Rückkehr der Niederschlagskönige

18 12 2011

Der letzte Tag auf Bora Bora brach nun auch an, wir nutzten ihn, um noch ein letztes Mal für einige Wochen baden zu gehen. Am Strand waren viele Touris von einem Kreuzfahrtsschiff, die mit Kindertransportern an die Strände gekarrt wurden. Vermutlich wurden sonst keine Schulkinder transportiert, die hätten sonst Tipps geben können, ob es wohl eher Trasport oder Tranport heißt ;-). Um halb 7 sollte dann der Flug gehen, der aber über eine Stunde Verspätung hatte, so dass wir noch den letzten Sonnenuntergang auf Bora Bora sehen konnten.

BB-Trasport BB-Sonnenuntergang

Es ging jetzt streng nach Osten über Papeete nach Los Angeles. Hier wollten wir die Getty Villa anschauen, neben dem Getty Center eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Gegend, für die wir im Voraus schon kostenlose Eintrittskarten reservieren mussten mit fester Eintrittszeit. Wir hatten 12.30 Uhr angegeben, das sollte eigentlich reichen bei Ankunft in LA um 8 Uhr. Allerdings dauerte es dann 2.5 Stunden bis die immigration control uns erlaubte, unser Transitgepäck an einen anderen Schalter zu bringen. Dort hat dann die homeland security das Gepäck noch einmal durchwühlt bevor es weiter nach Europa fliegt. (Zum Glück hatten sie diesmal nur den Spiegel im Waschbeutel zerstört, das letzte Mal beim Transit durch USA hatten sie noch Hansjörgs Geburtstagsgeschenk gestohlen). In der Zwischenzeit fragten wir an der Touristeninformation nach dem besten Weg zur Getty villa. Die Dame dort hatte noch nie davon gehört; wir haben ihr dann in ihren Unterlagen gezeigt und sie rief schließlich auch in der Getty villa an. Leider gaben sie uns dann die falschen Bushaltestelle an, wo man umsteigen sollte, so dss wir erst noch einmal 2 Stunden mit dem Bus durch LA fuhren, bis wir entnervt aufgaben. Immerhin haben wir bei der langen Busfahrt auch Einiges von LA gesehen. Wir machten noch einen kurzen Einkaufsbummel durch Santa Monica und besuchten den riesigen Strand.

LA-Strand LA-Riesenrad

Hier steht auch das Santa Monica Pier mit dem Pacific Park. Neben Riesenrad und Achterbahn wurde gerade ein Musikvideo gedreht, wir sind ja schließlich in der Nähe von Hollywood! Leider kennen wir die Sängerin nicht – vielleicht kann jemand helfen? Dieses Pier ist übrigens auch das Ende der berühmten Route 66. Bezeichnenderweise kennzeichnet er auch das Ende unseres trails.

LA-Musicvideo LA-Abend

Es war auch gleich wieder Abend, seit Tahiti folgten die Abende alle in viel kürzeren Abständen. Der nächste Abend kam dann schon gleich wieder nach der Landung in London vor dem letzten Flug nach Frankfurt. Um Mitternacht kamen wir dann mit dem Zug in Waldshut an. Hier kamen wir uns dann wirklich wie Regengötter vor, denn gleich am nächsten Tag fing es hier erstmal zu schneien an!

LA-Route66 WT-Schnee



Abschluss auf Bora Bora

15 12 2011

Nach der Landung auf Motu Mute wurden wir mit einem Schnellboot nach Vaitape auf die Hauptinsel gebracht, wo uns schon unsere Vermieterin Chantal erwartete und uns zur Ecolodge fuhr. Wir waren neben einigen Freunden der Vermieter die einzigen Gäste in der Lodge; es ist ein älteres recht einfaches Resort, das seit zwei Monaten einen neuen Besitzer hat und gerade modernisiert wird. Wir haben uns am nächsten Tag Fahrräder ausgeliehen und damit die Insel umrundet. Die ganze Strecke ist 32 km lang. Aber sogar die Schweine am Wegesrand trugen Blumen hinter dem Ohr.

