1770 – Lady Musgrave Island

29 10 2011

Unsere Entscheidung nach Norden umzukehren hatten wir nicht bereut. Abgesehen von leichten Niederschlägen am Morgen war die letzten Tage immer schönes Wetter. Wir sind in einem Ort gelandet, der nur 1770 heißt und den Namen von der ersten Ankunft von Captain Cook in Queensland hat. Wir haben die Zeit genutzt, die Gegend anzuschauen, am Strand zu liegen und Sabine hat sich noch beim Strandjogging zwei fette Blasen am Fuß geholt – Hansjörg war da vorsichtiger 😉 .

1770-Lookout 1770-strand

Am Samstag haben wir dann einen Ausflug auf die Lady Musgrave Insel gemacht. Das ist eine kleine Koralleninsel mit vielen Pisonien und tausenden von Vögeln, auf der man auch campen könnte – das haben wir aber nicht gemacht.

LM-Karte LM Strand2

LM-wald LM-vögel

LM-strand Ponton

Um die Insel herum war ein kleines Riff, in dem man sehr schön schnorcheln konnte. Der Aufenthalt spielte sich vorwiegend auf einem Ponton ab, von dem aus man Glasbodenbootausfahrten machen konnte oder eben schnorcheln ging. Wir haben diesmal auch Schildkröten und Clownfische gesehen, Sabine sogar einen Rochen. Hier mal ein paar Eindrücke von der Unterwasserwelt.

Schildkröte Fische7

Fische1 Fische2

Fische3 Fische4

Fische5 Fische6

Danach ging es wieder zurück nach 1770, wo wir gerade noch vor 6 Uhr ankamen. Der erste Campingplatz war belegt, so sind wir an einem sehr einsamen 6 km außerhalb des Ortes gelandet. Außer uns waren noch 2 Wohnwagen und ganz viele Känguruhs da 🙂

Heimfahrt Känguruh



Kursänderung: zurück nach Norden

27 10 2011

Die beiden letzten Nächte waren wegen der Kälte und der unerwarteten Abgeschiedenheit die bisher schlimmsten. In Armidale wurde es noch übertroffen, es hat fast die ganze Nacht heftig durchgeregnet, jeder Gang zur Toilette glich einer Dusche. Wir konnten auch nicht draußen essen, geschweige denn in die Stadt gehen (da hätte vermutlich sowieso nichts offen gehabt). Also haben wir erstmals im Camper gegessen: Es gab indisch aus der Mikrowelle – vorgefertigt von Coles.

Mikrowelle

Es gab auch wieder Internet und wir machten uns über die Wetteraussichten hier, in Sydney und in Melbourne schlau: Sydney und hier die nächsten 2 Tage kalt (13 Grad) und regnerisch, der Rest von Australien schön. Melbourne, jetzt schön, in drei Tagen kalt und regnerisch. Unser nächstes Ziel – die Blue Mountains – sind auch deshalb so beliebt, weil es hier immer kälter und feuchter ist als in Sydney. Nicht das, was wir jetzt wirklich brauchen! Wir haben deshalb beschlossen umzudrehen und wieder nach Norden zu fahren. Es ist auf jeden Fall wärmer dort und die Sonnenwahrscheinlichkeit ist etwas höher. Hier mal einige Eindrücke von der Landschaft, die gar nicht immer so ist, wie man sich als naiver Europäer Australien vorstellt.

NSW-Landschaft Esel

Es gibt auch Schilder und Straßenhindernisse, die es so nur in Australien gibt.

Schilder Oversize

Auch zu Geschwindigkeitsbegrenzungen haben die Australier ein echt entspanntes Verhältnis. Wir haben oft keine Chance, auch nur annähernd die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten zu erreichen, z.B. 85 km/h in unübersichtlichen Kurven auf Bergstrecken oder 100 km/h auf einspurigen Straßen über floodways.

85kmh 100kmh

Auf der Fahrt nach Norden ist es deutlich wärmer geworden, es gab sogar ab und zu mal Sonne. Aber natürlich auch Gewitter und teilweise überflutete Straßen. Übernachtet haben wir in Dalby, QLD, die Uhren umgestellt und kurz vor der allgemeinen Stadtschließung um 18 Uhr noch einen Campingplatz gefunden. Der hatte eine überdachte BBQ-Stelle in der wir im Gewitterregen trocken unsere Pizza essen konnten.

