRest

Ab jetzt ging es wieder ins Landesuinnere Richtung Fjordlands. Bei einem Stück renaturierten Flusslauf hat es uns fast vom Aussichtspunkt geblasen und je weiter wir Richtung Te Anau kamen, desto schlechter wurde das Wetter. Bei Manipouri konnte man noch einen ersten Blick auf die Fjordlands werfen, was dann später nicht mehr so richtig möglich war, weil alles im Nebel und Regen versank. Immerhin hatte der Wetterbericht recht behalten und wir waren froh, dass wir die geplante Nachtkreuzfahrt bei diesem eiskalten Schmuddelwetter nicht gemacht hatten.

Wetlands LakeManapouri

Der nächste Morgen begann so, wie der letzte Abend aufgehört hatte mit Nebel und Regen. Vielleicht hat das auch etwas Authentisches, so ähnlich stellen wir uns die Fjorde im November in Norwegen auch vor. Wir schauten, dann, dass wir schnell weiter nach Norden kamen. In Richtung der zentralen südlichen Alpen klarte es dann wieder auf und wir fuhren an vielen schönen Seen entlang Richtung Queenstown.

TeAnau Strasse

In Queenstown hatten wir dann Mittagsrast gemacht und konnten gerade noch beobachten, wie der historische Dampfer Earnslwa anlegte. Früher transportierte er vor allem Schafe über den See, heute Touristen. Etwas beschaulicher geht es in Arrowtown zu, das noch große Teile des Dorfs aus Goldwäschertagen erhalten hat, die aber mittlerweile ganz vom Tourismus vereinnahmt wurden.

Dampfer Arrowtown

Weiter ging es Richtung Norden, wir wollten heute viele Kilometer machen, weil die Wettervorhersage so schlecht war (…im Zentrum aber besser als erwartet). Unterwegs trafen wir noch einen recht ausgefallenen Wohnwagen, der das wohl etwas zu wörtlich genommen hatte. Unser Ziel war Fox an der Westküste, die erst seit 1995 auf geteerter Straße befahrbar ist. Auf den letzten 260 Kilometern gab es nur die kleine Siedlung Haast und den Knights Point, von dem man einen grandiosen Ausblick auf das Meer und die Steilküste hat. Ähem, also nur, wenn er nicht von Regen und Nebel verdeckt ist – so endet dieser Tag auch wieder wie er begonnen hatte.

Wohnwagen KnightsPoint



Regenpartie: Von Twizel nach Invercargill

21 11 2011

In Erwartung des vorhegesagten Regens sind wir gleich nach Omarama gefahren, um die Clay Cliffs zu besichtigen. Das sind bizarre Verwitterungsformen, bei denen aus dem Mergel (?) Säulen und Zapfen herauserodiert wurden. Es sieht ein bisschen so wie im Bryce Canon aus, nur dass das Material ein anderes ist.

Omarama0 Omarama1

Kurze Zeit später begann dann der versprochene Regen. Wir sind gerade durch ein besonders schönes Stück Landschaft gefahren, das viele interessante Steinformationen zu bieten hat, den vanished world trail. So sind wir bei den Elephant Rocks ordentlich nass georden. Wenigstens sind in dem nassen Gras unsere Hosen und Schuhe wieder sauber geworden, außerdem boten einige Steine auch einen gewissen Regenschutz.

ElephantRocks Regendach

Beim nächsten Stopp stiegen dann nur noch die hartgesottenen Hobby-Paläonthologen aus unserer Reisegruppe aus dem Auto, um versteinerte Walknochen in einer Felswand zu bestaunen. Wirklich schade, bei schönem Wetter hat dieser trail einiges zu bieten. Es war dann auch die Victorian Fete in Wasser gebadet, die jedes Jahr in Oamaru stattfindet. Die Stadt selbst hat viele Gebäude aus der vorletzten Jahrhundertwende, und einmal im Jahr kleiden sich auch die Bewohner viktorianisch und lustwandeln durch die Straßen. Da kommen dann wenigstens auch die hübschen alten Regenschirme zur Geltung, den man auch brauchte, wenn man am Black Forest Wafles Stand wartete.