Ecolodge SchweinBlume

Die Räder waren auch sehr einfach und schwer, aber die Strecke war überwiegend flach, so dass es keine größeren Probleme gab. Wir kamen an verschiedenen Resorts mit den typischen Pfahlhäusern im Wasser vorbei. Wir sahen aber auch einige Resorts, die verlassen sind und jetzt langsam zerfallen. Das ist vermutlich eine Folge der unglaublich hohen Preise, die sich in französich Polynesien eingebürgert haben.

BB-HäuserWasser BB-Resort-alt

Die Hauptinsel ist von einer relativ flachen Lagune umgeben, die weltbekannt für ihre Schönheit ist. Das Wasser leuchtet in allen Blau- und Türkistönen, die man sich vorstellen kann. Am Außenrand sind viele kleine Atollinselchen – die Motu – auf denen sich oft auch Resorts von Luxushotels befinden.

BB-Resort BB-Steg

Bora Bora hat wie Moorea auch sehr steile bizarre Berge, die grün bewachsen sind. Zusammen mit der blauen Lagune bekommt man unzählige sehr malerische Ausblicke, die einemn aus fast schon kitschigen Südseekalendern vertraut erscheinen.

BB-Bucht BB-baieDePoval

BB-Faanui IMG 3078

Der einzige größere Ort ist die Hauptstadt Vaitape, wobei groß auch relativ ist; mehr als tausend Einwohner hat er nicht. Dafür gibt es viele bunte Marktstände, 2 Supermärkte und 2 Kirchen. Der dritte „Supermarkt“ (auch das ist relativ) ist in unserem Nachbarort Matira. Wir brauchten etwa 30 Minuten um zum Abendessen oder Einkaufen dorthin zu laufen.

BB-Vaitapemarkt BB-VaitapeKirche

Heute war einer der Höhepunkte unserer Reise. Das Wetter ist seit unserer Ankunft stabil und sonnig, und wir haben mit unserem Vermieter Michel und seinen Freunden einen Ausflug auf Moti Iti gemacht. Das ist ein kleines Motu, vielleicht 100 m im Durchmesser und hier steht ein weiteres Resort der Ecolodgegruppe, das er wieder herrichtet. Dieses Motu kommt der allgemeinen Vorstellung einer Trauminsel wirklich nahe. Auf der Fahrt dorthin haben wir schon Manatrochen im Wasser gesehen, es gibt dort 7 Häuschen, weißen Strand, einige Palmen und kristallklares türkisblaues Wasser mit bunten Fischen drin. Sie wird momentan nur von Louis bewohnt, der Koch und Inselwächter ist.

Fahrt-MotuIti MotuIti

MotuIti-Strand

Zum Mittag hatte Louis 4 Fische gefangen und auch gleich zubereitet. Als Vorspeise gab es frisch gesammelte Meeresschnecken, die wir auf polynesische Art roh mit Zitronensaft und Kokosmilch gegessen haben. Es klingt erst einmal erschreckend, hat aber sehr gut geschmeckt.

MotuIti-Fische MotuIti-Mittag

Wir sind dann auch noch selbst schnorcheln gegangen. Das Wasser ist völlig klar und meistens nicht tiefer als 1.5 m und man sieht endlos weit. Sogar zwei Rochen haben mal kurz vorbeigeschaut – eben wirklich so wie man sich das Leben auf einer Trauminsel vorstellt. Leider ist dieser schöne Tag nun vorbei und morgen nachmittag geht es auf den Rückflug über Tahiti, Los Angeles und London.

BB-Unterwasser BB-Rochen



Letzte Station: Bora Bora

13 12 2011

Heute ging es wieder früh raus, um 5.30 Uhr klingelte das Handy, damit wir den Flug um 8.50 bekommen. Der war auch sehr schön, nach der Zwischenlandung in Huahine bekamen wir auch Plätze auf der linken Seite. Hier konnte man nämlich beim Anflug nach Bora Bora das bekannte Südsee-Kalenderblattmotiv sehen mit den kleinen Motu (Atollinselchen), der türkisen Lagune und dem steilen Vulkanrest in der Mitte. Leider kommt es auf unseren Fotos nicht ganz so gut heraus, aber sie vermitteln vielleicht eine Ahnung davon.

fLUGbORAbORA BotaBora

Wer möchte, dem können wir eine Postkarte von Bora Bora schicken. Falls ihr eine wollt, schickt uns dazu eure genaue Anschrift, wir haben keine Adressen dabei. Sie wird vermutlich erst im nächsten Jahr ankommen, ist aber dafür vom anderen Ende der Welt.



