Wieder auf Nordkurs

23 11 2011

Einmal mehr hat der Regen unsere Reiseplanung zunichte gemacht. Eigentlich wollten wir in den Fjordlands einen der Sounds in einer Übernacht-Kreuzfahrt erkunden. Wir hätten dazu aber um ein Uhr in Te Anau sein müssen. Da aber für den Abend und den ganzen nächsten Tag heftige Regenfälle vorhergesagt waren, fiel das Ganze ins Wasser und wir hatten etwas mehr Zeit. So gingen wir erfstmal in Invercargill shoppen, wo die nahende Weihnachtszeit schon für zahlreiche Sonderangebote sorgte. Für Sabine mit ihrem exklusiven Geschmack war es natürlich schwierig, etwas zu finden, so ging sie einmal mehr leer aus; aber Hansjörg hat sich mit Fleece, Merino-T-Shirt und Hemd eingedeckt, was auch angesichts der Temperaturen nötig war. Wir hatten einfach zu wenig für kaltes Wetter eingepackt, besonders der häufige starke Wind war eklig.

Invercargill Bluff

Wir machten noch einen Abstecher nach Bluff, das die erste europäische Siedlung auf neuseeländischem Boden war und schon bessere Zeiten gesehen hatte. Immerhin geht hier am Stirling Point der Highway 1 los; den berühmten Wegweiser kann man fast in jedem Reiseführer sehen. Südlicher geht es nicht, deshalb ging die Fahrt auf der Southern Scenic Route ab jetzt nach Norden. Wir besichtigten kurz die Clifden Bridge, die ein nationales Denkmal ist und über den Waiau führt, und jetzt noch die originale Holztrasse hat. Dummerweise wurde sie 1899 nur für Pferdefuhrwerke ausgelegt und war der späteren Motorisierung nicht mehr so recht gewachsen, so dass sie seit längerem geschlossen ist.

HS-Stirling ClifdenBr

Auf dem Weg nach Te Anau kamen wir dann am Monkey Island vorbei, ein Lookout, der nur bei Ebbe zu besteigen ist. Diesbezüglich hatten wir Glück, und ein Stück weiter bei McCracken’s Rest haben wir dann die Küste verlassen.

MonkeyIsland McCrackensRest

Ab jetzt ging es wieder ins Landesuinnere Richtung Fjordlands. Bei einem Stück renaturierten Flusslauf hat es uns fast vom Aussichtspunkt geblasen und je weiter wir Richtung Te Anau kamen, desto schlechter wurde das Wetter. Bei Manipouri konnte man noch einen ersten Blick auf die Fjordlands werfen, was dann später nicht mehr so richtig möglich war, weil alles im Nebel und Regen versank. Immerhin hatte der Wetterbericht recht behalten und wir waren froh, dass wir die geplante Nachtkreuzfahrt bei diesem eiskalten Schmuddelwetter nicht gemacht hatten.

Wetlands LakeManapouri

Der nächste Morgen begann so, wie der letzte Abend aufgehört hatte mit Nebel und Regen. Vielleicht hat das auch etwas Authentisches, so ähnlich stellen wir uns die Fjorde im November in Norwegen auch vor. Wir schauten, dann, dass wir schnell weiter nach Norden kamen. In Richtung der zentralen südlichen Alpen klarte es dann wieder auf und wir fuhren an vielen schönen Seen entlang Richtung Queenstown.

TeAnau Strasse

In Queenstown hatten wir dann Mittagsrast gemacht und konnten gerade noch beobachten, wie der historische Dampfer Earnslwa anlegte. Früher transportierte er vor allem Schafe über den See, heute Touristen. Etwas beschaulicher geht es in Arrowtown zu, das noch große Teile des Dorfs aus Goldwäschertagen erhalten hat, die aber mittlerweile ganz vom Tourismus vereinnahmt wurden.

Dampfer Arrowtown

Weiter ging es Richtung Norden, wir wollten heute viele Kilometer machen, weil die Wettervorhersage so schlecht war (…im Zentrum aber besser als erwartet). Unterwegs trafen wir noch einen recht ausgefallenen Wohnwagen, der das wohl etwas zu wörtlich genommen hatte. Unser Ziel war Fox an der Westküste, die erst seit 1995 auf geteerter Straße befahrbar ist. Auf den letzten 260 Kilometern gab es nur die kleine Siedlung Haast und den Knights Point, von dem man einen grandiosen Ausblick auf das Meer und die Steilküste hat. Ähem, also nur, wenn er nicht von Regen und Nebel verdeckt ist – so endet dieser Tag auch wieder wie er begonnen hatte.

Wohnwagen KnightsPoint