Gewitter Flut

Das wird jetzt ein Eintrag über mehrere Tage. Heute waren wir wieder den ganzen Tag unterwegs Richtung Norden. Wir waren schon am Zweifeln, ob unsere Entscheidung richtig war, nach Norden zu fahren. Wir sind die meiste Zeit über nasse Straßen gefahren, es war schwarz bewölkt und es gab immer mal wieder Regenschauer. In Kingaroy nördlich von Brisbane hieß es, dass bis gestern herrliches Wetter war, aber jetzt endlich der Regen da ist, um Erdnüsse anzupflanzen 🙁 . Als wir dann nördlich von Fraser Island waren, wurde der Himmel erstmals blau und in Miriam Vale haben wir erstmals seit zwei Tagen wieder die Sonne gesehen. Wir sind jetzt in Agnes Water / 1770 Town und konnten trocken und im T-Shirt essen gehen. Und laut Wettervorhersage soll es hier in den nächsten Tagen bis 28 Grad werden und kaum regnen. Toll!!!

AgnesWater



Waterfall Way

25 10 2011

Wir sahen noch einen schönen Sonnenuntergang in Grafton, wollten dann aber an einen belebteren Ort an der Küste. Vor allem sollte es auch wärmer sein, wir froren bei 6 Grad fürchterlich letzte Nacht in Tenterfield. Laut Reiseführer steppt der Bär in Woolgoolga, das war unser neues Ziel, wir waren dann auch gegen halb acht da. Der eine große Campingplatz war seit 6 Uhr geschlossen, der andere auch 🙁 . Während dieser eine Schranke hatte konnte man in den ersten einfahren – leider brauchte man für sämtliche Toiletten und Bäder einen Schlüssel. Gerade als wir rausfahren wollten sahen wir noch einen freundlichen Angestellten, der uns einen Schlüssel besorgte. Geschäfte und Restaurants waren natürlich schon alle geschlossen, selbst die Take-away-Pizzeria hatte inzwischen geschlossen. Ein Italiener, der gerade schließen wollte, erbarmte sich unser. Als noch drei weitere hungrige Gäste kamen, kochte er aus seinen letzten Resten noch eine Spaghettisoße. Hier stellte sich auch heraus, dass es schon eine Stunde später war als wir dachten. NSW hat eine Stunde Zeitverschiebung zu QLD, obwohl es genau südlich liegt. Ort und Campingplatzwaren nett am Meer gelegen, aber der Bär war gerade woanders zum Steppen…

SunsetGrafton WoolgoolgaCamp

Wir wollten dann den idyllischen Waterfall Way nach Armidale fahren – falling water gab es im wahrsten Sinne des Wortes reichlich. Den Auftakt machte der hübsche alte Ort Bellingen, der aber keine deutschen Wurzeln hat, wie der Name vermuten lässt.

Bellingen2 Bellingen1

Der Dorigo NP zählt zum UNESCO Weltnaturerbe wegen der außerordentlichen Artenvielfalt des Regenswalds. Wie in einem ordentlichen Regenwald zu erwarten hat es auch kräftig geregnet. Sehr schön ist auch der Skywalk, der über das Dach des Waldes hinausführt und auch eine schöne Aussicht bietet.

DorrigoNP Dorrigo-Platform

An der Straße liegen dann auch viele Wasserfälle und Outlooks in den Nationalparks. Von den wichtigsten kommen hier mal ein paar Fotos: Die Danganfälle, die oberen und die unteren Eborfälle und die Wollomombifälle, die mit 260 m die zweithöchsten in Australien sind.

DangarFalls UpperEborFalls

LowerEborFalls WollomombiGorge

Wir mussten uns dann beeilen, dass wir vor 6 Uhr im Camperpark in Armidale sind. Wir sind dann auf dem 20m Sprint vom Auto zur Rezeption klatschnass geworden wegen des sintflutartigen Regens aber es hat sich gelohnt: Er hätte 5 Minuten später wirklich dicht gemacht.