Moorea – Im Haifischbecken

12 12 2011

Der Flug von Tahiti nach Moorea ging über Korallenbänke und dauerte nur eine Viertelstunde. Hier gab es schon das erste Problem – es gab auf dem Flugplatz von Moorea eigentlich keine Infrastruktur. Einige Fluggäste wurden von ihren Hotels abgeholt, wir anderen schauten erst einmal doof. Ein Angestellter hat uns empfohlen, zur Hauptstraße zu laufen und dort den Bus von der Fähre anzuhalten. Der kam dann auch 20 Minuten später, fuhr aber gar nicht bis zu unserem Ziel Linareva, das vom Flughafen das weitest mögliche Resort ist. Weil es keine andere Möglichkeit gab sind wir trotzdem erstmal eingestiegen und am Ende machte der freundliche Busfahrer noch einen Umweg von sicher 10 km um uns im Linavera abzusetzen. Der Besitzer ist Elsässer aus Morschwiller, man kann sich mit ihm auf alemannisch (oder französisch, hochdeutsch, englisch) unterhalten, und er kannte sogar Waldshut. Wir haben eine schöne Hütte mit Meerblick und hören nur die Brandung am Riff.

FlugMoorea LinarevaHütte

Das Panorama ist toll: vorne das türkise Meer mit dem Riff, hinten die steilen, bewachsenen Felsen. Die Atmosphäre ist familiär, man kann gratis Fahrräder ausleihen, Kajak fahren, Schnorchelausrüstung leihen und vieles anderes. Wenn man ein Essen bestellt bekommt man es auf seine Terrasse gebracht. Der Höhepunkt ist aber die Haifischfütterung um 5 Uhr: Es gibt einen Steg, der ins tiefere Wasser führt und von dort wirft Roland Thunfischstücke ins Wasser. Nach kurzer Zeit kommen die ersten Haie aus der Tiefe, nach wenigen Minuten tummeln sich etwa acht Haie vor dem Steg. Ein atemberaubender Anblick. Sie sollen zwar ungefährlich sein, aber mit einer Länge von bis zu 3 Metern sind sie doch respekteinflößend.

Resort-Steg Hai3

Hai1 SonnenuntergangMooreaa

Mit unserer Ankunft in Tahiti hat ja die Regenzeit eingesetzt, auf Moorea war es aber weniger schlimm. Es regnet zwar 5, 6 mal am Tag, aber immer nur sehr lokal und nur für etwa 30 Minuten. Deshalb haben wir es auch gewagt, am nächsten Tag einen Roller zu mieten und damit die Insel zu umrunden. Es sind gute 60 km, der erste Stopp war die Inselhauptstadt Hauru, die aber von allen Le petit village genannt wird – was aber auf keiner Karte vermerkt ist. Der berühmte Belvedere-Ausblick durfte natürlich auch nicht fehlen, es ist der einzige Ort, von dem man auf beide großen Buchten sehen kann.

Hauru-PetitVillage Belvedere

Besonders beeindruckend sind die steilen, bizarren Felsen, auch wenn der Regen kommt und die Spitzen im Grau verschwinden.

MooreaBucht RegenMoorea

Die Fahrt ging vorbei an Ananasfeldern und Kirchen…

Ananas IMG 2506

an Urwäldern, verlassenen und zugewachsenen Kultplätzen und Luxusresorts.

Kultplatz-Wald Hj-Seehotel

An den Straßen sieht man viele Verkaufsstände für Obst oder Fisch, im Hintergrund kann man an der Ostseite das wolkenbedeckte Tahiti sehen.

FischeVerkauf Tahiti-Moorea

Heute war gegen alle Vorhersagen ein vorwiegend sonniger Tag, so wie man es sich eigentlich vorstellt in der Südsee. Wir haben ihn genutzt um mit dem Kajak ans Riff zu paddeln und dort zu schnorcheln. Einige Fische kannten wir schon vom Great Barrier Riff und aus Neu-Kaledonien andere waren aber wieder neu. Das Wasser war unglaublich klar, es gab auch viele violette Korallen und man konnte von der Oberfläche oder vom Steg schon viele Fische sehen. Von dort haben wir auch erstmals einen Rochen gesehen, der im flachen Wasser nach Nahrung suchte.

