Brisbane

20 10 2011

Nach 36 Stunden Dauerregen in Cairns waren wir froh, dass wir uns in den Flieger nach Brisbane setzen durften. Wir haben heute erfahren, dass dort in den letzten 2 Tagen mehr Regen gefallen ist, als normalerweise im ganzen Oktober. In Brisbane war es gleich viel freundlicher, aber auch schon etwas kälter – wir waren ja jetzt auch 1700 km weiter südlich. Mit dem Flughafenzug sind wir erst mal ins Zentrum gefahren, von dort mit dem Bus nach New Farm zu unserem Hotel Bowen Terrace. Es ist ein nettes kleines Haus – für australische Verhältnisse sehr alt, fast 100 Jahre.

Brisbane-Center BowenTerrace

Brisbane macht einen sehr netten Eindruck, es bietet viele reizvolle Gegensätze von alt und neu. Es ist zwar eine Großstadt von 1.8 Mio Einwohnern, aber teilweise hat man das Gefühl, die Zeit sei im viktorianischen Zeitalter stehengeblieben. Zum öffentlichen Nahverkehrssystem gehört auch die Schiffslinie auf dem Brisbane-River mit dem wir abends eine Fahrt in die Innenstadt gemacht haben.

Brisbane-Nacht2 Brisbane-Nacht1

Aus der Schiffsperspektive bieten sich nachts schöne Aussichten, die aber auch tragsüber ganz nett sind. Besonders schön ist es, weil jetzt überall die Jacaranda-Bäume blühen.

Brisbane-Jacanda Brisbane-Tag

Heute haben wir dann unseren neuen Camper geholt, und sind zuerst mal ein Stück Richtung Norden gefahren. Dort ist zwar das schlechte Wetter, aber auch Fraser Island, das man unbedingt besuchen sollte, wenn man dort in der Nähe ist. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen kurzen Stopp am Wild-Horse-Outlook gemacht, das einen reizvollen Blick auf die Kegelbergformationen darbot. Wir haben jetzt einen schönen Campingplatz in Hervey Bay – mit Internet. Für morgen haben wir eine Fahrt auf Fraser Island gebucht und sind schon sehr gespannt!

WildHorse-Outlook



Es geht auch anders – Schluss mit Cairns

18 10 2011

Wir sind hier nicht nur in einem sunshine state – seit gestern wissen wir, dass es auch anders geht. Der Beginn der Regenzeit nähert sich mit riesigen Schritten, 22 der letzten 24 Stunden hat es zum Teil wolkenbruchartig durchgeregnet. Die letzten zweieinhalb Monate war es trocken – vielleicht liegt es aber auch an unserer traditionellen Regenmacherrolle, wenn wir auf Reisen sind. Wir sind froh, dass wir alle Programmpunkte in Trockenheit, sogar Sonne durchgebracht haben, und konnten die Zeit gut nutzen, im Internet zu „arbeiten“.

Regen Internet

Das müssen wir im Gang vor unserer Wohnung machen, weil das WLAN nicht bis in die Wohnung hineinreicht .Immerhin haben wir jetzt noch die fehlenden Flüge und Bahntickets gebucht, das blog aktualisiert und alles weiter Nötige geregelt. In der nächsten Zeit wird es deshalb auch nicht mehr so viele Beiträge geben, weil wir dann wieder mit dem Camper unterwegs sein werden. Nach unseren Erfahrungen mit Darwin wird es dann eher wieder schwieriger werden, eine funktionierende Internetverbindung zu finden.

Wir haben in Cairns eine schöne Zeit mit Ausflügen und auch etwas Ruhe gehabt und haben die eigene Küche ausführlich genützt und selbst gekocht. Morgen fliegen wir dann weiter nach Brisbane, wo wir übermorgen früh unseren nächsten Camper von Britz übernehmen. Sabine war heute noch joggen und ist etwas durchnässt wieder heimgekehrt. Hansjörg hatte mit Rücksicht auf die Erkältung darauf verzichtet, die sich jetzt aber dank der vielen guten Wünsche und allerlei Notfallbonbons und weiteren Mittelchen auf dem Rückzug befindet.