Oamaro-Vic4 Oamaru-Vic1

In Oamaru ist auch das nördlichste Vorkommen der extrem seltenen Gelbaugen-Pinguine, die nur in Süd-Neuseeland leben. Am Hafenende soll eine Kolonie von ihnen leben; wir haben aber keine gesehen, vielleicht war es den Pinguinen zu nass oder der fette Seelöwe hat sie gefressen, der an der Kaimauer döste. Wir sind dann jedenfalls weiter nach Süden gefahren und machten in Moendaki Halt, wo am Strand die Boulders liegen. Sie sehen aus wie riesige Murmeln und sind wohl ähnlich wie Perlen entstanden – schwer vorstellbar.

MoenakiBoulders MoenakiBoulders1

Die Nacht haben wir dann in Dunedin im Alexis Motel verbracht – bisher die tollste Unterkunft mit Zimmerflucht, riesigem Bad und Küche, Internet und Druck- und Faxservice vom freundlichen Betreiber Chris. Wir müssen jetzt ganz kurzfristig von hier aus einen neuen DSL-Vertrag abschließen, weil 1&1 herumzickt und uns mit einem neuen Vertrag unsere Telefonnummer nicht mehr geben will. Wir wollten aus dem Motel gar nicht mehr heraus, auch wegen des strömenden Regens, der auch schon einen Zeitungsartikel wert war. Blöd, dass uns immer solche Meldungen begleiten. Die Rekordniederschläge in Cairns während unserer Zeit waren auch in den Medien, über den Regen in Sydney und NSW haben wir selbst genug geschrieben. Jedenfalls haben wir zuerst die Lookouts auf der Otago Halbinsel erklettert und besichtigt. Wie üblich in Begleitung einiger nasser Schafe, die einem fast in jedes Foto hüpfen.

Otago Schafe

Hier ging dann auch die Southern Scenic Route los, die wir zur Gänze bis Te Anau fahren wollen. Unser erstes Ziel war eine Landzunge mit dem vielversprechendem Namen Nugget Point. Direkt davor liegt das Dörfchen mit dem weniger viel versprechenden Namen Kaka Point. Welcher Mitteleuropäer möchte ernsthaft Essen aus dem Kaka Point Store kaufen 😉 ? Am Nugget Point Strand haben wir auch erstmals einen der seltenen Gelbaugenpinguine gesehen. Weil sie so scheu sind, ist der Strand nachmitags gesperrt und man darf sie nur aus einer Hütte am Hang heraus beobachten. Wenn man ganz genau schaut, kann man ihn auch in der Vergrößerung etwa in der Mitte des Fotos sehen.

KakaFood P-Beobachtung

Das Beste war, dass sich jetzt auch langsam das Wetter aufgeklart hatte und die Sonne heraus kam. Da sah der Leuchttum mit seinen Nuggets schon gleich viel schöner aus. Die Nuggets sind die dahingewürfelten Felsen im Wasser vor dem Leutchtturm.

Leuchtturm Nuggets

Leider war die Zeit schon etwas fortgeschritten und wir wollten am Abend noch in Invercargill sein – so reichte es nur noch für die Curio Bay. Hier liegt der bekannte petrified forest, ein Wald aus Jurazeiten, der vor 170 Millionen Jahren von einem Ascheschlamm überflutet wurde und jetzt in versteinerter Form vorliegt. Auch hier ist sind Brutplätze der Gelbaugenpinguine. Am späten Nachmittag kehren sie vom Fischfang heim und man darf sie von recht Nahem beobachten. An Land wirken sie etwas unbeholfen, es ist witzig zu sehen, wie sie über die Felsen watscheln und von Stein zu Stein springen. Vielleicht kann Thomas ja mal ein feines Rezept heraussuchen 😉

Petrified Pingu2



Wandertag – Mt. John und Mt. Cook

19 11 2011

Frisch gestärkt nach einem Abendessen mit Tekapo-Lachs und Marlborough Riesling legten wir heute einen Wandertag ein. Es sollte der letzte schöne Tag vor dem großen Regen werden, deshalb mussten wir das gute Wetter noch einmal ausnutzen.Wir haben zuerst den Mt. John erklommen, ausgehend von den heißen Quellen am Lake Tekapo machten wir gute 300 Höhenmeter um den Gipfel des Mt. John zu erklimmen. Wegen der klaren Luft wurde dort ein Observatorium erbaut, das von der Canterbury Universität Christchurch betrieben wird.