Granit und tote Hose in NSW

24 10 2011

Von Kilcoy aus arbeiteten wir uns langsam Richtung Süden vor, erstmals ohne genaues Ziel. Die Fahrt führte durch vielfältige Landschaften, alles sehr grün und vereinzelt unterbrochen von leichten Regenschauern. Die Schilder versprachen Koalabären oder bedrohten Kaninchenhalter – wir haben beides nicht gesehen.

Kilcoy Fahrt

Koalasign NoRabbit

In einer Infobroschüre fanden wir eine Empfehlung für den Girraween NP und das war wirklich ein Volltreffer. In den Reiseführern war er kaum erwähnt, aber er war einer der schönsten Parks, die wir besucht haben. Er ist bekannt für beeindruckende Granitformationen, Wir sind am Spätnachmittag angekommen, das Wetter hatte sich stabilisiert und wir sind in der Abendsonne zum Grand Arch und auf den Pyramid hochgeklettert. Wenn man da oben steht und auf die Umgebung sieht braucht man kein Uluru (Ayers Rock) mehr! Die Bilder sprechen für sich.

Gw-Arch Pyramide-bot

Girraween HS-Pyramide

Wenn man den Pyramid erklommen hat, bekommt man den Blick auf den zweiten Pyramid, der noch größer ist und wander- und klettertechnisch überhaupt noch nicht erschlossen ist. In der Abendsonne glüht der Fels auch schön rot, und auf der Wiese haben wir erstmals Känguruhs mit Baby im Beutel gesehen.

Pyramide KänguruhBaby

So idyllisch das Ganze war, so ernüchternd war der Abend. Wir hatten die Grenze nach New South Wales (NSW) überquert und übernachteten in Tenterfield an einem Platz an einer 24h Tankstelle. Wir wollten dann um halb acht noch etwas essen gehen, aber keines der Restaurants in dieser relativ großen Stadt hatte geöffnet. Überhaupt war alles leer, es war richtig unheimlich, durch die Hauptstraße einer völlig leeren Stadt zu laufen. Zwei Leute hatten wir auf der Straße gesehen, auf dem Rückweg war auch noch die Take-away-Pizzeria geschlossen, so dass es einen HotDog von der Tankstelle und Frühstückstoast gab.

Am nächsten Morgen gab es doch wieder Leben in der Stadt und wir gingen zum Bald Rock NP, eigentlich das Spiegelbild zum Girraween NP in NSW. Es handelt sich hier wohl um den größten Granitfels Australiens – 750 x 500 x 200m. Auch der war sehr schön, irgenwie hatte uns aber der Pyramid im Girraween besser gefallen.

BaldRock BaleRock-Stein

BR-Steine Grafton

Wir sind dann weitergefahren Richtung Meer und waren in Grafton (23000 Einwohner) noch einmal einkaufen. Auch hier das gleiche Bild: Kurz nach 6 Uhr, die meisten Türen im riesigen Einkaufszentrum verrammelt, nur die Supermärkte der großen Ketten hatten noch geöffnet. Eigentlich ist die Stadt ganz hübsch, aber auch hier wieder in der Abenddämmerung weitgehend ausgestorben.



Australia Zoo – Beerwah

22 10 2011

Heute sind wir bei strahlendem Wetter aufgewacht – blauer Himmel über Fraser Island. Heute wäre der richtige Tag für die Tour gewesen.Noch ein kurzer Blick auf den Strand von Hervey Bay, dann ging es wieder Richtung Süden.