Sabine-nass



Oktoberfest und Kurandatour

17 10 2011

Nach den letzten Tagen Programm hatten wir uns einen Tag Ruhe am Strand von Clifton Beach gegönnt. Bei der Strandwanderung entdeckten wir ein Oktoberfest, bei dem man sich Bratwurst with Sauerkraut zusammen mit „Weisenbier“ von einer feschen Kellnerin im Dirndl bringen lassen konnte; die Begleitmusik war immerhin NDW aus den 80ern statt Blasmusik mit Humb-ta-ta. Wir haben der Versuchung trotzdem widerstanden und uns am Abend selbst ein gutes deutsches Essen gekocht mit Gulasch, Nudeln, Karotten und einem feinen australischen Shiraz.

Oktoberfest1 Oktoberfest2

Gestern haben wir dann einen Ausflug nach Kuranda gemacht; das ist ein ehemaliges Bergarbeiterdorf, das zu einem Tagestouristenziel umfunktioniert wurde und malerisch im Regenwald in der Nähe von Wasserfällen liegt. Eine Besonderheit ist die Hochfahrt mit einer langen Gondelbahn und die Runterfahrt mit einem alten Museumszug (oder umgekehrt) – ein Programm, das jeder hier in der Gegend einmal mitmachen muss.

Tiefkühltransport SkyRail

Nach der Fahrt im Tiefkühlbus bestiegen wir eine Skyrailgondel, wie man sie aus den Alpen kennt. Diese machte noch 2 Stopps, an denen man aussteigen konnte und den Regenwald und ein kleines Museum besichtigen konnte. Außerdem gab es noch Möglichkeiten zu Fototerminen mit den lokalen Hühnervögeln oder Wasserfällen, die aber gegen Ende der Trockenzeit nicht ganz so imposant sind.

Truthahn BarronFalls

Kuranda selbst ist ein typisches hergerichtetes Touristendorf, in dem man allerlei Souvenirs, T-Shirts, Aborigineskunst, Fast Food etc. kaufen kann. Es ist trotzdem ganz nett besonders die Markthallen, in denen es auch schöne Mineralien gibt oder z.B. Dessous aus Kängurufell – sicher praktisch für die kalten Wintertage.

Roo-Dessous Bahnhof

Man könnte auch hier eine weitere Regenwaldtour machen oder den Vogelpark, Kleintierzoo oder cuddle-with-Koala Fototermin besuchen. Machten wir aber nicht, weil um 15.30 Uhr unser Museumszug Richtung Cairns abfuhr. Die Fahrt war ganz nett in restaurierten alten Eisenbahnwaggons; um ganz stilecht zu sein hätte nur noch eine richtige Dampflok gefehlt. Aber sie führte über hohe Brücken, steile Abhänge und an spektakulären Wasserfällen vorbei.

ImZug Zug-Brücke

In Cairns machten wir noch einen Bummel über die Esplanade. In der Abenddämmerung sind wir uns wie im Vorspann zu einem billigen Horrofilm vorgekommen: Die Flughunde, die tagsüber friedlich in ihren Mangobäumen hängen sind plötzlich aktiv geworden und durch die ganze Stadt geflattert. Nach einer Viertelstunde war der ganze Spuk aber schon wieder vorbei. Auf diesen Schreck hin haben wir schön thailändisch gegessen, bevor uns der Bofrost-Transporter wieder nach Clifton Beach brachte.

Flughund FlughundeCairns



Australien – Land und Leute

17 10 2011

Nach knapp 2 Wochen Australien wollen wir mal unsere ersten Eindrücke von Land und Leuten vermitteln. Also, die Australier sind allermeistens sehr freundlich und hilfsbereit, ob das jetzt an ihrer überwiegend britsichen Herkunft oder am immer noch vorhandenen Pioniergeist liegt können wir nicht beurteilen. Die Sprache erinnert manchmal an britisches Englisch, hat aber auch sehr viele eigene Elemente, und wird bei schneller Rede schnell unverständlich. Vor allem lieben sie Abkürzungen über alles, was das Verständnis nicht immer erleichtert. So gibt es hier z.B. roos, salties, freshies und mozzies – also Hüpftiere, Krokis und lästige Insekten. Was sie noch besonders lieben sind BBQ, überall sieht man überdachte und bestens ausgestattete Grillplätze. Es kann also vorkommen dass schon zum brekky ein barbie veranstaltet wird…