Hj-MtJohn Observatorium

Anschließend ging es ins Nachbartal zum Lake Pukaki, an dessen Ende der Mt. Cook liegt – Neuseelands höchster Berg mit 3754 m Höhe. Auf der Rückseite fließt der bekannte Franz-Josef Gletscher Richtung Westküste, den wir aber erst nächste Woche von der anderen Seite besuchen werden. Hier sieht man nur den Mueller und den Tasman-Gletscher. Vom Mueller-Gletscher sieht man nicht mehr viel, nur noch die Seitenmöränen mit dem Gletschersee, der aber schön in verschiedenen Blautönen schimmert.

MtCook Moräne

Nach einer Fahrt über 4 km Staubpiste sind wir auch zur Endmoräne vom Tasmangletscher gekommen. Dies ist der größte Gletscher Neuseelands, auch wenn man es ihm nicht unbedingt so ansieht. Er ist von einer Oberflächenmoräne bedeckt und sieht dadurch einfach nur schmutzig aus. Dass er früher noch viel größer war, zeigt der Blick ins Hinterland. Immerhin bildet er einen schönen Gletschersee; der Tasman-Gletscher kalbt auch fleißig und die Eisblöcke geben einem das Gefühl schon ganz nah an der Antarktis zu sein. Dass das schöne Fotomotive ergibt, finden auch andere.

Sab-Tasman Tal

Eisberge Foto



Bei den Kiwis

18 11 2011

Wir sind gestern in Christchurch gelandet, morgens um halb zwei. Diesmal haben wir uns ein normales Auto gemietet und wir wollen jetzt vor allem in Motels unterkommen. Wegen der deutllich niedrigeren Temperaturen ist es auch besser, ein festes Dach über dem Kopf zu haben. Jetzt hieß es erst einmal, alles umzustellen: Von Französisch auf Englisch, von rechts fahren auf links, von pazifischen Francs auf Neuseeländische Dollars, von abrupter Dunkelheit um halb sieben auf lange Dämmerung ab halb neun Uhr. Wir besichtigten erst einmal Christchurch, das immer noch sehr unter den zwei Erdbeben von 2010 und Februar 2011 leidet. Die Folgen sieht man noch überall, der Wiederaufbau geht sehr langsam von statten. Ursprünglich war geplant, die Innenstadt wieder ab Oktober zu öffnen, aber sie ist noch hermetisch abgeriegelt.

CC-danger CC-Absperrung

Der Schutt ist weggeräumt, und die Häuser werden langsam wieder aufgebaut. Man sieht noch überall an den Fenstern die Meldungen, dass die Häuser nach Opfern durchsucht wurden. Auch außerhalb der Absperrungen gibt es viele Lücken oder noch eingestürzte Häuser. Besonders von den älteren Häusern haben viele starke Schäden davongetragen. Es ist schon etwas beklemmend, man kann sich vorstellen, dass es nach dem Krieg bei uns ähnlich ausgesehen hat. Direkt vor den Absperrungen wurden viele bunte Container aufgestellt, in denen provisorische Geschäfte eingezogen sind.

CC-clear CC-Ruine

CC-Aufbau CC-bunt

Anschließend sind wir zur Bank’s Peninsula gefahren. Dies ist ein alter Vulkan, dessen ursprüngliche Form noch gut erkennbar ist, und bei dem die Caldera eingebrochen ist und jetzt einen offenen Zugang zum Meer bietet.

Aka-Vulkan Akaroa-schilder

An der Außenseite hatten sich zwischen den ehemaligen Lavaströmen viele hübsche Buchten gebildet; die Okains Bay ahben wir besichtigt, hier scheint die Zeit vor hundert Jahren stehengeblieben zu sein. Hier stehen noch total malerische alte Gebäude nebst einer Telefonzelle aus den Kindertagen der Telekommunikation.