Camping-Hervey HerveyBayStrand

Das nächste Ziel war der Australian Zoo bei Beerwah. Hier wollten wir einmal alle die Tiere sehen, die es eigentlich hier geben sollte, die sich aber immer vor uns versteckt hatten. Das Wetter hatte sich zusehends verschlechtert und wir sind bei dichter Bewölkung angekommen.Wir mussten den stolzen Eintrittspreis von 2 x 45 Euro berappen, aber dann sahen wir die ganzen Tierchen von Nahem. Der Zoo ist sehr schön angelegt, es gibt keine kleinen Käfige mit eingesperrten Tieren sondern weitläufige Anlagen mit großen Themenbereichen, in denen oft auch mehrere Tierarten wohnten. Wir sahen noch eine Krokodilfütterung – es gab frisches Hähnchen – dann gab es Koala und Känguruhareale mit Streichelmöglichkeit und eben die ganzen Tiere, die man sonst höchstens von weitem gesehen hatte. Leider fing es schnell ganz fürchterlich an zu regnen, so dass wir längere Zeit im Schlangenhaus oder unter überdachten Plätzen waren. Um halb fünf schloss der Zoo und wir sind dann noch weiter gefahren bis nach Kilcoy. Das ist schon tiefste Provinz, wir bezogen einen Platz auf der öffentlichen Campsite und waren froh im rustikalen Exchange Hotel noch etwas zu essen zu bekommen. Nachfolgend einige Bilder aus dem Zoo, die folgende Tiere zeigen: Komodo Waran, Bergechse (heißt in Wirklichkeit anders…), Otter, Schildkröte, Süßwasserkrokodil (Freshie, das liebe mit der spitzen Schnauze, das als ungefährlich gilt), Salzwasserkrokodil (Saltie, das böse mit der breiten Schnauze, das auch mal gerne unvorsichtige Touristen verspeist, wenn es gerade keine Hühnchen gibt), den tasmanischen Teufel und den Dingo, den Helmkasuar und den Wombat, Koalabären (auch mit Jungen, oder beleidigt, weil es regnet), Python als Skelett ein Skelettferkel jagend oder auch mit Haut, Schnabeligel und Störche aus den Wetlands, sowie rote und graue Känguruhs (mit grauem Streichelhansjörg).

KomodoWaran Echse

Otter Schildkröte

Freshie Saltie3

TasmanischerTeufel DingoZoo

Helmkasuar Wombat

Koala Baby Koala-frierend

Sabine-Koala Python-Skelett

Python GrünNatter

Schnabrligel Wetlands-Schwarzstorch

RoteKänguruhs HJ-Känguruh



Fraser Island

21 10 2011

Heute haben wir einen Ausflug auf Fraser Island gemacht – der eigentliche Grund warum wir noch diesen Umweg nach Norden gemacht haben. Wir haben die Fahrt in 2 Geländewagen in einer kleinen Gruppe von 13 Leuten gemacht – über die Hälfte davon waren Deutsche. Die Insel besteht nur aus sehr feinkörnigem Sand, der sich um vier Basaltschlote von ehemaligen Vulkanen angesammelt hat und ist über 100 km lang und über 200 m hoch. Man kann sie deshalb auch nur mit Allrad angetriebenen Autos befahren und muss typischerweise eine Tour machen. Das ist auch besser so, die engen Passagen auf steilen Sandwegen durch den dichten Regenwald oder die Fahrt mit über 80 km/h auf dem Strand hätte man sich allein kaum getraut. Auf dem breiten Strand landen bei Ebbe auch Flugzeuge. Man findet hier auch die ursprünglichsten Dingos, die sich wegen der Abgeschiedenheit auch nicht mit anderen Hunden mischen konnten.

Sandpiste Dingo

Auf dem Sand hat sich ein tropischer Regenwald entwickelt, der über 150 Jahre kommerziell genutzt wurde und aus dem Holz für viele Bauprojekte wie z.B. Suez- und Panamakanal geschlagen wurde. Das hörte erst vor 20 Jahren auf als die Insel zum Weltkulturerbe deklariert wurde. Nach Durchquerung der Insel durch verschiedene Vegetationsformen des Regenwalds machten wir unsere erste Kaffeepause am Wrack der Maheno, die 1935 hier gestrandet ist und nicht mehr freigemacht werden konnte.

KaffeerWack Mehano

Anschließend ging es an die Champagne Pools, wo ein erster Badestopp eingelegt wurde.Er wurde aber nur von wenigen als solcher genutzt, weil das Wetter leider nicht so besonders schön war. Am normalen Strand badet eigentlich niemand, weil es wegen der Bluebottle Quallen und der Haie, die hier sehr nahe ans Ufer kommen zu gefährlich ist.

ChampagnePools SunfH

Zum Mittag waren wir am Indian Head Aussichtspunkt. Man hat dort eine weite Aussicht, und wir hatten gehofft auch Wale zu sehen, die von August bis Oktober hierher kommen. Leider haben sie sich uns nicht gezeigt, dafür gab es ein feines Mittagsbuffet – für die Damen sogar mit Sekt.

IndianHead Mittag

Danach ging es wieder zurück – zum Teil über abenteuerliche Umwege, weil der Strand durch die einsetzende Flut unpassierbar geworden ist. Der nächste Stopp war am Eli Creek, einem Süßwasserfluss, von dem es wegen der vielen Regenfälle auch reichlich gibt.