Von den Ureinwohnern hat man leider oft ein anderes Bild. Im Laufe der Geschichte wurde ihnen übel mitgespielt, viele sind entwurzelt oder taumeln zwischen 2 Welten hin und her. Erst in letzter Zeit wurde ihnen ein Teil ihres Landes wieder zurückgegeben. In der Gegend um Darwin gibt es recht viele Aborigines, dort haben sie auch selbstverwaltete Gebiete (Arnhemland). In Cairns gibt es kaum welche, das ist eher die Urlaubsgegend von reichen weißen Australiern (…und recht vielen Deutschen). Die Aborigines in den Städten des NT, Darwin, Katherine, etc. bieten ein trauriges Bild. Viele hängen mehr oder weniger betrunken in den Straßen herum, zum Teil erwecken sie Mitleid, zum Teil Angstgefühle. Dazu kommt natürlich auch noch, dass sie sehr anders als die europäischen oder asiatischen Mitbewohnwer aussehen und oft eine tiefschwarze Hautfarbe haben.

Verbot

Vielleicht hängt damit auch zusammen, dass die Australier – zumindest in der Gegend um Darwin – sehr restriktiv sind, fast schon missionarisch was Alkohol bzw. Drogen im Allgemeinen betrifft. Im ganzen Kakadu NP war es sowieso verboten, Alkohol zu verkaufen. Als wir zuvor in Darwin ein Sixpack Bier und eine Flasche Wein gekauft hatten, wurde sogar der Ausweis kopiert, ohne Ausweis bekommt niemand etwas. Sonntags kann man sowieso keinen Alkohol kaufen. Zigarettenschachteln dürfen gar nicht gezeigt werden, sie sind immer in verschlossenen Schränken. Es hängen auch überall Plakate mit Hinweisen wie man mit dem Rauchen aufhört oder an Bars liegen Bücher über die anonymen Alkoholiker. Es darf auch nur in klar abgegrenzten Gebieten geraucht werden – oft umgeben von einer markierten Quarantänezone, in der weder geraucht noch gegessen werden darf. In Cairns wurde das weniger ernst gesehen, hier konnten wir am Sonntag ohne Ausweis eine Flasche Wein kaufen.

Die Preise sind schockierend hoch. Es gibt praktisch keinen Eintritt oder Dienstleistung unter 20$ (15 Euro), ein Camperstellplatz mit Strom 40$, ein normales Gericht im Bistro 30$, ein kleines Bier 6-8 $, selbst das billigste Wasser im Supermarkt kann 3$ kosten. Das galt jetzt alles wieder für Darwin, Cairns ist schon ein kleines bisschen billiger, vielleicht wird es weiter unten noch günstiger. Es ist auch oft schwierig, ins Internet zu kommen; in vielen Campsites und Hotels hängen zwar Schilder, dass es Internet gibt, aber bei konkreter Nachfrage war es fast immer out of order oder ubnbenutzbar langsam.

Das Land ist riesig, die Strecken zwischen 2 Orten teilweise auch, wir sind froh, dass wir nicht solche Strecken im Auto zurücklegen müssen. Das erklärt auch eine australische Besonderheit – die road trains. Das sind Lastwagengespanne mit bis zu 4 Anhängern, die diese riesigen Gebiete durchpflügen, nur ein Anhänger pro Zugmaschine lohnt sich einfach nicht bei diesen Entfernungen. Es braucht dann oft auch eine gewisse Zeit zum Überholen, aber die Straßen sind zum Glück meistens gerade und übersichtlich…

Roadtrain überholt Roadtrain (Large)



Great Barrier Reef

15 10 2011

Heute unternahmen wir einen Ausflug zum Great Barrier Reef. Für die Busfahrt nach Cairns nahmen wir dieses Mal zum Glück warme Kleidung mit. Auf Anraten einer Deutschen in der Tourist Info wählten wir die „Ocean Freedom“ und den heutigen Tag. Die Entscheidung für das Boot war nicht gut, denn es war total überfüllt und wir fanden erst nach einiger Zeit ein Plätzchen für uns und unsere Rucksäcke. An Bord waren über 70 Gäste, sicher 15 davon waren auch Deutsche.