Okains-Telefon Okains-Library

In der geschützten Bucht in der Caldera des Vulkans wurde die Siedlung Akaroa gegründet, die noch ganz im Zeichen der ersten und einzigen französischen Kolonisierungsversuche von Neuseeland steht. Vor 150 Jahren ist zu diesem Zweck ein Schiff mit 57 französischen Siedlern gelandet, dummerweise hatten kurz zuvor die Engländer dort schon den Union Jack gehisst. Trotzdem ist der ganze Ort noch stolz auf die französischen Vorfahren und man sieht überall französische Flaggen, Namensschilder, Häuser und Straßennamen.

Akaroa-FR Akaroa-FR2

Hier haben wir dann in einem netten Motel übernachtet. Ein angenehmer Unterschied zu Australien war, dass wir um halb neun noch losziehen konnten und noch etwas zu essen bekommen hatten. Nach einer kurzen Ortsbeichtigung fuhren wir heute wieder zurück nach Christchurch um in einem Outlet noch etwas Wärmeres zum Anziehen zu kaufen. Auch wenn es tagsüber schön ist und bis zu 18 Grad hat wird es abends bis zu 2 Grad kalt und wir waren eher auf wärmeres Wetter eingerichtet. Leider waren wir nicht erfolgreich und wir fuhren auf dem scenic drive 72 zu unserem nächsten Ziel Lake Tekapo. Wir sahen viel gelben Ginster, Schafe schauten uns interessiert an, und im Hintergrund sah man immer die schneebedeckten Berge.

Ginster Schafe

Am frühen Abend erreichten wir schließlich Lake Tekapo, der schon in den südlichen Alpen auf ca. 700 m Höhe liegt. Im Winter ist es ein Skigebiet, im Sommer ein Zentrum für Wanderer. Es gibt heiße Thermalquellen und wegen der klaren Luft wurde hier auch eine Sternwarte errichtet. Jedenfalls liegt der Ort total malerisch am See zwischen den Bergen, die die höchsten von Neuseeland sind.

Tekapo-Kirche Tekapo-See



Abschied vom Paradies

15 11 2011

Dies Zeit auf der Ile des Pins ist herum, jetzt bleiben noch zwei Tage auf Grande Terre, der Hauptinsel. Wir mussten länger nach einem Autovermieter suchen, der uns ein Auto auf dem Stadtflughafen Magenta von Noumea bereitstellt, das man dann 50 km weiter auf dem Internationalenn Flughafen in Tontouta wieder abgeben kann. Das hat dann auch gut mit einem Sixt-Auto geklappt, leider nur mit 300 km Beschränkung, der Rest vom Tag stand aber unter keinem so guten Stern. Es fing schon damit an, dass wir Übergepäck bezahlen mussten, für jedes Kilo mehr als 12. Sie hatten uns in Vao ein ungünstiges Ticket verkauft – und wir haben es nicht gemerkt. Wir sind bei herrlichem Wetter losgeflogen, 20 Minuten später bei dichten Wolken gelandet, und als wir auf dem Parkplatz bei unserem Miietwagen standen, hatte es angefangen zu regnen.

idp-flieger Noumea-flieger

Im Süden Neu-Kaledoniens gibt es ein Highlight, nämlich den Riviere bleue Nationalpark. Den wollten wir am ersten Tag besuchen, als wir dann aber vor dem Eingangstor standen hieß es: Montags geschlossen! 🙁 ! Als Ausweichziel haben wir uns die Madeleinefälle angesehen, die etwa 10 m über eine Kliuppe hinunterstürzen. Sie haben aber einen sehr schönen botanischen Park darum herum angelegt. Bei schönem Wetter ist er sicher sehr nett, leider hat es aber in 10 bis 30-minütigen Abständen (immer, wenn wir wieder halbswegs trocken waren) angefangen zu regnen.

