Northland und Abschied von den Regeninseln

7 12 2011

Nach dem Frühstücksregen schauten wir uns zunächst einmal die Whangareifälle an. Das Besondere hier ist, dass sie über eine Basaltschwelle fallen, die zu sechseckigen Säulen erstarrt ist, wie man sie auch von anderen wenigen Orten kennt. Wir sind dann weiter in eine sehr geschichtsträchtige Gegend gekommen. Die Abfahrt nach Russel hatten wir leider verpasst, hier war eine der ersten europäischen Siedlungen in Neuseeland. Dann wollten wir wenigstens das Nationalheiligtum besuchen: in Waitangi wurde der Vertrag zwischen Engländern und Maoris unterzeichnet, der das Land der englischen Krone übergab. Allerdings waren uns 2 x 25 NZ$ zuviel, nur um das Haus zu besichtigen, in dem diese Unterschrift getätigt wurde. Wir sind dann weiter nach Kerikeri gefahren, wo die erste Missionsstation stand und wo Rewa’s village erstellt wurde – ein Nachbau eines typischen Maoridorfes aus der Zeit bevor die Europäer kamen. Das war sehr interessant aber auch sehr nass. Sabine hatte zuvor noch die hungernden Vögel gefüttert.

Whangareifälle Kerikeri

RewasVillageRegen Mission

Wir haben dann in Kaitaia übernachtet, dem nördlichsten Ort unserer Neuseelandreise. Am nächsten Tag war Sabines Geburtstag und – entgegen aller Prognosen war es weitgehend trocken und am Nachmittag sogar sonnig! In Ahipata sind wir dann ans untere Ende des 90-miles Beach gefahren (etwas übertrieben, er ist nur 104 km lang). Dort haben wir dann zugeschaut, wie zwei Holländer ihren Mietwagen in den Sand gesetzt hatten. Wir haben dann noch vergeblich versucht, ihnen zu helfen – wobei ein Teil unserer Gummifußmatte verschütt ging. Letztendlich organisierten sie einen Jeep mit Seilwinde, der das Auto wieder herauszog.

Ahipatastrand WairereBoulders

Es ging weiter nach Süden zu den Wairere Boulders. Das ist ein kleiner privater Park mit bizarren Verwitterungsformen von großen Basaltbrocken. Ein Rundweg wurde liebevoll aufgebaut von einem Schweizer, der sich freute, mal wieder Schwyzerdütsch sprechen zu können. Die nächsten Boulders waren schwieriger zu finden. Die Koutu Boulders sind bis zu 6 m große Steinkugeln, wie wir sie in kleinerem Format auch auf der Südinsel am Moerakistrand gesehen hatten. Sie werden aber touristisch nicht so vermarktet und sind auch nur bei Ebbe erreichbar, entsprechend schwierig waren sie auch auf schmalen Wegen zu erreichen.

KoutuBoulders1 KoutuKugel

Diese Attraktionen liegen in einer tief eingeschnittenen Bucht, dem Hokianga Harbour. Von der Meeresseite her schiebt sich eine riesige Düne immer weiter in die Einfahrt. Hier nahm Sabine auch ihren Geburtstagsstrauß in Empfang.

Duene Geburtstagsstrauss

Der letzte Punkt des Geburtstagsprogramms war der Besuch der riesigen Kauribäume im Waipoua Forest. Früher war das ganze Northland mit dem Kauriwald bedeckt, diese sind die letzten, die wegen ihrer unzugänglichen Lage der Abholzung entgangen sind. Die Bäume sind absolut gigantisch, wenn man vor ihnen steht, man wird richtig ehrfürchtig. Sie sind bis zu 3000 Jahre alt und ihr Umfang ist bis zu 14 m. Es kommt auf den Fotos nicht so richtig raus, wenn man genau hinschaut sieht man den kleinen Hanszwerg neben dem Urwaldriesen.

Kauri1 Kauri2

Übernachtet haben wir dann in Dargaville und am letzten Tag wollten wir uns von der vielen Fahrerei an einem sonnigen Strand ausruhen. Leider war die Vorhersage wieder falsch und es war bis zum Mittag am Nieseln. Also haben wir beschlossen nach Auckland weiterzufahren, wo Sabine shoppen ging und Hansjörg sich das Auckland Museum reingezogen hat. Hier ist es übrigens schöner geworden, wir konnten die Stadt nun auch mal im Sonnenlicht sehen. Am nächsten Mittag Punkt 12.30 Uhr wie vereinbart, hatten wir dann unser treues Auto abgegeben, mit dem wir 5472 km ohne Probleme zurückgelegt hatten. (Zum Glück haben sie nicht bemerkt, dass ein Teil unserer Fußmatte abhanden gekommen ist ;-))Bei herrlichem Frühsommerwetter haben wir dann diese Inseln verlassen, die uns so viel Regen, aber auch so viele schöne Eindrücke geboten haben.

Auckland Museum



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2 Antworten zu “Northland und Abschied von den Regeninseln”

  • Wirklich unschlagbar die Eindrücke. Schön dass ich von Brasilien so intensiv an eurer Reise teilhaben darf und ich werde mit euch selbst ein bischen wehmütig dass das Auto abgegeben ist und ihr schon weiterreist. Wie wenn man ein Buch liest versetze ich mich in die Rolle der Protagonisten. Bin gespannt wie es weiter geht… Dafür sonnige und heisse Grüsse aus BRASIL

  • Gerda sagt:

    Hi Ihr Zwei!
    Nachdem wir von unserer Urlaubs – Insel zurückgekehrt sind, haben wir uns natürlich gleich auf Euren Reisebericht ge-stürzt (nomen est omen), der wie immer hochinteressant war.
    Wettermäßig scheint Ihr ja leider immer noch vom Pech verfolgt worden zu sein. Aber ab jetzt wird es sicher besser!!!
    Stefan hat Eure NZ-Reise v.a.mit großem Interesse verfolgt, da er ja auch mal zwei Monate (Dez.+Jan.) dort verbracht hat, allerdings ohne einen einzigen Regentag, wie er sagt (jetzt kann ich es Euch ja schreiben).
    Wir sind gespannt, wie es bei Euch weitergeht – kommt Ihr denn mit der Zeitumstellung klar?
    Auf Kuramathi, Malediven war es übrigens super, der Ankunftstag Regen – wir hatten schon befürchtet, es würde so bleiben – danach nur noch Sonne, Luft + Wasser 30 Grad! für die 2000 x 500 Meter große Insel haben wir trotzdem einige Tage gebraucht , bis wir alles gesehen haben, ganz abgesehen von der Unterwasserwelt.
    Stefan hat von den Kellnern zum Geburtstag eine Totrte und ein Ständchen serviert gekriegt und das Bett war mit Blüten und Geb.karte dekoriert.
    Bei dieser Gelegenheit: Alles Gute nachträglich zum Geburtstag an Dich, Sabine, leider verspätet, aber ich habe zum richtigen Zeitpunkt im Urlaub an Dich gedacht! Viele liebe Grüße Euch beiden und viel Sonne ab jetzt!!!
    Gerda und Stefan

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