Great Barrier Reef boot

Die Entscheidung für den Tag war jedoch die richtige und wir hatten sehr ruhiges, klares Wasser. Wir machten 2 Stopps zum Schnorcheln und hatten eine sehr gute Sicht auf die vielfältigen Korallen und vielen bunten Fische.

Great Barrier Reef - Korallen und Fisch Great Barrier Reef - Korallen und Fische3Great Barrier Reef - blauer Seestern Great Barrier Reef - große Fische Great Barrier Reef - Korallen und Fische5 Great Barrier Reef - KorallenGreat Barrier Reef - Muschel Great Barrier Reef -Fische

Sogar einen Hai haben wir gesehen, doch er hat uns zum Glück nicht gefressen 🙂

Great Barrier Reef - Hai Great Barrier Reef Hansjörg und Sabine



Cairns – Clifton Beach – Daintree NP

14 10 2011

Mittlerweile sind wir in Cairns angekommen – es hat alles prima geklappt mit Flug und Transfer nach Clifton Beach ca. 15 km nördlich von Cairns. Es ist hier nicht ganz so warm wie in Darwin, und es fehlen die lästigen Fliegen und Moskitos 🙂 .

Hier haben wir ein schönes Appartment mit richtiger Küche und Blick zum Meer. Wir nützen das jetzt aus und kochen öfters selbst – später geht das nicht mehr so einfach.

CliftonSands CliftonBeach

Am ersten Tag haben wir nur einen Strand- und Einkaufstag gemacht. Gestern nachmittag sind wir mit dem Bus nach Cairns gefahren. Das hat mir (H) den Rest gegeben. Fast so lästig wie die Moskitos sind die überall laufenden Klimaanlagen; ich war schon von Darwin angeschlagen, aber die 40 minütige Busfahrt im Eisluftstrom hat die Erkältung voll ausbrechen lassen. Cairns ist nicht ganz so ausgestorben wie Darwin. Es hat eine schöne Promenade, viele Geschäfte und ein öffentliches Bad am Meer.

Cairns Cairns-Promenade

Heute war ich völlig ohne Stimme; wir hatten wir ein Auto gemietet und sind in den Daintree NP gefahren, ca. 100 km nördlich von Cairns. Die Grenze dorthin überquert man mit einer Seilfähre. Es gibt dort einen schönen ursprünglichen Regenwald mit vielen verschiedenen Pflanzen und Tieren. Es wurden verschiedene boardwalks angelegt, die durch typische Regenwaldgebite führten. So sieht man z.B. Farne, die schon vor 300 Millionen Jahren existiert hatten und viele verschiedene Schmetterlinge, Waldhühner- und truthähne und auch Kasuare, die wir aber leider nicht zu Gesicht bekamen. Dafür sahen wir eine witzige Kreativität beim Anpassen von Verkehrsschildern…

Waldtruthahn Seilfähre

AusblickDaintree Regenwald

DaintreeNP Kasuarschilder



Letzter Tag mit dem Camper im Litchfield NP

11 10 2011

Zum Frühstück bei brüllender Hitze hatten wir Gesellschaft von Kängurus – oder Wallabies wie wir Insider sagen 😉 -sowie von kreischenden Kakadus. In Katherine noch schnell auftanken und die Vorräte auffüllen – hier hatten wir auch das erste Mal die Gelegenheit, ins Internet zu gehen.

Wallabie Offroad

Sab-Termiten Termiten

Die Fahrt ging dann weiter Richtung Litchfield NP – auch mal ein kurzer Abstecher über eine Offroadpiste (eigentlich verboten mit dem Camper…). Die Termitenhügel wurden nun noch höher. Wir sahen auch viele Gebiete, in denen es gebrannt hat(te). Das wird absichtlich und gezielt gemacht, um eingewandertes Unkraut zu vernichten und allgemein, um den Boden und den Wald zu regenerieren. Es macht den meisten Pflanzen und Tieren nicht viel aus und bald sprießt schon neues Grün aus den verkohlten Stämmen.

