Etosha – Wildpark mit Hindernissen (1): Dolomite Camp
6 03 2012Von Opuwo ging es wieder südlich und wir sahen mit Freuden, dass die dicken Regenwolken weniger wurden, he weiter wir südlich kamen. Wir kamen mal wieder in eine Polizeikontrolle und der Chef fragte, ob wir Fleisch dabei hätten, weil er hungrig sei. Wir verstanden ihn zunächst nicht und gaben ihm einige Bonbons – die eigentlich für die Kinder gedacht waren – aber er hat sich trotzdem gefreut. Später verstanden wir, was er gemeint haben könnte: Am Veterinärkontrollpunkt wurden wir erneut durchsucht und sie fanden frisches Hackfleisch, das wir für Spaghetti Bolognese benutzen wollten. Wir mussten es entweder wegwerfen oder an Ort und Stelle kochen. So hat Sabine in der Mittagshitze vor dem Kontrollpunkt unser Hackfleisch angebraten.
Wir hatten ja vor, durch das Westtor in den Etoshapark einzureisen, aber wussten wegen der bürokratischen Schwierigkeiten immer noch nicht, ob das wohl klappt. Vorsichtshalber hatten wir uns den Hobatere Campingplatz in der Nähe angeschaut, der aber sehr heruntergekommen aussah und auch nicht besetzt war.
Wir hatten in Opuwo schon im Dolomite Camp angerufen und auf Wunsch des Wächters nochmals am Tor. Als wir ihm glaubhaft versicherten, wirklich im Dolomite übernachten zu wollen, wurden wir durchgelassen, mussten aber erstmal im 12 km entfernten office ein Permit kaufen. Es war ein großes Gebäude auf einem großen Platz und etwa 20 Leute mit und ohne Uniformen gammelten davor herum. Der einzige Raum, der für Publikumsverkehr vorgesehen war, um das Permit zu bezahlen, war so ein winziges Zimmerchen, dass wir nicht einmal Platz genug hatten, um uns hinzusetzen. Einen Plan vom Park gab es weder am Tor noch dort im Büro, so dass wir raten mussten, wie wir wohl ans Dolomite camp kommen. Auf dem Weg dorthin sahen wir schon die ersten Tiere wie das Bergzebra (ohne die Schattenstreifen) oder Giraffen.
Wir sind noch etwas herumgeirrt, aber habe dafür auch noch weitere Tiere gesehen wie Springböcke, Schildkröten, Oryxantilopen und sogar ein Nashorn, das sich im Wasserloch gesuhlt hatte.
Schließlich hatten wir das Dolomite Camp bei Sonnenuntergang doch noch gefunden und verbrachten mal wieder eine Nacht in einem luxuriösen Chalet mit grandioser Aussischt. Nach Einbruch der Dunkelheit durfte man keinen Weg alleine machen, sondern wurde zum Essen und wieder zurück mit einem Wagen gebracht.
Am nächsten Morgen haben wir noch vor dem Frühstück eine Ausfahrt gemacht, weil die Tiere dann besonders aktiv sein sollten. Das Ergebnis war aber enttäuschend, weil die Tiere wohl noch alle geschlafen haben. Außer einigen frühen Vögeln, die den Wurm fangen wollten, haben wir kaum ein Lebewesen gesehen. Wir sind dann die ganze Strecke durch den eigentlich gesperrten Westteil des Parks gefahren. Die Wasserlöcher waren in der grünen Landschaft unattraktiv für die Tiere, diejenigen, die wir gesehen haben waren sehr schreckhaft. Es besserte sich erst wieder als wir in den ganz öffentlichen Teil des Parks einfuhren: Hier gab es wieder große Herden von Steppenzebras (mit Schattenstreifen), Springböcken und Straußen, die auch gar nicht mehr so ängstlich waren.
An den Wasserlöchern waren nach wie vor vorwiegend Vögel, es begleiteten uns ganze Perlhuhnhorden. Wir bekamen auch erstmals die große Salzpfanne zu Gesicht. Hier lag an Wasserloch direkt am Rand, das gerne von großen Herden gewählt wird und das deshalb auch für Löwen attraktiv ist. Die Löwen sahen wir aber nicht, nur die Reste einer Zebramahlzeit, über der jetzt die Geier kreisten.
Am Nachmittag stoppten wir am Okaukuejo-Lager, wo wir auch übernachten wollten. Hier kann man sich am Nachmittag am Pool ausruhen, bevor man wieder auf die Abendpirsch geht. Das machten wir dann auch kurz.
Am Abend sahen wir ein paar mehr Tiere, aber immer noch keine der Big 5. Das einzige waren ein Haufen von Elefantenknochen, was aber nur ein schlechter Ersatz für die echten war. Immerhin sandten uns noch Giraffe und Red Duiker ihre Grüße, und ein fetter Waran war noch auf dem Abendspaziergang.
Etwas unzufrieden machten wir uns an das Abendessen, um danach noch am bekannten, beleuchteten Okaukuejo Wasserloch ebenfalls keine Tiere zu sehen. Die einzigen Tiere, mit denen wir noch zu tun hatten, waren die Schakale. Sie strichen überall auf dem Campingplatz herum und versuchten etwas zu fressen zu bekommen. In der Nacht lärmten sie mit den Mülltonnen herum, die sie umzuwerfen versuchten und wo sie nach Abfällen gewühlt hatten.
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