4×4 Abenteuer in Südafrika – Johannesburg bis Kimberley

9 02 2012

Seit etwa einer Woche haben wir kein Internet mehr, deshalb stockt der Nachschub von Blogbeiträgen manchmal. Im Inneren von Südafrika wird es zunehmend schwieriger an Internet zu kommen. Vermutlich liegt es auch an unserer Art zu reisen, jetzt sind wir über Nacht vor allem auf Campingplätzen, während wir vorher meistens B&B hatten. Wir haben jetzt nämlich einen 4×4 Nissan Trax Campervan, aber mit ziemlichen Hindernissen. Wir wollten uns eigentlich um 10 Uhr von KEA abholen lassen und dann vielleicht ab 12 Uhr noch einen halben Tag fahren, damit wir von Johannesburg wegkommen. Es klappte trotz unzähliger Anfragen von uns nicht, mit KEA eine Abholung zu arrangieren. Schließlich fuhr uns Antje zum Depot am Flughafen, so dass wir schon mal eine Stunde Verspätung hatten. Der Wagen, von dem es hieß, dass er brandneu ist, stand auch jetzt nicht zur Verfügung. Mit allen Mitteln wurde die Übergabe verzögert, so dass wir erst um 16.15 Uhr losfahren konnten. Es stellte sich dann heraus, dass nicht das Fahrzeug neu war (es ist von 2009 und ziemlich klapprig und primitiv), sondern nur der Aufbau. Auch der zeigte schon deutliche Benutzungserscheinungen, war aber insofern neu, dass das Personal keine große Ahnung hatte, wie die „neue“ Traxausstattung funktioniert. Jedenfalls war KEA tödlich beleidigt, dass wir das Auto nicht neu fanden, sie haben schließlich auch richtig alte Camper… Aber jeder weitere Disput hätte die Abreise noch weiter verzögert und wäre auch vergebens gewesen, weil das neue Fahrzeug nicht verbindlich zugesagt wurde. Wir haben dann versucht, noch möglichst weit von Johannesburg wegzukommen und sind am Abend bis Potchefstroom gekommen. Das war sowieso auch eine Empfehlung von Hans, der uns auch noch seinen Navi ausgeliehen hat, damit wir uns in den Städten und auf den 4×4-Strecken in Namibia nicht verfahren. Der Campingplatz am Staudamm ist ziemlich heruntergekommen und wir waren auch fast die einzigen Gäste.

Camper Potchefstroom Potchefstroom-morgen

Am nächsten Morgen sahen wir einen schönen Sonnenaufgang und gingen danach erst einmal Werkzeug und Material einkaufen, um die Vordachbefestigungen zu reparieren, die am ersten Tag am „neuen“ Trax schon kaputtgegangen sind. Danach fuhren wir weiter nach Kimberley, wo wir uns das Big Hole ansehen wollten, bevor es weiter nach Augrabies gehen sollte. Wir machten im Sandveld-Park bei Bloemhof Pause, unserem ursprünglich für den ersten Tag anvisiertes Ziel. Bei der ganzen Fahrt leuchtete immer mal wieder die Batteriewarnlampe aus, beim Starten gab es immer Meldungen über zu wenig Öl (es war aber eher zuviel drin), und am Abend wollte das Kühlergebläse gar nicht mehr aufhören.

Camper-Regen Kimberley-BigHole

Wir hatten einen Campingplatz direkt neben dem Big Hole in Kimberley. Am nächsten Morgen besichtigten wir erst einmal das Big Hole. Im Besucherzentrum hatten sie eine kleine Stadt aufgebaut, die Geschäfte und das Leben vor 100 Jahren zeigte, als der größte Boom des Diamantengrabens im Gange war. Es war alles sehr gut gemacht, man bekam ein Gefühl wie es damals wohl zuging und es wurde auch alles gezeigt, was mit damaliger und heutiger Diamantenförderung und -bearbeitung zu tun hat. Dazu gab es viele echte und Repliken von berühmten Diamanten zu sehen. Wir wollten dann am Mittag gleich zum Augrabies NP weiterfahren, aber als wir das Auto starten wollten, passierte gar nichts. Die Batterie war total leer. Die KEA Hotline empfahl eine neue Batterie zu kaufen – ein Blödsinn, das sicher nicht die Ursache des Problems war. Wir schlugen vor, den Nissan Kundendienst zu holen. Das wurde auch akzeptiert, nur bestand Nissan darauf, das Fahrzeug zu bringen – schwierig, wenn das Auto nicht startet. Zum Glück kam gerade ein 4×4 Landrover, der uns Starthilfe gab. Nach dem Nissan-Service wurde uns versichert, dass nun alles gut sei. Als wir am nächsten Abend das Auto abstellten, lief wiederum das Kühlergebläse im Dauerbetrieb.

Kimberley1 Kimberley-1900

Kimberley-DiamondBuyer Kimberley-Lore