EliCreek Gruppe

Der letzte Stopp führte uns auf 180 m Höhe, wo der MacKenziesee liegt. Er hat keinerlei natürliche Zu- oder Abflüsse und wird nur durch Regenwasser gespeist. Er ist kristallklar und hat – besonders bei schönem Wetter eine tiefblaue Farbe. Baden war hier einfach ein Muss! Als wir mit der Fähre wieder zurückgefahren sind hat sich auch noch einmal ein Dingo gezeigt – es war trotz des durchwachsenen Wetters ein wunderschöner Ausflug.

MacKenzieSee Fähre



Brisbane

20 10 2011

Nach 36 Stunden Dauerregen in Cairns waren wir froh, dass wir uns in den Flieger nach Brisbane setzen durften. Wir haben heute erfahren, dass dort in den letzten 2 Tagen mehr Regen gefallen ist, als normalerweise im ganzen Oktober. In Brisbane war es gleich viel freundlicher, aber auch schon etwas kälter – wir waren ja jetzt auch 1700 km weiter südlich. Mit dem Flughafenzug sind wir erst mal ins Zentrum gefahren, von dort mit dem Bus nach New Farm zu unserem Hotel Bowen Terrace. Es ist ein nettes kleines Haus – für australische Verhältnisse sehr alt, fast 100 Jahre.

Brisbane-Center BowenTerrace

Brisbane macht einen sehr netten Eindruck, es bietet viele reizvolle Gegensätze von alt und neu. Es ist zwar eine Großstadt von 1.8 Mio Einwohnern, aber teilweise hat man das Gefühl, die Zeit sei im viktorianischen Zeitalter stehengeblieben. Zum öffentlichen Nahverkehrssystem gehört auch die Schiffslinie auf dem Brisbane-River mit dem wir abends eine Fahrt in die Innenstadt gemacht haben.

Brisbane-Nacht2 Brisbane-Nacht1

Aus der Schiffsperspektive bieten sich nachts schöne Aussichten, die aber auch tragsüber ganz nett sind. Besonders schön ist es, weil jetzt überall die Jacaranda-Bäume blühen.

Brisbane-Jacanda Brisbane-Tag

Heute haben wir dann unseren neuen Camper geholt, und sind zuerst mal ein Stück Richtung Norden gefahren. Dort ist zwar das schlechte Wetter, aber auch Fraser Island, das man unbedingt besuchen sollte, wenn man dort in der Nähe ist. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen kurzen Stopp am Wild-Horse-Outlook gemacht, das einen reizvollen Blick auf die Kegelbergformationen darbot. Wir haben jetzt einen schönen Campingplatz in Hervey Bay – mit Internet. Für morgen haben wir eine Fahrt auf Fraser Island gebucht und sind schon sehr gespannt!

WildHorse-Outlook



Es geht auch anders – Schluss mit Cairns

18 10 2011

Wir sind hier nicht nur in einem sunshine state – seit gestern wissen wir, dass es auch anders geht. Der Beginn der Regenzeit nähert sich mit riesigen Schritten, 22 der letzten 24 Stunden hat es zum Teil wolkenbruchartig durchgeregnet. Die letzten zweieinhalb Monate war es trocken – vielleicht liegt es aber auch an unserer traditionellen Regenmacherrolle, wenn wir auf Reisen sind. Wir sind froh, dass wir alle Programmpunkte in Trockenheit, sogar Sonne durchgebracht haben, und konnten die Zeit gut nutzen, im Internet zu „arbeiten“.

Regen Internet

Das müssen wir im Gang vor unserer Wohnung machen, weil das WLAN nicht bis in die Wohnung hineinreicht .Immerhin haben wir jetzt noch die fehlenden Flüge und Bahntickets gebucht, das blog aktualisiert und alles weiter Nötige geregelt. In der nächsten Zeit wird es deshalb auch nicht mehr so viele Beiträge geben, weil wir dann wieder mit dem Camper unterwegs sein werden. Nach unseren Erfahrungen mit Darwin wird es dann eher wieder schwieriger werden, eine funktionierende Internetverbindung zu finden.