Sab-Kanu Rochen

Moorea-Fische5 Moorea-Fische4

Moorea-Fische3 Moorea-Fische2



Bienvenu à Tahiti

9 12 2011

Die Ankunft in Tahiti war perfekt, wie wir uns das vorgestellt hatten: Nachts um 11 Uhr noch 26 Grad, Empfang mit Ukulele und tanzender polynesischer Schönheit, eine Blume für jeden Ankömmling und das Motel in Gehentfernung vom Flughafen. Ansonsten das alte Wechselspiel wieder andersherum: Französisch statt Englisch, XPF statt NZ$, Rechtsverkehr statt Linksverkehr. Dazu passt auch, dass wir am 8.12 abgeflogen sind und am 7.12 ankamen. Wir wollten uns erst einmal akklimatisieren und einen Tag lang die Hauptinsel erkunden, bevor wir auf unsere Urlaubsinseln weiterfliegen. Wir haben uns also ein Auto gemietet und bei schönem Wetter die Inselumrundung gestartet. Die Rundstrecke ist 114 km lang und der Berg ist 2200 m hoch; über dem Gipfel hingen bedrohliche dunkle Wolken, über dem Strand war es aber sonnig – nur der Sand war schwarz.

Kirche-Berg Strand

Es gibt keine richtig großen Sehenswürdigkeiten auf Tahiti, ein paar Strände, Höhlen, Wasserfälle und das Gauguin-Museum. Es geht hier alles etwas gemächlicher zu, die Mittagspause verbringen einige Bewohner auch gerne bei einem Bierchen im klaren Quellwasserbecken. Viele Frauen stecken sich eine Blume ins Haar, Sabine musste sich da natürlich anpassen.

SourceVaime BlumeImHaar

Nachdem wir knapp die Hälfte der Insel umrundet hatten, haben sich die schwarzen Wolken nicht mehr auf das Landesinnere beschränkt, sondern es hatte auch über der Küste angefangen zu regnen. Die Surfer hatte das nicht weiter beeindruckt, sie waren ja sowieso schon nass. Schlimmer war es bei uns, wir waren zwar schon sehr regenerprobt, aber hier nicht darauf vorbereitet. Bei den Wasserfällen waren wir so durchnässt, dass wir uns gleich selbst hätten darunter stellen können.

Surfer 3Cascades

Es hat dann bis zum frühen Abend so weitergeschüttet, dass wir am Ende gar keine Lust mehr hatten, bei den Attraktionen auszusteigen. Die Strandhandtücher hatten wir nur gebraucht um uns vom Regen abzutrocknen, wenn wir doch mal ausgestiegen sind. Am Schluss unserer Rundreise sind wir in die Hauptstadt Papeete gekommen. Es sieht dort aus wie in einer heruntergekommenen französischen Provinzstadt, wie auch die ganze Insel einen ziemlich verlotterten Eindruck macht. Es wurde Vieles vor vielleicht 40 Jahren neu gebaut und seitdem sich selbst überlassen ohne es instandzuhalten. Eines der wenigen netten Gebäude war die Markthalle, die an den typischen französischen Kolonialstil von vor 100 Jahren erinnert.

Tahiti-Regen Markt

Der Verkehr ist gewaltig, viel mehr als wir es von Neuseeland gewohnt waren. Wir waren dann auch froh, als wir wieder in unserem Motel waren. Von hier hat man einen herrlichen Blick mit Sonnenuntergang auf Moorea, unser nächstes Ziel für den heutigen Tag. Wir sind schon um 5.30 Uhr aufgestanden, weil der Flug um 7 Uhr gehen sollte. Jetzt wurde er kurzfristig auf 9.50 Uhr verschoben 🙁 , deshalb haben wir jetzt auch Zeit, diesen Blogeintrag zu schreiben.

