On parle français – Land und Leute

11 11 2011

Das ist natürlich das Erste, das einem auffällt sobald man in Nouvelle-Calédonie ankommt. Es können zwar schon einige Leute etwas Englisch – vielleicht sogar im Schnitt besser als in Frankreich, aber weiter kommt man mit Französisch. Zumindest wird man anders behandelt. Es ist zwar in den letzten Jahren etwas eingerostet, aber schön zu sehen, dass es immer noch klappt und Vieles wiederkommt. Besonders gut merkt man es, wenn die großen Kreuzfahrschiffe aus Australien kommen und die Tagesbesucher ausspucken. Die Australier werden dann mehr oder weniger mürrisch auf Englisch bedient und ihnen auch stattliche Dollarbeträge abgeknöpft, aber die Mienen hellen sich dann doch auf, wenn man auf Französisch bestellt und man für dasselbe weniger pazifische Francs bezahlen muss. Diese sehen übrigens witzig aus und erinnern total an die französischen Francs aus den siebziger Jahren.

Geld Kreuzfahrschiff

Wenn die Schiffe ankommen werden überall Folklorestände aufgebaut und die ansonsten fast völlig leeren Strände sind dann für einige Stunden total überfüllt. Dann hat man auch den Eindruck, in einer voll entwickelten Touristengegend zu sein. Dieser Eindruck verschwindet sofort wieder, sobald das Schiff abgefahren ist.

Warten auf Touris Stände

Kreuzfahrer NoTouris

Dann kann es auch echt schwierig werden. Am ersten Tag sind wir die 6 km zum Hauptort Vao gelaufen um ordentlich einzukaufen und vielleicht ein nettes Restaurant für den Abend zu suchen. Ein Restaurant gab es im ganzen Ort nicht, auch kein Snack oder Bistro. Immerhin gibt es einen Geldautomaten und eine Information, die gerade zufällig am Mittwoch offen hatte. Dort erfuhren wir, dass es zwei Geschäfte gibt, in denen man Lebensmittel kaufen konnte. Diese waren auch nicht als solche zu erkennen, es war nur ein ganz normales Haus, in das mehr Leute hineingingen als in andere. Dort haben wir dann 2 Flaschen Wasser, einige Cräcker (Brot gab es am Nachmittag nicht mehr), Dosenwurst und Käse gekauft, damit wir wenigstens etwas zu essen hatten. Alkohol gibt es auf der ganzen Insel nicht zu kaufen, man bekommt ihn nur zum Essen in einem der acht Restaurants auf der Insel. Dazu hätte man sich auch anmelden müssen, sonst gibt es nichts. Einen Bus haben wir auch nicht gesehen, so haben wir uns zu Fuß auf den Rückweg gemacht.Unterwegs wurden wir dann von drei Frauen in einem Auto aufgelesen, die uns dann zum Nataiwatch mitgenommen hatten. Wie wir später erfuhren, ist das auch eine der gängisten Methoden sich fortzubewegen, wenn man kein Fahrzeug hat. Diese Frauen waren sehr nett, wir haben viel erzählt, und sie hatten jeden gegrüßt, der ihnen entgegengekommen ist. Hier kennt jeder jeden, das ist auch kein Wunder bei weniger als 2000 Einwohnern, die Ile des Pins hat. Als wir uns dann später einen Roller gemietet hatten, wurden wir und haben wir auch fast jeden gegrüßt.

Auslegerboot Telefon

Hier leben sehr viele Kanaken – das ist jetzt kein rassistischer Ausbruch, sondern die Leute hier heißen wirklich so. Wie schon beschrieben, sind sie überwiegend ausgesprochen freundlich, fröhlich und nett. Viele Frauen tragen lange bunte Gewänder. Viele wohnen in einfachen strohgedeckten Hütten, auch Auslegerboote sind noch häufig in Gebrauch. Auf der anderen Seite haben wir noch niemals auf der Reise eine so gute Internetverbindung gehabt, das Leitungswasser ist gut und trinkbar, das Essen ist ausgezeichnet – wenn man sich rechtzeitig anmeldet. Man findet auch am abgelegensten Strand eine Telefonzelle und so wird man ständig zwischen erster und dritter Welt hin- und hergeworfen.

Aura2 AurakienProfil

Ihren Namen hat die Pinieninsel übrigens von den vielen Araukarien, die die Skyline bestimmen und die ihr „Entdecker“ James Cook fälschlicherweise für Pinien gehalten hat.



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