Wir haben in Cairns eine schöne Zeit mit Ausflügen und auch etwas Ruhe gehabt und haben die eigene Küche ausführlich genützt und selbst gekocht. Morgen fliegen wir dann weiter nach Brisbane, wo wir übermorgen früh unseren nächsten Camper von Britz übernehmen. Sabine war heute noch joggen und ist etwas durchnässt wieder heimgekehrt. Hansjörg hatte mit Rücksicht auf die Erkältung darauf verzichtet, die sich jetzt aber dank der vielen guten Wünsche und allerlei Notfallbonbons und weiteren Mittelchen auf dem Rückzug befindet.

Sabine-nass



Oktoberfest und Kurandatour

17 10 2011

Nach den letzten Tagen Programm hatten wir uns einen Tag Ruhe am Strand von Clifton Beach gegönnt. Bei der Strandwanderung entdeckten wir ein Oktoberfest, bei dem man sich Bratwurst with Sauerkraut zusammen mit „Weisenbier“ von einer feschen Kellnerin im Dirndl bringen lassen konnte; die Begleitmusik war immerhin NDW aus den 80ern statt Blasmusik mit Humb-ta-ta. Wir haben der Versuchung trotzdem widerstanden und uns am Abend selbst ein gutes deutsches Essen gekocht mit Gulasch, Nudeln, Karotten und einem feinen australischen Shiraz.

Oktoberfest1 Oktoberfest2

Gestern haben wir dann einen Ausflug nach Kuranda gemacht; das ist ein ehemaliges Bergarbeiterdorf, das zu einem Tagestouristenziel umfunktioniert wurde und malerisch im Regenwald in der Nähe von Wasserfällen liegt. Eine Besonderheit ist die Hochfahrt mit einer langen Gondelbahn und die Runterfahrt mit einem alten Museumszug (oder umgekehrt) – ein Programm, das jeder hier in der Gegend einmal mitmachen muss.

Tiefkühltransport SkyRail

Nach der Fahrt im Tiefkühlbus bestiegen wir eine Skyrailgondel, wie man sie aus den Alpen kennt. Diese machte noch 2 Stopps, an denen man aussteigen konnte und den Regenwald und ein kleines Museum besichtigen konnte. Außerdem gab es noch Möglichkeiten zu Fototerminen mit den lokalen Hühnervögeln oder Wasserfällen, die aber gegen Ende der Trockenzeit nicht ganz so imposant sind.

Truthahn BarronFalls

Kuranda selbst ist ein typisches hergerichtetes Touristendorf, in dem man allerlei Souvenirs, T-Shirts, Aborigineskunst, Fast Food etc. kaufen kann. Es ist trotzdem ganz nett besonders die Markthallen, in denen es auch schöne Mineralien gibt oder z.B. Dessous aus Kängurufell – sicher praktisch für die kalten Wintertage.

Roo-Dessous Bahnhof

Man könnte auch hier eine weitere Regenwaldtour machen oder den Vogelpark, Kleintierzoo oder cuddle-with-Koala Fototermin besuchen. Machten wir aber nicht, weil um 15.30 Uhr unser Museumszug Richtung Cairns abfuhr. Die Fahrt war ganz nett in restaurierten alten Eisenbahnwaggons; um ganz stilecht zu sein hätte nur noch eine richtige Dampflok gefehlt. Aber sie führte über hohe Brücken, steile Abhänge und an spektakulären Wasserfällen vorbei.

ImZug Zug-Brücke

In Cairns machten wir noch einen Bummel über die Esplanade. In der Abenddämmerung sind wir uns wie im Vorspann zu einem billigen Horrofilm vorgekommen: Die Flughunde, die tagsüber friedlich in ihren Mangobäumen hängen sind plötzlich aktiv geworden und durch die ganze Stadt geflattert. Nach einer Viertelstunde war der ganze Spuk aber schon wieder vorbei. Auf diesen Schreck hin haben wir schön thailändisch gegessen, bevor uns der Bofrost-Transporter wieder nach Clifton Beach brachte.