Brand NeuesGrün

In Batchelor vor dem Litchfield NP haben wir auf einem schönen Platz übernachtet, umgeben von vielen Palmen und bunten Rainbow Lorikeets, die wie Plüschvögel aussehen.

Batchelor Big4 Plüschvögel-RainbowLorikeet

Der Litchfield NP wird von vielen Australiern als schöner als der Kakadu NP empfunden – was wir nicht unbedingt nachvollziehen können.

Er ist schon ganz nett, es gibt z.B. die sogenannten magnetischen Termitenhügel, die wie Grabstelen aussehen. Zur Optimierung der Temperaturverhältnisse sind die meisten genau Nord-Süd ausgerichtet, das hat aber nicht wirklich etwas mit Magnetismus zu tun. Dann gibt es auch mehr oder weniger spektakuläre Wasserfälle und Badetümpel, wie die Florence Falls, die Buley Rockholes, den Tabletop swamp, die Tolmer- und die Wangi Falls. Die Australier lieben sie vermutlich besonders, weil sie nahe an Darwin sind, weil man dort gefahrlos baden kann und weil dort oft sehr schöne Grillplätze angelegt sind. Was uns dort noch sehr gefallen hat waren die 1 – 3 km langen walks durch den Urwald, bei denen viele schöne Pflanzen und Tiere zu sehen waren – z.B. auch Flughunde oder riesige Spinnen bei den Wangi Falls.

MagneticTermiteMounds FlorenceFalls

BuleyRockholes TabletopSwamp

TolmerFalls WangiFalls

Flughunde Spinne

Am Nachmittag um vier Uhr hieß es dann Abschied nehmen von unserem Camper (wir sind 1340 km gefahren und haben umgerechnet für etwa 210 Euro getankt), er war sehr praktisch und problemlos zu bedienen. Wir hatten die Nacht dann in Darwin in einem etwas heruntergekommenen Backpackerhotel verbracht. Darwin macht eigentlich eher den Eindruck eines großen Dorfs nicht den der Hauptstadt der Northern Territories. Wir sind dann noch kurz durch die einzige etwas belebte Hauptstraße gelaufen und haben sehr teuer bei einem sehr guten Inder gegessen. Am nächsten Morgen mussten wir um 5 Uhr aufstehen, damit der den Flieger nach Cairns um 6.55 Uhr erreichten.



Australien offline

10 10 2011

Seit vier Tagen sind wir mit dem Camper im Kakadu-Nationalpark und im Katherine-Gorge unterwegs und fahren heute weiter zum Litchfield-NP. Wir sind die ganze Zeit ohne Internet und Handyempfang. Morgen Abend können wir wahrscheinlich mal wieder ausführlichere Berichte und auch Fotos hochladen :-).
Gerade sitzen wir in einem Internet-Cafe in Katherine bei mindestens 35 Grad – hier hat es zum Glück keine Moskitos und Fliegen.
Bis bald!



Katherine Nationalpark – Nitmiluk

9 10 2011

Heute brachen wir früh auf, um noch rechtzeitig zum Katherine NP zu gelangen. Er wurde zu dem Aboriginesnamen Nitmiluk umbenannt, das ganze Gebiet wurde nach einem Rechtsstreit den Aborigines zurückübereignet. Auf der Fahrt dorthin kamen wir wieder an vielen Termitenhügeln, Creeks und Billabongs vorbei.TermitenPineCreek (Large)

Während der ganzen Tour trafen wir immer wieder dieselben Leute, manche bis zu vier Mal. Von den deutschsprachigen waren mindestens 4 von 5 Schweizer, das war schon witzig.

Wir kamen am frühen Nachmittag an, gerade rechtzeitig, um die letzte Tour durch die Schlucht auf einem Boot mitzumachen. Vorher konnten wir uns das erste Mal auf der Reise etwas am swimmingpool entspannen. Es war so heiss wie bisher noch nie, gefühlte 40 Grad, aber zum Glück etwas trockener und deshalb nicht ganz so viele Stechmücken und Fliegen. Der Katherine River hat sich tief in die Felsen eingegraben und die Wände fallen senkrecht in die Schluchten ab. Wenn man fit genug ist und die Zeit dazu hat kann man ausgedehnte Wanderungen unternehmen oder mit dem Kajak flussaufwärts fahren. Das war bei uns alles nicht der Fall,deshalb haben wir das Boot genommen…

Kajaks (Large) Nitmiluk (Large)

Der Fluss gilt als krokodilsicher (wahrscheinlich meinen sie damit, dass es nur Süßwasserkrokodile gibt), es wurden extra Krokodilfallen am Ufer aufgestellt. Andererseits sind die meisten Sandbänke und Strände gesperrt, weil sie zur Eiablage für die Krokodile geschützt sind.