Moorea-Motel



Northland und Abschied von den Regeninseln

7 12 2011

Nach dem Frühstücksregen schauten wir uns zunächst einmal die Whangareifälle an. Das Besondere hier ist, dass sie über eine Basaltschwelle fallen, die zu sechseckigen Säulen erstarrt ist, wie man sie auch von anderen wenigen Orten kennt. Wir sind dann weiter in eine sehr geschichtsträchtige Gegend gekommen. Die Abfahrt nach Russel hatten wir leider verpasst, hier war eine der ersten europäischen Siedlungen in Neuseeland. Dann wollten wir wenigstens das Nationalheiligtum besuchen: in Waitangi wurde der Vertrag zwischen Engländern und Maoris unterzeichnet, der das Land der englischen Krone übergab. Allerdings waren uns 2 x 25 NZ$ zuviel, nur um das Haus zu besichtigen, in dem diese Unterschrift getätigt wurde. Wir sind dann weiter nach Kerikeri gefahren, wo die erste Missionsstation stand und wo Rewa’s village erstellt wurde – ein Nachbau eines typischen Maoridorfes aus der Zeit bevor die Europäer kamen. Das war sehr interessant aber auch sehr nass. Sabine hatte zuvor noch die hungernden Vögel gefüttert.

Whangareifälle Kerikeri

RewasVillageRegen Mission

Wir haben dann in Kaitaia übernachtet, dem nördlichsten Ort unserer Neuseelandreise. Am nächsten Tag war Sabines Geburtstag und – entgegen aller Prognosen war es weitgehend trocken und am Nachmittag sogar sonnig! In Ahipata sind wir dann ans untere Ende des 90-miles Beach gefahren (etwas übertrieben, er ist nur 104 km lang). Dort haben wir dann zugeschaut, wie zwei Holländer ihren Mietwagen in den Sand gesetzt hatten. Wir haben dann noch vergeblich versucht, ihnen zu helfen – wobei ein Teil unserer Gummifußmatte verschütt ging. Letztendlich organisierten sie einen Jeep mit Seilwinde, der das Auto wieder herauszog.

Ahipatastrand WairereBoulders

Es ging weiter nach Süden zu den Wairere Boulders. Das ist ein kleiner privater Park mit bizarren Verwitterungsformen von großen Basaltbrocken. Ein Rundweg wurde liebevoll aufgebaut von einem Schweizer, der sich freute, mal wieder Schwyzerdütsch sprechen zu können. Die nächsten Boulders waren schwieriger zu finden. Die Koutu Boulders sind bis zu 6 m große Steinkugeln, wie wir sie in kleinerem Format auch auf der Südinsel am Moerakistrand gesehen hatten. Sie werden aber touristisch nicht so vermarktet und sind auch nur bei Ebbe erreichbar, entsprechend schwierig waren sie auch auf schmalen Wegen zu erreichen.

KoutuBoulders1 KoutuKugel

Diese Attraktionen liegen in einer tief eingeschnittenen Bucht, dem Hokianga Harbour. Von der Meeresseite her schiebt sich eine riesige Düne immer weiter in die Einfahrt. Hier nahm Sabine auch ihren Geburtstagsstrauß in Empfang.

Duene Geburtstagsstrauss

Der letzte Punkt des Geburtstagsprogramms war der Besuch der riesigen Kauribäume im Waipoua Forest. Früher war das ganze Northland mit dem Kauriwald bedeckt, diese sind die letzten, die wegen ihrer unzugänglichen Lage der Abholzung entgangen sind. Die Bäume sind absolut gigantisch, wenn man vor ihnen steht, man wird richtig ehrfürchtig. Sie sind bis zu 3000 Jahre alt und ihr Umfang ist bis zu 14 m. Es kommt auf den Fotos nicht so richtig raus, wenn man genau hinschaut sieht man den kleinen Hanszwerg neben dem Urwaldriesen.

Kauri1 Kauri2

Übernachtet haben wir dann in Dargaville und am letzten Tag wollten wir uns von der vielen Fahrerei an einem sonnigen Strand ausruhen. Leider war die Vorhersage wieder falsch und es war bis zum Mittag am Nieseln. Also haben wir beschlossen nach Auckland weiterzufahren, wo Sabine shoppen ging und Hansjörg sich das Auckland Museum reingezogen hat. Hier ist es übrigens schöner geworden, wir konnten die Stadt nun auch mal im Sonnenlicht sehen. Am nächsten Mittag Punkt 12.30 Uhr wie vereinbart, hatten wir dann unser treues Auto abgegeben, mit dem wir 5472 km ohne Probleme zurückgelegt hatten. (Zum Glück haben sie nicht bemerkt, dass ein Teil unserer Fußmatte abhanden gekommen ist ;-))Bei herrlichem Frühsommerwetter haben wir dann diese Inseln verlassen, die uns so viel Regen, aber auch so viele schöne Eindrücke geboten haben.