RiviereBleue-ferme Madeleine

Neu-Kaledonien ist wohl auch ein Ziel für Wanderer, es gibt dazu eine sehr gute Infrastruktur mit ausgezeichneten Wanderwegen. Leider haben sie ansonsten dort eine ausgesprochene Abneigung gegen das Aufstellen von Schildern. Es war schon sehr schwierig, die richtige Straße aus Noumea heraus zu finden, die Madeleinefälle haben wir dann nur durch Zufall gefunden. Insgesamt haben wir dann ziemlich viele Umwege gefahren an diesem Tag – manchmal sogar durch reißende Flüsse. 😉

Wasserweg RGB

Am Abend ist dann auch mal die Sonne herausgekommen, und da hat man die ganze Farbenpracht erst richtig sehen können. Der Boden ist dann knallrot, die Flora tiefgrün und der Himmel und das Meer leuchten in allen Blautönen. Besonders interessant war, dass der Boden, bzw. die Steine zu großen Teilen aus reinem Hämatit bestanden; wir haben an verschiedensten Stellen Steine aufgehoben, sie waren alle schwer vor Eisenerz. Vor Noumea hatten wir fast noch einen Vulkanausbruch miterlebt – jedenfalls sah es auf den ersten Blick so aus.

Für die Übernachtung haben wir dann ein anderes Noumea kennengelernt als auf dem Hinweg: die Gegend an der Anse Vata Bucht hatte ein richtiges Nachtleben mit Boulevard, Restaurants und viel Verkehr. Das Hotel war das größte in der Gegend, fast direkt am Meer gelegen, aber trotzdem sehr schwierig zu finden. Der Name war nämlich nirgends an den großen Gebäuden zu finden, und es zeigte nur ein winziger Wegweiser in die Nebensträße, über die es ausschließlich zugänglich ist.

Vulkan Noumea-Hotel

Für den nächsten Tag hatten wir schon ein Hotel in Tantouta beim Flughafen gebucht und wollten uns noch an 2 Strände zum letzten Mal für die nächsten paar Wochen sonnen. Das Wetter passte auch, nur haben wir den ersten mangels Auszeichnung nicht gefunden. Wegen der neukaledonischen Schilderphobie haben wir nicht einmal gewusst, wie die Orte hießen, durch die wir gefahren sind. In diesem Fall hieß es: der Weg ist das Ziel, und der war auch sehr schön. Den zweiten Strand Boukare bei Boulouparis haben wir dann gefunden; der Wind war allerdings so stark, dass wir kaum essen konnte, weil es immer alles weggeblasen hatte. In einer etwas windgeschützteren Ecke in einer benachbarten Bucht haben wir dann die letzten Sonnenstunden am Meer verbracht.

Pfahl Berouke1

Der nächste Tag stand im Zeichen der Weiterreise nach Neuseeland. Wir fühlten uns wie in der alten Werbung von 3-Wetter-Taft. Morgens: Tantouta – Sonne – 24 Grad; Mittags: Sydney – Regen – 17 Grad; Abends: Christchurch – Kälte – 10 Grad. Nach einem schönen Flug sind wir bei strömendem Regen in Sydney gelandet, der bis zum Weiterflug durchhielt – wie auch anders in dieser Regenmetropole. Wir hatten 7 Stunden Aufenthalt und sind noch einmal in die Stadt gefahren. Abends ging es dann mit Jetstar und den üblichen 30 Minuten Verspätung weiter nach Christchurch. Hier war es nochmal kälter und 2 Stunden später, so dass wir jetzt exakt 12 Stunden Zeitdifferenz zu Mitteleuropa haben.

Sydney1 Sydney2



Inselrundfahrt

13 11 2011

Vorgestern hatten wir uns ein Moped ausgeliehen und haben damit die Insel erkundet. Es gibt im Wesentlchen eine Straße, die um Ile des Pins herumführt. Zunächst kamen wir zu den geschichtlichen Zeugen; Frankreich hatte die exponierte Lage genutzt, um hier 1872 ein Gefängnis für die Verbannten der Pariser Kommune zu errichten, sowie eine kleine Siedlung dazu. Von Gefängnis und Siedlung ist praktisch nichts mehr übrig, allein das Wasserschloss und der Friedhof stehen noch.

Wasserschloss Friedhof

Als nächsten kamen wir an einen schönen Strand, an dem ausnahmsweise vier Besucher waren. Außerdem lief dort noch ein Wachhund herum, der einzige, vor dem Sabine einmal keine Angst hatte.