Flughund FlughundeCairns



Australien – Land und Leute

17 10 2011

Nach knapp 2 Wochen Australien wollen wir mal unsere ersten Eindrücke von Land und Leuten vermitteln. Also, die Australier sind allermeistens sehr freundlich und hilfsbereit, ob das jetzt an ihrer überwiegend britsichen Herkunft oder am immer noch vorhandenen Pioniergeist liegt können wir nicht beurteilen. Die Sprache erinnert manchmal an britisches Englisch, hat aber auch sehr viele eigene Elemente, und wird bei schneller Rede schnell unverständlich. Vor allem lieben sie Abkürzungen über alles, was das Verständnis nicht immer erleichtert. So gibt es hier z.B. roos, salties, freshies und mozzies – also Hüpftiere, Krokis und lästige Insekten. Was sie noch besonders lieben sind BBQ, überall sieht man überdachte und bestens ausgestattete Grillplätze. Es kann also vorkommen dass schon zum brekky ein barbie veranstaltet wird…

Von den Ureinwohnern hat man leider oft ein anderes Bild. Im Laufe der Geschichte wurde ihnen übel mitgespielt, viele sind entwurzelt oder taumeln zwischen 2 Welten hin und her. Erst in letzter Zeit wurde ihnen ein Teil ihres Landes wieder zurückgegeben. In der Gegend um Darwin gibt es recht viele Aborigines, dort haben sie auch selbstverwaltete Gebiete (Arnhemland). In Cairns gibt es kaum welche, das ist eher die Urlaubsgegend von reichen weißen Australiern (…und recht vielen Deutschen). Die Aborigines in den Städten des NT, Darwin, Katherine, etc. bieten ein trauriges Bild. Viele hängen mehr oder weniger betrunken in den Straßen herum, zum Teil erwecken sie Mitleid, zum Teil Angstgefühle. Dazu kommt natürlich auch noch, dass sie sehr anders als die europäischen oder asiatischen Mitbewohnwer aussehen und oft eine tiefschwarze Hautfarbe haben.

Verbot

Vielleicht hängt damit auch zusammen, dass die Australier – zumindest in der Gegend um Darwin – sehr restriktiv sind, fast schon missionarisch was Alkohol bzw. Drogen im Allgemeinen betrifft. Im ganzen Kakadu NP war es sowieso verboten, Alkohol zu verkaufen. Als wir zuvor in Darwin ein Sixpack Bier und eine Flasche Wein gekauft hatten, wurde sogar der Ausweis kopiert, ohne Ausweis bekommt niemand etwas. Sonntags kann man sowieso keinen Alkohol kaufen. Zigarettenschachteln dürfen gar nicht gezeigt werden, sie sind immer in verschlossenen Schränken. Es hängen auch überall Plakate mit Hinweisen wie man mit dem Rauchen aufhört oder an Bars liegen Bücher über die anonymen Alkoholiker. Es darf auch nur in klar abgegrenzten Gebieten geraucht werden – oft umgeben von einer markierten Quarantänezone, in der weder geraucht noch gegessen werden darf. In Cairns wurde das weniger ernst gesehen, hier konnten wir am Sonntag ohne Ausweis eine Flasche Wein kaufen.

Die Preise sind schockierend hoch. Es gibt praktisch keinen Eintritt oder Dienstleistung unter 20$ (15 Euro), ein Camperstellplatz mit Strom 40$, ein normales Gericht im Bistro 30$, ein kleines Bier 6-8 $, selbst das billigste Wasser im Supermarkt kann 3$ kosten. Das galt jetzt alles wieder für Darwin, Cairns ist schon ein kleines bisschen billiger, vielleicht wird es weiter unten noch günstiger. Es ist auch oft schwierig, ins Internet zu kommen; in vielen Campsites und Hotels hängen zwar Schilder, dass es Internet gibt, aber bei konkreter Nachfrage war es fast immer out of order oder ubnbenutzbar langsam.

Das Land ist riesig, die Strecken zwischen 2 Orten teilweise auch, wir sind froh, dass wir nicht solche Strecken im Auto zurücklegen müssen. Das erklärt auch eine australische Besonderheit – die road trains. Das sind Lastwagengespanne mit bis zu 4 Anhängern, die diese riesigen Gebiete durchpflügen, nur ein Anhänger pro Zugmaschine lohnt sich einfach nicht bei diesen Entfernungen. Es braucht dann oft auch eine gewisse Zeit zum Überholen, aber die Straßen sind zum Glück meistens gerade und übersichtlich…

Roadtrain überholt Roadtrain (Large)