Krokodilfalle (Large) Kroko-Eiablage (Large)

Leider habe ich von den spektakulärsten Stellen keine Fotos, weil mein Akku während der Fahrt schlapp gemacht hat und der Ersatzakku im Camper lag 🙁 . Wir haben dann abends noch eine Wanderung zum Ausblick gemacht, diesmal mit funktionierendem Akku. Diese Nacht war übrigens eine der härtesten: In den Waschräumen gab es kein Licht – Duschen in völliger Finsternis – und die Temperatur sank auch nachts nicht unter 30 Grad.

Outlook (Large) HuS-Katherine (Large)



Im Kakadu Nationalpark

8 10 2011

Der Kakadu-NP besteht vorwiegend aus Tiefland, das in der Regenzeit überschwemmmt ist – das Wetland. Eine asphaltierte Straße – der Arnhem Highway – führt in das Arnhemland, das von Aborigines verwaltet wird und nur mit Sondergenehmigung bereist werden kann. Viele Seitenstraßen sind in der Trockenzeit nur mit 4WD befahrbar und in der Regenzeit völlig unpassierbar. Man findet auch oft Markierungen, die in der Regenzeit die Höhe des Hochwassers anzeigen.

Wasserstandszeiger (Large) GrenzeArnhemland (Large)

In der Trockenzeit bleiben von den weiträumigen Überschwemmungen nur kleine Seen zurück – die sogenannten Billabongs. Hier existiert eine vielseitige Vogelwelt, begleitet von Krokodilen und unzähligen Insekten.

Billabong (Large) YW-Voegel

Zwischen den mehr oder weniger überfluteten Gebieten stehen Höhenzüge oder auch vereinzelte Sandsteinblöcke, die oft bizarre Formen annehmen. Diese bieten schöne Ausblicke und haben häufig kultische Bedeutung. An manchen Stellen sind Felsmalereien zu sehen, die bis zu mehrere tausend Jahre alt sein können. Besonders schön sind sie in Ubirr und Nourlangie.

Sandsteinefelsen (Large) Da gehts lang (Large)

AborArt1 (Large) AborArt2 (Large)

AborArt3 (Large) AmLookout-Ubirr (Large)

Das war alles sehr schön und interessant, aber wir hatten immer noch keine Krokodile gesehen. Wir haben deshalb auch noch einen Stopp mit Übernachtung bei Yellow Water eingelegt. Wir buchten die letzte Tour auf dem South Alligator River am Spätnachmittag und das war sicher ein Höhepunkt des Nationalparks. Wie bestellt wartete gleich am Anfang schon ein Fischadler auf einem Baum und schlug sich vor unseren Augen einen Fisch. Dann sahen wir das erste Krokodil träge am Ufer liegen. Es folgten zwei Kingfisher, die unseren Eisvögeln ähneln und wohl selten zu sehen sind. Später sahen wir dann immer mehr Krokodile: Einige trieben gefährlich im Fluss, man sah nur einen Teil der Schnauze oder des Rückens. Andere räkelten sich am Ufer und zeigten ihr imposantes Gebiss. Bei wieder anderen hatte man das Gefühl, sie schlichen sich an eine Entenkolonie an. Unterbrochen wurde es durch unzählige Reiher, Kraniche, Ibisse, Gänse, Enten, Kormorane und sonstige Vögel, die wir nicht kennen. Garniert wurde das Ganze noch von einem Sonnenuntergang – wie eine Episode aus einem Kitschfilm.

Fischadler (Large) Kroko3 (Large)

Kroko4 (Large) Kroko2 (Large)

Kroko1 (Large) Kingfisher (Large)

YellowWater (Large)