Strand SabHund

Ile des Pins hat natürlich noch mehr zu bieten, z.B. Tropfsteinhöhlen. Wir hatten eine kleine besucht, die nur nach längerem Marsch durch den Dschungel erreichbar war. Dort sind wir auch an Bäumen mit imposanten Luftwurzeln vorbeigekommen.

Wurzeln Tropfstein

Weiter ging die gute Fahrt zum nächsten Strand. Es war gerade Ebbe und das Wasser ist auch bei Flut sehr flach. Richtig baden kann man da nicht, der weiße Schlamm klebte ordentlich an den Schuhen fest. Trotzdem wuchsen auch vereinzelt Pflanzen, ansonsten lebten dort nur schwarz-rote Krebse.

PflanzeMeer Krebs

Wir kamen auch noch an anderen Stränden vorbei, die fast genauso menschenleer waren. Sie waren wie üblich wunderschön, die Bilder würden sich aber nur wiederholen. An einem hatten sie noch ein Resort gebaut, dort hatten wir sogar einen Delfin gesehen. Allerdings wäre es dort für uns doch zu abgelegen gewesen. Eine sehr malerische kleine Kirche lag auch noch am Weg.

Kirche Moped

Das nächste Ziel sollte die Baie d’Oro sein, an der das luxuriöse Mediterrane Hotel liegt. Für den kleineren Geldbeutel liegt direkt nebenan der Campingplatz Chez Regis, an den wir eigentlich ursprünglich eine Hütte mieten wollten. Die Kritiken und die abgelegene Lage haben uns aber dann doch dazu bewogen, an die Bucht von Kanumera zu gehen. Jedenfalls liegt dort auch ein Piscine naturelle, das zwar auf der ganzen Insel berühmt ist, aber leider auch nicht ausgeschildert. Wir haben es nicht gefunden, sind sicher 50 Minuten auf verschiedenen Pfaden im Urwald herumgeirrt und sind nur auf Holzfäller gestoßen.

Baumgefällt Ausleger

Als nächstes kamen wir in die St.-Josephs Bucht, die schon zu Vao gehört; man sieht dort viele Auslegerboote, die dort ankern bzw. am Strand liegen. Vao ist der Hauptort von Ile des Pins, das heißt aber nicht, dass dort auch etwas los ist. Es gibt dort einen repräsentativen Dorfplatz mit offener Gemeindehalle würde man hier sagen. Der größte Teil besteht aus sehr einfachen Häusern, abgesehen von einer großen Kirche und einem protzigen Pfarrhaus. Außerdem stehen in Vao noch vier Denkmäler, das imposanteste erinnert daran, dass 1848 an dieser Stelle die erste katholische Messe auf der Insel zelebriert wurde.

Vao Denkmal

So ging dieser Tag zuende und heute sind wir erstmal von einer Horde kleiner Schweine überrascht worden, die durch unser Resort gezogen sind.

Abend Schweine

Heute ist unser letzter Tag auf Ile des Pins und da haben wir noch den Pic N’Ga bestiegen. Er ist 262 m hoch und man hat eine umwerfende Aussicht von dort oben. Das Meer strahlt in allen Blau- und Türkistönen, die Inselchen gruppieren sich außen herum und dazwischen stechen immer wieder die Araukarien in den Himmel.

Inseln PicNGa

Zum Abschluss haben wir noch einen schönen Strandtag verbracht und die Unterwasserwelt studiert. Auch hier gibt es direkt am Strand schon Korallen und bunte Fische, aber nicht in der Fülle, wie wir es am Great Barrier Riff gesehen haben. Morgen früh müssen wir mit dem Flugzeug zurück nach Noumea fliegen, weil außer Mittwochs unter der Woche kein Schiff fährt.