Auckland Museum



Coromandel

4 12 2011

Bei strömendem Regen haben wir Rotorua verlassen und sind weiter nach Norden Richtung Coromandel-Halbinsel gefahren. Hier hatte der Regen etwas nachgelassen und wir haben die Karangahakeschlucht bei Waihi besucht. Hier befand sich bis in die 30er Jahre eine Goldmine, die aber jetzt verlassen ist und sehr malerisch zerfällt. Es ist erstaunlich, wie schnell sich die Natur ihren Platz zurückholt. Man kann noch gut die alten Aufbereitungsanlagen erahnen und an der alten Lorenbahnstrecke entlanglaufen. Sie führt an einer halsbrecherischen Steilwand entlang und durch viele enge Tunnels. Im letzten mussten wir umkehren, weil es stockdunkel war und wir keine Tachenlampe dabeihatten.

Ruinen-Karangahake Tunnel-Karangahake

Es ging dann weiter zum Hot Water Beach, an dem bei Ebbe heiße Thermalquellen am Strand liegen, wo man sich dann eigene Pools im Sand graben kann. Leider war gerade Flut… Aber das machte nichts, es war sowieso schon später und wir wollten noch den Hahei Beach und die in der Nähe liegenden Cathedral coves besichtigen.

HotWaterBeach HaheiBeach

Das sind spektkuläre Felsformationen am Strand, mit bizarren Felsen im Wasser und einem großen Tor im Felsen zum Nachbarstrand. Der Weg führte durch einen verwunschenen Urwald und war auch sehr steil, so dass wir ordentlich ins Schwitzen gerieten.

CathCove1 CathCove2

CathCove3 SabWald-CathCove

Auf dem Weg nach Coromandel nahmen wir eine Abkürzung, die Straße 309. Die heißt so, weil die Kutsche früher 3 Stunden und 9 Minuten für die Strecke von Whitianga nach Coromandel gebraucht hat. Sie ist noch in einem ähnlichen Zustand wie damals und weitgehend ungeteert, aber mit dem Auto geht es doch etwas schneller. Aber diese Fahrt ist sehr idyllisch, man kommt an den abgelegenen Waiaufällen vorbei oder an verfallenen Häusern, vor denen sich Wildschweine herumtreiben-

Waiau 309Road

Auf dem Weg nach Coromandel hatte unser Auto seine 111111 km zurückgelegt – ein seltener Anblick auf der Armaturenanzeige. Coromandel selbst ist ein hübsches Örtchen, das seine Großen Tage im Goldrausch vor 150 Jahren hatte und es steht noch viel aus der alten Zeit. Auf dem Hotel sieht man übrigens unter der ungeliebten offiziellen Flagge Neuseelands (ungeliebt wegen des Union Jacks), die inoffizielle mit Silberfarn auf schwarzem Grund. Die weht übrigens im ganzen Land – oft mit der Aufschrift „All Blacks“ und erinnert an das glorreiche Abschneiden der neuseeländischen Rugby-Mannschaft bei der diesjährigen WM.

111111 Coromandel

Heute sind wir dann über Auckland bis nach Whangarei weitergefahren. Es gab den ganzen Tag über sintflutartige Regenfälle, die uns dann auf eine weitere Shoppingtour durch diverse Outlets gezwungen haben. Es wurde auch höchste Zeit, dass wir gekommen sind, in Whangarei haben wir einmal mehr erfahren, dass es die ganze Zeit so trocken war und jetzt endlich der dringend benötigte Regen fällt 🙁 . Um de geschätzten Leser dieses blogs nicht allzu neidisch zu machen kommen jetzt noch 2 Bilder, wie sich leider viel zu oft der Blick aus unserem Autofenster darbietet.