Fisch Fische



On parle français – Land und Leute

11 11 2011

Das ist natürlich das Erste, das einem auffällt sobald man in Nouvelle-Calédonie ankommt. Es können zwar schon einige Leute etwas Englisch – vielleicht sogar im Schnitt besser als in Frankreich, aber weiter kommt man mit Französisch. Zumindest wird man anders behandelt. Es ist zwar in den letzten Jahren etwas eingerostet, aber schön zu sehen, dass es immer noch klappt und Vieles wiederkommt. Besonders gut merkt man es, wenn die großen Kreuzfahrschiffe aus Australien kommen und die Tagesbesucher ausspucken. Die Australier werden dann mehr oder weniger mürrisch auf Englisch bedient und ihnen auch stattliche Dollarbeträge abgeknöpft, aber die Mienen hellen sich dann doch auf, wenn man auf Französisch bestellt und man für dasselbe weniger pazifische Francs bezahlen muss. Diese sehen übrigens witzig aus und erinnern total an die französischen Francs aus den siebziger Jahren.

Geld Kreuzfahrschiff

Wenn die Schiffe ankommen werden überall Folklorestände aufgebaut und die ansonsten fast völlig leeren Strände sind dann für einige Stunden total überfüllt. Dann hat man auch den Eindruck, in einer voll entwickelten Touristengegend zu sein. Dieser Eindruck verschwindet sofort wieder, sobald das Schiff abgefahren ist.

Warten auf Touris Stände

Kreuzfahrer NoTouris

Dann kann es auch echt schwierig werden. Am ersten Tag sind wir die 6 km zum Hauptort Vao gelaufen um ordentlich einzukaufen und vielleicht ein nettes Restaurant für den Abend zu suchen. Ein Restaurant gab es im ganzen Ort nicht, auch kein Snack oder Bistro. Immerhin gibt es einen Geldautomaten und eine Information, die gerade zufällig am Mittwoch offen hatte. Dort erfuhren wir, dass es zwei Geschäfte gibt, in denen man Lebensmittel kaufen konnte. Diese waren auch nicht als solche zu erkennen, es war nur ein ganz normales Haus, in das mehr Leute hineingingen als in andere. Dort haben wir dann 2 Flaschen Wasser, einige Cräcker (Brot gab es am Nachmittag nicht mehr), Dosenwurst und Käse gekauft, damit wir wenigstens etwas zu essen hatten. Alkohol gibt es auf der ganzen Insel nicht zu kaufen, man bekommt ihn nur zum Essen in einem der acht Restaurants auf der Insel. Dazu hätte man sich auch anmelden müssen, sonst gibt es nichts. Einen Bus haben wir auch nicht gesehen, so haben wir uns zu Fuß auf den Rückweg gemacht.Unterwegs wurden wir dann von drei Frauen in einem Auto aufgelesen, die uns dann zum Nataiwatch mitgenommen hatten. Wie wir später erfuhren, ist das auch eine der gängisten Methoden sich fortzubewegen, wenn man kein Fahrzeug hat. Diese Frauen waren sehr nett, wir haben viel erzählt, und sie hatten jeden gegrüßt, der ihnen entgegengekommen ist. Hier kennt jeder jeden, das ist auch kein Wunder bei weniger als 2000 Einwohnern, die Ile des Pins hat. Als wir uns dann später einen Roller gemietet hatten, wurden wir und haben wir auch fast jeden gegrüßt.

Auslegerboot Telefon

Hier leben sehr viele Kanaken – das ist jetzt kein rassistischer Ausbruch, sondern die Leute hier heißen wirklich so. Wie schon beschrieben, sind sie überwiegend ausgesprochen freundlich, fröhlich und nett. Viele Frauen tragen lange bunte Gewänder. Viele wohnen in einfachen strohgedeckten Hütten, auch Auslegerboote sind noch häufig in Gebrauch. Auf der anderen Seite haben wir noch niemals auf der Reise eine so gute Internetverbindung gehabt, das Leitungswasser ist gut und trinkbar, das Essen ist ausgezeichnet – wenn man sich rechtzeitig anmeldet. Man findet auch am abgelegensten Strand eine Telefonzelle und so wird man ständig zwischen erster und dritter Welt hin- und hergeworfen.

Aura2 AurakienProfil

Ihren Namen hat die Pinieninsel übrigens von den vielen Araukarien, die die Skyline bestimmen und die ihr „Entdecker“ James Cook fälschlicherweise für Pinien gehalten hat.