Regen1 Regen2



Geothermisches Wunderland

2 12 2011

Die Vulkane hatten wir ja schon von außen gesehen, jetzt wurde es Zeit, sich die vulkanischen Aktivitäten mal von Nahem zu betrachten. Zwischen Taupo und Rotorua liegt ein Gebiet mit sehr hoher geothermischer Aktivität. Das sieht man schon während der Fahrt, weil überall, zum Teil direkt neben der Straße Dampfwolken zu sehen sind, die vom Boden aufsteigen. Die schönsten und aktivsten geothermischen Felder hat man mit Bretterwegen zugänglich gemacht und einige von diesen haben wir natürlich auch besucht. Den Anfang machten die Hakkafälle, die noch nichts mit Geothermie zu tun hatten, aber ordentlich viel Wasser durchlassen, das auch noch schön hellblau ist.

Hakka-Falls CratersMoon

Auch in der Nähe von Taupo sind die Craters of the Moon, die aus vielen rauchenden Kratern bestehen und bunte Mineralausblühungen zeigen. Hier wird die Geothermie auch technisch benutzt, direkt nebenan konnten wir ein Kraftwerk sehen, das aus den heißen Wässern Energie erzeugte. Das heiße Wasser wird auch sonst viel zum Heizen und Baden benutzt. Zum Teil fließt das Wasser schon kochend in einem Bach und wird an der Luft abgekühlt, bevor es in ein Becken geleitet wird und man darin baden kann.

Kraftwerk Bach

Selbst zum Kochen wird es verwendet, entweder wird das Essen in einem Beutel direkt in das heiße Wasser gehängt oder die Steine für das Hangi (Erdofen) werden geothermisch erhitzt. Das wird auch gerne mit Touristen praktiziert, die ein „Original“-Maoridorf besuchen, wo sie mit folkloristischen Drohgebärden empfangen werden. Sie müssen dann den Häuptling durch Übergabe eines Geschenks besänftigen, daraufhin gibt es noch einen Kriegstanz und danach gemeinsames Hangi mit freundschaftlichen Nasereiben. Da wir aber solche touristische Theaterinszenierungen nicht sonderlich schätzen, sind wir eben auch nicht in den Genuss eines Hangi gekommen. Aber unabhängig davon leben hier tatsächlich sehr viele Maori, in den Supermärkten in dieser Ecke machen sie z.B. fast die Hälfte der Kunden aus. Ihre Kultur wird jetzt auch staatlicherseits gefördert, überall hört und sieht man die Maorisprache und das nicht nur zu Folklorezwecken.

Maori HS-OrakeiKorako

Wir sind als nächstes nach Orokei Korako gefahren, wo wir über den Fluss setzen mussten, um an das geothermische Feld zu gelangen. Eine Besonderheit waren hier die Schlammpools und die orangeroten Algenblüten auf den Sinterterrassen.

Blubb1 orange2

Am Abend haben wir dann im Princes Gate Hotel in Rotorua übernachtet, einem viktorianischen Bau von der vorletzten Jahrhundertwende, der die gute alte Zeit wieder aufleben lassen möchte. Es war entsprechend möbliert und hatte auch eigene warme Thermalbecken, die wir natürlich ausprobiert hatten. Es gibt noch einige andere alte Gebäude in Rotorua, aber vor allem lebt dieser Ort vom Geothermie- und Maoritourismus. Es liegt in Rotorua auch immer ein Schwefelwasserstoff-Geruch in der Luft, der für längere Zeit doch ziemlich störend wirkt (…oder man gewöhnt sich eben daran).

PricesGate Rotorua

Am nächsten Tag haben wir noch einmal Vulkanismus pur in seiner ganzen bunten Vielfalt genossen. Wir waren in Waiotapu im Geothermic Wonderland, wo wir noch einmal alle Effekte bestaunen konnten: Qualmende Fumarolen, einen Geysir, der jeden Tag pünktlich um 10.15 Uhr ausbricht (allerdings mit etwas Waschpulver getriggert), Blubbernde Schlammpools mit zerplatzenden Blasen, herrlich bunte Algenteppiche, Mineralausblühungen und Gewässer, mit denen man besser nicht in Kontakt kommt. Die ganzen Attraktionen haben dann auch Namen, die mit Devil’s oder Hell’s anfangen, sehr passend dazu ist der allgegenwärtige H2S-Geruch in der Luft.

Geysir Blubb2

grün gelbgrün

gelb orange

rot-blau Blau-orange